Aus der Studie selbst geht aber hervor, dass der Anteil an der globalen Rohstoffproduktion etwa für den Bau von Windkraftanlagen und von Solarstromanlagen bei den meisten Rohstoffen UNTER EINEM PROZENT und bei keinem Rohstoff über drei Prozent liegt. Mit Verweis auf die zu erwartende, und von Misereor selbst befürwortete, Beschleunigung der Energiewende steigen diese Anteile bis 2035 auf etwa drei Prozent an. Damit wird deutlich, dass die Produzenten von Anlagen zur Ernte von Erneuerbaren Energien auch zukünftig kaum eine Rolle bei der Gestaltung von Lieferketten spielen. Sie können sich nur der vorhandenen Lieferanten bedienen. Die Frage der Menschenrechte und die Verantwortung für die Produktionsbedingungen ist eine Frage der politischen Regulation und kann offensichtlich nicht auf die Verantwortung einzelner mittelständischer Unternehmens reduziert werden.
Es bleibt völlig unverständlich, warum angesichts der weltweiten Ausbeutung und Umweltzerstörung durch die nukleare und fossile Energieversorgung und den rasant wachsenden Rohstoffbedarf durch konsumorientierte Elektronik- und Automobilhersteller ausgerechnet die Branche der Erneuerbaren Energien ins Visier genommen wird. Selbstverständlich sind auch Wind- und PV-Anlagen auf Rohstoffe wie Stahl, Aluminium, Kupfer und auch auf so genannte Seltene Erden angewiesen. Daher kommt es darauf an, die dafür notwendigen Produktionsstätten und -Bedingungen so natur- und menschenverträglich zu gestalten wie möglich. EUROSOLAR fordert beispielsweise in seinen Handlungsempfehlungen von der Bundesregierung die internationale Absicherung transparenter und sozial nachhaltiger Produktionsbedingungen in den Lieferketten.
Leider haben viele Medien die tendenziöse Presseerklärung von Misereor ohne kritische Einordnung abgedruckt. Es wird damit ein völlig verzerrtes Bild von den Erneuerbaren Energien gezeichnet. Wir hoffen, dass nun unsere Richtigstellung die gleiche mediale Aufmerksamkeit bekommt.“