Unsere Mission & Geschichte

Die Arbeit

Unabhängig von Parteien, Institutionen, Unternehmen und Interessengruppen erarbeitet und stimuliert EUROSOLAR seit 1988 politische und wirtschaftliche Handlungsentwürfe und Konzeptionen zur Einführung Erneuerbarer Energien. Dies reicht von Markteinführungsstrategien bis zu Vorschlägen für die weitere Forschungs- und Entwicklungspolitik, von steuerpolitischen Förderungen bis zur Rüstungskonversion mit Solarenergie, vom Beitrag der Solarenergie für den Globalen Süden bis zur Landwirtschafts-, Verkehrs- und Baupolitik.

Angesprochen werden sowohl die internationale Handlungsebene als auch die nationalen, regionalen und kommunalen Handlungsebenen, auf denen EUROSOLAR diese Programme anregt. So fließen politische, wissenschaftliche, technologische, wirtschaftliche Erfahrungen und grundsätzliches Engagement in die Programme von EUROSOLAR ein. Sie sind Leitlinien zum Handeln. EUROSOLAR hat maßgeblich die Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) unterstützt. Die konsequente Umsetzung und Weiterentwicklung wird mit der Forderung nach einer Neuen Energiemarktordnung für eine dezentrale Energiewende aktiv betrieben.

Das Ziel

EUROSOLAR vertritt das Ziel, nicht-erneuerbare Ressourcen schnell und vollständig durch Erneuerbare Energie zu ersetzen und sieht in einer erneuerbaren Energieversorgung die entscheidende Voraussetzung für die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen und für eine dauerhafte Wirtschaftsweise. Nur eine dezentrale Energieversorgung mit 100 % Erneuerbaren Energien aus Wind, Sonne, Wasser, Biomasse und Geothermie kann die Grundlage für andere Maßnahmen schaffen, Klimastabilität zu erreichen, sowie Abhängigkeit von fossilen und atomaren Rohstoffen und Wirtschaftskreisläufen beenden. Durch die dezentrale Nutzung der natürlichen Potentiale und im Zusammenspiel mit Speichern und anderen Technologien schaffen die Erneuerbaren in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr die Basis für eine Welt, in der Konflikte und Kriege durch Kooperation und gegenseitige Hilfe abgelöst werden können.

Veranstaltungen

Mit zahlreichen Workshops, Symposien und Konferenzen zu aktuellen energiepolitischen Themen fördern wir die Wissensvermittlung sowie den fachlichen Austausch und erarbeiten konstruktive Lösungsansätze. Nationale und internationale Konferenzserien wie die Internationale Konferenz zur Speicherung Erneuerbarer Energien (IRES) oder die Konferenz Stadtwerke mit Erneuerbaren Energien sprechen zentrale Themenfelder und Akteure an und befeuern den wissenschaftlichen Austausch.

Gemeinsam mit den nationalen Sektionen verleihen wir seit 1994 die Europäischen Solarpreise und in mehreren Ländern die Nationalen Solarpreise. Fast 500 beispielhafte Projekte, Personen und Initiativen, die das Potential Erneuerbarer Energien in besonderer Weise nutzbar und erfahrbar machen, haben wir bereits ausgezeichnet.

Öffentlichkeitsarbeit

Das SOLARZEITALTER – Politik, Kultur und Ökonomie Erneuerbarer Energien ist die Zeitschrift von EUROSOLAR. Das Magazin informiert Mitglieder und Abonnenten über die Erneuerbaren Energien in all ihren Facetten, dokumentiert unsere Arbeit und bietet renommierten ExpertInnen Raum für wichtige politische Impulse. Regelmäßige Pressekommunikation verbreitet unsere Stellungnahmen  und Resolutionen an Medien in Deutschland und Europa. Mit unserem monatlichen Newsletter in deutscher und internationaler Version informieren wir über aktuelle Entwicklungen und Aktivitäten des Vereins und der Energiewende.

Gründung

Von der Initiative zum Vorreiter – Von der Vision zur Praxis

Erfahren Sie mehr über unsere Geschichte in der Broschüre zu 25 Jahren EUROSOLAR

Am 22. August 1988 gründeten in Bonn auf Initiative von Hermann Scheer etwa 100 Personen die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien EUROSOLAR e.V. Als gemeinnützige Vereinigung für Erneuerbare Energien wirkt EUROSOLAR »in Wahrnehmung ethischer Verantwortung dafür, die natürlichen Lebensgrundlagen für Mensch und Mitwelt zu erhalten bzw. wiederherzustellen, und diese nicht mit den Problemen der Kernkraft sowie den Folgen der Verbrennung fossiler Energie zu belasten. Sie strebt das solare Energiezeitalter an und sieht darin eine Jahrhundertaufgabe, die der Menschheit auf Dauer eine natur- und sozialverträgliche Energieversorgung bereitstellen kann« (EUROSOLAR-Satzung, Präambel).

Zentrales Ziel ist die vollständige Substitution atomarer und fossiler Energien durch Erneuerbare Energien. Die überparteiliche Vereinigung EUROSOLAR unterscheidet sich von anderen Organisationen und Initiativen von Anfang an durch folgende Besonderheiten:

  1. EUROSOLAR versteht sich und arbeitet als internationale politische Vereinigung, die ihre Aufgaben vor allem innerhalb Europas sieht
  2. Mitglieder können natürliche Personen, Unternehmen, wissenschaftliche Institute, öffentliche Institutionen und Gebietskörperschaften, eingetragene Vereine und andere juristische Personen sowie eingetragene nationale und internationale Verbände auf dem Gebiet Erneuerbarer Energien sein, die den Vereinszweck von EUROSOLAR unterstützen
  3. Organe sind die europäische Delegiertenversammlung, der Vorstand, das Kuratorium und die nationalen Sektionen oder nationalen Vereinigungen, die den Status einer Sektion haben.
  4. Auf dieser Grundlage will EUROSOLAR dafür wirken, die Energieversorgung auf die unerschöpflichen solaren Energiequellen wie Sonne, Wind und Wasser in groß- und kleintechnischem Maßstab umzustellen (Art. 2 der Satzung).

Es werden nur solche Energien gefördert, deren Nutzung nicht die Erneuerbarkeit der Energiequelle und damit die Natur gefährdet. Die Förderung der rationellen Energieverwaltung, die den Weg in das solare Energiezeitalter beschleunigen hilft, gehört ebenfalls dazu. Bei alledem sieht EUROSOLAR eine besondere Verantwortung der industrialisierten Gesellschaften, das solare Energiezeitalter weltweit einzuleiten; EUROSOLAR will damit einen zentralen Beitrag zum friedlichen Ausgleich zwischen Nord und Süd leisten. Die sich aufdrängende Frage nach den finanziellen Notwendigkeiten und Möglichkeiten stellte Hermann Scheer Ende der 1980er Jahre in einen Zusammenhang mit dem gebotenen Einstieg in die weltweite Abrüstung, wenn er als grotesk charakterisiert, »wie gegen eine fiktive äußere Bedrohung ein Mehrfaches der staatlichen Mittel mobilisiert wird als gegen den real ablaufenden Prozess faktischer Zerstörung der Umwelt zur Verfügung stehen« (»Das Solarzeitalter«, 1989, S. 23).


Hermann Scheer

Hermann Scheers politisches Wirken für die Energiewende ist in seiner Bedeutung bis heute kaum zu überschätzen. Er hat Menschen weltweit von der Notwendigkeit und den Vorteilen einer dezentralen und erneuerbaren Energieversorgung überzeugt.

Hermann Scheer verstab am 14. Oktober 2010 in Berlin.

Die Gedenkschrift „Im Gedenken an Hermann Scheer“ wurde von der Hermann-Scheer-Stiftung sowie EUROSOLAR veröffentlicht. Die dort zusammengefassten Würdigungen entstanden größtenteils unmittelbar nach dem Tod von Hermann Scheer, teilweise in Form von Nachrufen, die am 10. November 2010 im Rahmen der Gedenkfeier von EUROSOLAR verlesen wurden. Die Broschüre kann hier oder mit einem Klick auf das Bild links geladen werden.

Ihm ist es auch zu verdanken, dass immer mehr Menschen in ihren jeweiligen Zusammenhängen für die Energiewende aktiv geworden sind. Als Vordenker, der er war, ist er durch individuelle Perspektiven und Antworten in Erinnerung, mit denen er zu überzeugen vermochte. Wie bereits frühe Aussagen über die friedenspolitische Notwendigkeit der Energiewende, haben auch die Aussagen kurz vor seinem plötzlichen Tod im Jahr 2010 noch heute und für die Zukunft Bestand. Seine weitsichtigen Bücher sind eine reiche Quelle der Inspiration für alle, denen eine friedliche, erneuerbare Welt am Herzen liegt.

Um Hermann Scheer in Erinnerung zu behalten, möchten wir Ihnen an dieser Stelle den Mitschnitt eines Vortrags auf dem RLI-Kongress „Power to the people“ zeigen, den er am 30.09.2010, wenige Tage vor seinem plötzlichen Tod in Berlin gehalten hat.