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Offener Brief: EUROSOLAR wendet sich an den Ministerpräsidenten

EUROSOLAR e.V. fordert Armin Laschet, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, in einem offenen Brief auf, von der Einstellung der EnergieAgentur.NRW zum Ende des Jahres 2021 abzusehen.

Offener Brief von EUROSOLAR an den Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, zur Einstellung der EnergieAgentur.NRW

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Laschet,

in der Pressemitteilung des NRW-Wirtschaftsministeriums vom 29. September wurde die Einstellung der bisherigen EnergieAgentur.NRW zum Ende des Jahres 2021 angekündigt. EUROSOLAR ist darüber alarmiert, wird doch die Arbeit der EnergieAgentur.NRW in ganz Europa als ein leuchtendes Beispiel für gute Informations- und Beratungsarbeit über den Einsatz Erneuerbarer Energien und Energieeffizienz wahrgenommen. 

EUROSOLAR hat die EnergieAgentur.NRW mit dem Deutschen Solarpreis und mit dem Europäischen Solarpreis ausgezeichnet, den die Verantwortlichen aus der Hand des damaligen Bundespräsidenten entgegen nehmen durften. Und das aus gutem Grund: Die EnergieAgentur.NRW bietet für alle Zielgruppen – vom Privathaushalt über die Wohnungswirtschaft bis hin zu Gewerbe und Industrie – niederschwellige Angebote, um Erneuerbare Energien sinnvoll einzusetzen.

Die beispiellose Arbeit der Agentur ist der Grund dafür, dass das Land Nordrhein-Westfalen bundesweit als Vorreiter wahrgenommen wird. 2019 führte die Agentur für Erneuerbare Energien Ihre Einrichtung in ihrem Länderreport als beste Energieagentur der Republik. Diese bestehende Reputation in NRW und auch die hervorragende Arbeit für die Bürger, Kommunen und Unternehmen in NRW sehen wir durch die nicht nachvollziehbare Ankündigung, die EnergieAgentur.NRW abzuwickeln, gefährdet und empfehlen dringend, die EnergieAgentur.NRW in der bewährten Form weiterzuführen.

Die angekündigte Nachfolgeeinrichtung mit dem Namen „Energie-und Klimaschutz-Agentur“ soll erst ab 2024 auf ca. 120 Mitarbeiter ausgebaut worden sein. Was passiert bis dahin mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der bisherigen EnergieAgentur.NRW, die sich 30 Jahre für den Klimaschutz in NRW erfolgreich eingesetzt haben? Werden diese Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in die Arbeitslosigkeit geschickt? Die in 30-jähriger Arbeit aufgebaute Expertise und die gut funktionierenden Prozesse bei der EnergieAgentur.NRW gehen verloren und müssten dann erst wieder mühsam über einen längeren Zeitraum erneut aufgebaut werden. Von dieser Arbeit der EnergieAgentur.NRW haben mehrere Branchen mit zahlreichen zumeist mittelständisch geprägten Unternehmen rund um die Erneuerbaren Energien profitiert!

Zurzeit sind ca. 160 Fachleute in der Energieagentur in verschiedenen Bereichen und Netzwerken tätig. In diesen Netzwerken arbeiten mehrere tausend Unternehmen und Verbände unentgeltlich an Maßnahmen und Projekten im Rahmen der Energiewende mit. Es bleibt vollkommen unklar, wie die vorgesehene neue Struktur diese Netzwerke weiterführen soll oder inwieweit sie hierzu überhaupt im Stande ist.

EUROSOLAR fordert Sie auf, diese mit Ihrer Entscheidung verbundenen negativen Folgen für den Klimaschutz, für das Land NRW und für die öffentliche Wirkung zu überdenken, die auch in Berlin für Verwunderung sorgt. Machen Sie deutlich, dass Sie die Zeichen der Zeit erkannt haben und zeigen Sie mit dem Erhalt der EnergieAgentur.NRW, dass Klimaschutz auf Basis Erneuerbarer Energien Priorität hat. Unterstützen Sie die EnergieAgentur.NRW und ihre herausragende Arbeit, um für eine klimafreundliche, wirtschaftliche und sozial gerechte Zukunft zu stehen – in Nordrhein-Westfalen, in Deutschland und darüber hinaus.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Peter Droege                                        Dr. Axel Berg

Präsident EUROSOLAR e.V.                        Vorsitzender EUROSOLAR Deutschland