Grußwort von Irm Scheer-Pontenagel zur Aktion „Energieallee A31“ des Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) zum Tag der Erneuerbaren Energien

© Jonas Dahlke

Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) hat zum Aktionstag der Erneuerbaren Energien die deutschlandweit erste Bundesautobahn-Energieallee eingeweiht. Die Bundesautobahn A31 zwischen dem Autobahnkreuz Bottrop und dem Autobahnkreuz Schüttorf wurde zur „Energieallee A31“ umgewidmet.

Im NRW-Abschnitt der A31 gibt es mittlerweile 135 Windenergieanlagen links und rechts der Autobahn jeweils im Abschnitt von drei Kilometern der Trasse. An den beiden Standorten Heiden und Heek wurden unmittelbar an der A31-Trasse jeweils ein Hinweisschild angebracht, welche in der Optik an die Schilder für kulturelle Attraktionen an Autobahnen angelehnt sind.

Mit der „Energieallee A31“ hat der LEE NRW eine Idee von Hermann Scheer aufgegriffen. Der zu früh verstorbene SPD-Politiker, der Träger des Alternativen Nobelpreises und Vordenker des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, hatte im Jahr 2009 das Konzept der Energieallee A7 vorgestellt. Entlang der mit 962 Kilometern hierzulande längsten Bundesautobahn von Nord- nach Süddeutschland sollten Windkraftanlagen, Solaranlagen und Biomassekraftwerke in großer Stückzahl entstehen, um so ein eindrucksvolles Zeichen für die Energiewende zu setzen. Für Scheer gab es zwei große Vorteile dieser ungewöhnlichen Standorte: Genügend Flächen, die bis heute kaum für die Erzeugung grüner Energie genutzt werden. Und keine Anwohnerproteste, da der Verkehrslärm weit über den Dezibelwerten von Windturbinen liegt.

Die Pressemitteilung vom LEE NRW finden Sie hier

Grußwort zur Aktion von Irm Scheer Pontenagel:

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde und Freundinnen, 

herzlichen Dank für die freundliche Einladung am Aktionstag 30. April 2022 an den Standorten Heiden und Heek im Kreis Borken jeweils in Sichtweite der Autobahn ein großes Banner enthüllen zu dürfen, um die Bundesautobahn A31 zwischen dem Autobahnkreuz Bottrop und dem Autobahnkreuz Schüttorf in „Energieallee“ umzuwidmen. 

Nach Ihren Angaben und einer Auswertung gibt es im NRW-Abschnitt der A31 mittlerweile 135 Windenergieanlagen links und rechts der Autobahn und somit einen guten Anlass die Umbenennung in „Energieallee A31“ am bundesweiten Tag der Erneuerbaren Energien öffentlich zu machen. 

Ganz besonders freut es mich natürlich, dass diese Aktion an die Idee „Energieallee A7“ von Hermann Scheer anknüpft. Er sah darin ein Leuchtturmprojekt entlang der längsten deutschen Autobahn, das sich von Nord nach Süd durch das ganze Land ziehen sollte. Das Projekt erhöht nicht nur die Chancen für die Windkraft, sondern auch für PV-Anlagen wie sie heute schon als Schallschutzwände entstehen oder für Biomasse-Anlagen in angrenzenden Kommunen. Der Bau von Windkraftanlagen entlang von Bundesfernstraßen bot sich nach seiner Meinung besonders an, da hier das Landschaftsbild durch das Trassenbauwerk ohnehin schon verändert wurde und dem sonst häufigen Vorwurf „Eingriff in das Landschaftsbild“ entkräften half. Das Projekt Energieallee A7 von Hermann Scheer belegt das enorme Potenzial bisher ungenutzter Flächen und die Chance, diese in regionale Energiekonzepte einzubeziehen. Wenn Sie heute an der A31 diese neue Energieallee einweihen, dann ist das ein Baustein in diesem Projekt. Das Netz von Straßen, Schienen und auch heute noch 85% ungenutzter Dächer und Fassaden unserer Häuser haben ein Potenzial, das alle Bedenkenträger um Flächenkonkurrenz entwaffnet.

Wo stehen wir heute? Die Industrialisierung der Welt auf der Basis fossiler Energiequellen und deren Emissionen in der Atmosphäre haben ihren Preis – den die Welt bedrohenden Klimawandel. Wie schnell wir den Energiesystemwandel mit Erneuerbaren Energien schaffen wird existentiell sein. 

Das Projekt A31 ist daher auch ein Baustein zur Beschleunigung der Forderung 100% Erneuerbare Energien  jetzt! 

Ich gratuliere allen Beteiligten und Akteuren herzlich! 

Irm Scheer-Pontenagel