Von Beate Petersen
Bereits am 8.6.2024 verstarb Klaus Töpfer im Alter von 85 Jahren.
Auch im EUROSOLAR-Team bedauern wir diesen Verlust und sprechen der Familie wie allen seinen Weg Begleitenden unser aufrichtiges Beileid aus. Für das außergewöhnliche Lebenswerk von Klaus Töpfer mit wichtigen Erfolgen und Weichenstellungen sind wir zudem sehr dankbar!
Bereits 1992 engagierte sich Klaus Töpfer bei einem internationalen „Umweltgipfel“ in Rio de Janeiro und der dort beschlossenen Klimakonvention, die als Meilenstein für weltweiten Klimaschutz gilt. Bekannt wurde Klaus Töpfer noch in den 80er Jahren als deutscher CDU-Umweltminister und blieb stets grünes Gewissen der Partei. Sieben Jahre stand Töpfer an der Spitze des CDU-Umweltministeriums in Bonn, bevor auf ihn dort Angela Merkel folgte.
Themen, die Klaus Töpfer aktiv mit bewegte, sind z.B. der Ausstieg aus für die Atmosphäre schädlichem FCKW, das seinerzeit in nahezu jedem Kühlgerät als Kühlmittel eingesetzt war. Auch mahnte Klaus Töpfer bereits früh den Umstieg von fossil-atomar auf dezentral-erneuerbar an – Gründungs- und Herzensthema ja auch von EUROSOLAR.
Legendär war auch der Sprung von Klaus Töpfer in den Rhein, um die über viele Jahre beharrlich wieder verbesserte Wasserqualität für alle erlebbar zu machen. Früh erkannte Klaus Töpfer auch die Bedeutung intakter Natur, Um- und Mitwelt als Lebensgrundlagen.
Weltweit engagierte sich Klaus Töpfer auch, um an die globale Verantwortung zu erinnern. Acht Jahre leitete Klaus Töpfer das UN-Umweltprogramm in Nairobi, sah und warb dafür, Armut zu überwinden, um Stabilität in der Welt zu sichern. In einem DW-Interview sagte er: „Das ist ein ureigenes Anliegen von uns, denn die Menschen, die sich nicht aus der Armutsfalle befreien können, werden sich aufmachen in Gegenden, wo ihrer Ansicht nach Milch und Honig fließen, und das ist Europa“.
Klaus Töpfer gelang es Ökologie und Ökonomie zusammen zu denken – für die Weltgemeinschaft. Auch als politisch engagierter Umweltschützer verlor Klaus Töpfer die Wirtschaft nicht aus dem Blick, mahnte aber insbesondere wahre Preise und achtsamen Umgang weltweit mit Menschen und Natur an, um eben auch die vorgenannten weltweiten Zusammenhänge zu berücksichtigen.
Was Klaus Töpfer über „weiter so“ Wirtschaften mit Wachstum um jeden Preis dachte, können wir nur ahnen. Dass mutige Investitionen in schnellstmöglichen klimafreundlichen Umbau auf dezentral-erneuerbare Energieversorgung und Kreislaufwirtschaft langfristig auch die Wirtschaft stärken und Kosten senken sowie die Klimakrise abmildern werden, ist allerdings erwartbar.
Herzlichen Dank lieber Klaus Töpfer!