EUROSOLAR kritisiert Ausschreibungspläne des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) und fordert konsequente Förderung von Speichern für ein erneuerbares Energiesystem
Die deutsche Sektion von EUROSOLAR e.V. lehnt die Pläne des BMWE ab, Ausschreibungen für mindestens 20 Gigawatt (GW) neuer Gaskraftwerksleistung auf den Weg zu bringen. „Der Bau neuer fossiler Infrastruktur ist ein klimapolitischer Rückschritt und energiepolitischer Irrweg“, erklärt Axel Berg, Vorsitzender der deutschen Sektion von EUROSOLAR. „Statt neue Abhängigkeiten von Erdgas zu schaffen, muss die Bundesregierung auf die Technologien setzen, die ein sauberes, sicheres und resilientes Energiesystem der Zukunft ermöglichen: Batteriespeicher.“
Die aktuelle Marktdynamik spricht eine klare Sprache: Netzbetreiber haben bereits Anschlussbegehren über 300 GW an Batteriespeicher-Leistung erhalten – ein unübersehbares Zeichen für das enorme Interesse und Investitionspotenzial, das selbst ohne staatliche Förderung durch privates Kapital mobilisiert werden kann. Dies zeigt, dass Speichertechnologien längst marktfähig sind und integraler Bestandteil eines flexiblen Stromsystems auf Basis Erneuerbarer Energien sein müssen. Beim Bau von Gaskraftwerken gibt es hingegen starke Kostensteigerungen. Zeitgleich ist mit weiter ansteigenden Erdgaspreisen aufgrund der weltpolitischen Situation zu rechnen.
EUROSOLAR fordert die Bundesregierung daher auf, Rechtssicherheit für Batteriespeicher zu schaffen – beispielsweise durch die Privilegierung im Baurecht, die den schnellen und unbürokratischen Ausbau ermöglicht. Auch Netzentgelte und regulatorische Hürden bei der Nutzung von Speichern müssen dringend reformiert werden. Die deutsche Sektion von EUROSOLAR fordert den Abbau aller Hürden für netzneutrale Batterien und einen geringen Abschlag auf Baukostenzuschüsse.
Anstatt noch weitere Investitionen in fossile Technologien zu lenken, sollte die neue Bundesregierung konsequent den Weg für eine vollständig erneuerbare Energieversorgung ebnen. Batteriespeicher sind dabei nicht nur eine Brückentechnologie, sondern das Rückgrat eines dezentralen und klimaneutralen Energiesystems.