Pressemitteilung: Energieminister Gabriel ist auf dem falschen Weg
Bonn, 20. Januar 2014
„Die ‘Eckpunkte‘ beschreiben eine kostenintensive und marktwirtschaftlich problematische Variante der Energiewende“
Zu den sogenannten EEG-Eckpunkten von Sigmar Gabriel hat EUROSOLAR heute ein Memorandum vorgelegt. Darin unterstreicht die gemeinnützige Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien, dass nicht das EEG oder die erneuerbaren Energien die Kostentreiber sind, sondern vielmehr das überkommene Energiesystem mit seinen marktbeherrschenden Großkonzernen und der an den Interessen der Kohle- und Atomkraftswerksbetreiber ausgerichteten Struktur. „Die Vorstellung von einer „Marktintegration der erneuerbaren Energien“ ist vor dem Hintergrund der Strukturen des bestehenden Pseudomarktes völlig absurd“, so Dr. Axel Berg, Vorsitzender der Deutschen Sektion von EUROSOLAR, „zumal Kohle- und Atomenergie seit Jahrzehnten mit dreistelligen Milliardenbeträgen subventioniert worden sind.“
In dem Memorandum mahnt EUROSOLAR das Festhalten an den Grundprinzipien des EEG an: feste Vergütungssätze, Einspeisevorrang und Planungssicherheit für alle im Inland verfügbaren Erneuerbaren Energien. Keine verpflichtende Direktvermarktung für volatile Stromerzeugung aus Wind- und Solarenergie. Keine Verordnungsermächtigungen, mit denen Vergütungen, Boni oder Prämien ohne Beteiligung des Deutschen Bundestags und des Bundesrats per Regierungsverordnung gesenkt werden können. Keine Belastung des marktwirtschaftlich sinnvollen Eigenverbrauchs aus Erneuerbaren Energien. Auch wird der beschleunigte Ausbau der kostengünstigen Windkraft an Land (Onshore) und ein Abbau der kostenträchtigen Überförderung der Windkraft auf dem Meer (Offshore) vorgeschlagen.
„Von entscheidender Bedeutung für eine Senkung der EEG-Umlage ist die sofortige Reform des Wälzungsmechanismus“, erklärt Dr. Fabio Longo, Autor des Memorandums. „Der bisherige Wälzungsmechanismus führt zu steigenden EEG-Umlagen bei fallenden Preisen an der Strombörse, womit das EEG Opfer seines eigenen Erfolges wird, da die Preise an der Strombörse ja wegen der dort „vermarkteten“ EEG-Mengen sinken“, unterstreicht Stephan Grüger, Co-Autor des Memorandums.
„Mit den vorgelegten „Eckpunkten“ ist Energieminister Gabriel leider noch auf dem falschen Weg. Die „Eckpunkte“ beschreiben eine kostenintensive und marktwirtschaftlich problematische Variante der Energiewende. Unser Memorandum zeigt den Weg einer schnellen, dezentralen, mittelständischen, marktwirtschaftlichen und daher kostengünstigen Energiewende auf“, fasst Dr. Axel Berg zusammen.
Veranstaltung: Symposium „Die Praxis der Energiewende“ 2014
19. März 2014, 10 Uhr, Berlin
Veranstalter: EUROSOLAR e.V., Hermann-Scheer-Stiftung
unterstützt durch: Bündnis Bürgerenergie e.V., VRD Stiftung für Erneuerbare Energien, Zeitschrift für Neues Energierecht (ZNER)
EUROSOLAR e.V. und die Hermann-Scheer-Stiftung veranstalten gemeinsam mit der EUROSOLAR Parlamentariergruppe am 19. März 2014 ein Symposium zur „Praxis der Energiewende“ in Berlin.
Im Zusammenhang mit der Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes des Bundeswirtschaftsministeriums wird viel über den theoretisch „richtigen“ Weg der weiteren Ausgestaltung der Energiewende diskutiert und gestritten. EUROSOLAR zeigt, wer die Träger der Energiewende in der Praxis sind.
Wir werden gemeinsam mit der Wissenschaft, Parlamentariern und vor allem den „Praktikern“ vor Ort aufzeigen, wo die Energiewende stattfindet: In den Bundesländern und den Kommunen durch engagierte Bürger, Initiativen, Vereine, Genossenschaften und Stadtwerke.
Welche politischen Weichenstellungen fordern sie, um den dezentralen Ausbau der Erneuerbaren Energien zu sichern und erfolgreich fortführen zu können? Um welche Richtungsentscheidung geht es in den kommenden Jahren?
Diese Fragen wollen wir mit allen Interessierten und Engagierten sowie in einer Podiumsdiskussion mit Abgeordneten aller Fraktionen aus Bund, Ländern und der EU diskutieren, um gangbare Wege in eine bürgernahe Zukunft der Energieversorgung aufzuzeigen.
Veranstaltungsort
Vertretung des Freistaats Thüringen beim Bund
Mohrenstr. 64
10117 Berlin
Pressemitteilung: Praxis der Energiewende findet dezentral und bürgernah statt!
Bonn 20. März 2014
Anlässlich der Debatte um die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes veranstaltete EUROSOLAR e.V am 19. März 2014 gemeinsam mit der EUROSOLAR-Parlamentariergruppe und der Hermann-Scheer-Stiftung das Symposium „Die Praxis der Energiewende“. Unterstützt von der Zeitschrift für Neues Energierecht (ZNER), der VRD-Stiftung für Erneuerbare Energien sowie dem neu gegründeten Bündnis Bürgerenergie e.V. (BBEn) fand die Veranstaltung in der Vertretung des Freistaats Thüringen beim Bund statt.
Dr. Axel Berg, Vorsitzender des Vorstands von EUROSOLAR Deutschland, richtete sich in seinem Grußwort an über 100 Fachleute und Interessierte aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft und problematisierte die geplante EEG-Reform.Für das Wirtschaftsministerium Thüringen forderte Dr. Martin Gude, die Rahmenbedingungen für lokale und regionale Akteure der Energiewende zur Nutzung der regionalen Wertschöpfungspotenziale zu verbessern.
Bei vielen Referenten herrschte Einigkeit über zentrale Fehlstellungen im EEG-Reform-Entwurf der Bundesregierung. Neben der Deckelung des weiteren Ausbaus und zu befürchtenden Ausschreibungsmodellen wurde die verpflichtende Direktvermarktung für Strom aus Erneuerbaren Energien in einem nicht funktionierenden Strommarkt kritisiert.
Dr. Peter Becker von der Zeitschrift für Neues Energierecht (ZNER) kritisierte den Umgang der Medien mit der derzeitigen Debatte um eine EEG-Reform und ermunterte die Teilnehmer, sich mit allen Mitteln gegen die Demontage der bisherigen Erfolge der Praxis der Energiewende zu wehren. Dazu forderte Dr. Michael Sladek, Vorstand des Bündnis Bürgerenergie e.V. (BBEn), die Akteure der dezentralen Energiewende auf, in dieser Situation mit einer Stimme zu sprechen.
Im Rahmen der Energiekostendebatte und der Reform des EEG betonte Stephan Grüger, MdL und Mitglied des Vorstands von EUROSOLAR Deutschland, bei der Vorstellung des EUROSOLAR-Memorandums „Eckpunkte für eine EEG-Novelle“, dass nicht die Erneuerbaren Energien die Kostentreiber sind, sondern das fossil-atomare Energiesystem schon aufgrund der Ressourcenfrage.
Zur Relevanz von Energiespeichern in einem zukünftigen Energiesystem mit hohem Anteil Erneuerbarer Energien betonte Prof. Dr. Dirk Uwe Sauer von der RWTH Aachen, dass Speicher für den Ausgleich im Bereich von Sekunden bis einigen Stunden in Zukunft dezentral im Verteilnetz betrieben werden müssen.
In der nachfolgenden lebhaften Podiumsdiskussion, moderiert von Dr. Fabio Longo, Vorstand EUROSOLAR Deutschland, debattierten Parlamentarier aus Bund und Ländern mit den Teilnehmern über die Möglichkeiten, in den Gesetzgebungsprozess noch konstruktiv einzugreifen. Drohungen des Wettbewerbskommissars aus Brüssel sollten den Blick für fortschrittliche Lösungen nicht verstellen.
Einen ausführlichen Bericht sowie ausgewählte Beiträge der Referenten werden in den kommenden Ausgaben der EUROSOLAR-Fachzeitschrift „Solarzeitalter“ vorgestellt.
Pressemitteilung: Einigung zu Lasten von Verbrauchern, Mittelstand und einer kostengünstigen Energiewende
Bonn, 02. April 2014
EUROSOLAR kritisiert Bund-Länder-Einigung zur EEG-Novelle
Die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien e.V., EUROSOLAR, sieht in der Einigung zwischen Bund und Ländern zur sogenannten Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eine klare Verfehlung des vorgeblichen Ziels.
Bundeswirtschaftsminister Gabriel wollte durch Überarbeitung des Gesetzes die EEG-Umlage senken, ohne die Energiewende abzuwürgen. „Mit dem, was jetzt von Bund und Ländern auf dem Tisch liegt, werden beide Ziele voraussichtlich verfehlt“, meint Dr. Axel Berg, Vorsitzender der deutschen Sektion von EUROSOLAR. „Die wesentlichen Kostentreiber im EEG, die vom ehemaligen Bundesumweltminister Altmaier massiv ausgeweiteten Industriebefreiungen, wurden ausgeklammert und der paradoxe Wälzungsmechanismus wurde von Wirtschaftsminister Gabriel und seinem Staatssekretär Rainer Baake erst gar nicht angefasst“, so Berg weiter. Beide Regelungen sind für mehr als 2 Ct/kWh bei der Umlage verantwortlich.
„Dies ist eine Einigung zu Lasten von Verbrauchern, Mittelstand und einer kostengünstigen Energiewende“, unterstreicht Stephan Grüger, wirtschaftspolitischer Experte im Vorstand der deutschen Sektion von EUROSOLAR. „Der Glaube an die Sinnhaftigkeit von Deckeln ist was für Bürokraten; die ökonomische Realität zeigt aber, dass sogenannte Deckel immer ein Investitionshemmnis sind,“ erklärt Grüger. So würge man die Energiewende ab, ohne die EEG-Umlage zu senken. Dies könne nun das absurde Ergebnis dieser Novelle des EEG sein. Grüger bezeichnet diese daher als EEG-Deform. Er weist zudem darauf hin, dass die in den letzten Jahren auf Grund der an der Strombörse vermarkteten EEG-Mengen massiv gesunkenen Strompreise von vielen Energieversorgungsunternehmen nur an die Industriekunden, nicht aber an die Haushaltskunden weitergegeben wurden. „Eine ernstzunehmende Strompreisaufsicht wäre eine viel effektivere Strompreisbremse, als die gestern von Bund und Ländern diskutierten Maßnahmen,“ hebt der wirtschaftspolitische Experte von EUROSOLAR hervor.
Solarzeitalter 1/2014
26. Jahrgang, März 2014
Pressemitteilung: Die Insolvenz von Wagner Solar ist ein Fanal falscher Energie- und Wirtschaftspolitik
Bonn, 25.04.2014
„Die Insolvenz von Wagner Solar ist ein Fanal falscher Energie- und Wirtschaftspolitik“
Angesichts der Insolvenz des Energiewende-Pioniers und Trägers des Deutschen Solarpreises 2005, der Wagner & Co Solartechnik GmbH, mahnt die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien, EUROSOLAR e.V., dringende Korrekturen an der geplanten Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) an. Die Wagner & Co Solartechnik GmbH hatte in ihrer Presseerklärung zur Einleitung eines Insolvenzverfahrens darauf hingewiesen, dass die positive Fortführungsprognose „durch die Marktentwicklung der letzten Monate und die tiefgreifende Verunsicherung bezüglich der politischen Rahmenbedingungen für die Solarstromerzeugung konterkariert“ wurde.
„Die Insolvenz von Wagner Solar ist ein Fanal falscher Energie- und Wirtschaftspolitik“, erklärte dazu Stephan Grüger vom Vorstand der deutschen Sektion von EUROSOLAR. „Durch die massive Ausbremsung der inzwischen kostengünstigen Solarenergie durch die schwarzgelbe Bundesregierung ist die ganze Energiewende in Gefahr geraten“, so Grüger weiter. „Ohne wirtschaftliche Akteure, wie z.B. dem bereits 1979 gegründeten Solarpionierunternehmen Wagner Solar, kann es keine Energiewende geben, sie sind durch bürokratische „Pläne“ vom grünen Tisch nicht ersetzbar“, unterstreicht Grüger unter Bezugnahme auf die Vorstellungen von einer angeblich „planvollen“ Energiewende.
„Die Bundesregierung zerstört gerade sehenden Auges eine Zukunftswirtschaft, die weit mehr Arbeitsplätze in Deutschland bereitstellt als Atom- und Kohlewirtschaft zusammen“, so Dr. Fabio Longo, ebenfalls Mitglied des Vorstands der deutschen Sektion von EUROSOLAR. Neben dem Arbeitsplatzgewinn hebt Longo die beeindruckende Kostensenkung der Erneuerbaren Energien durch das EEG hervor. „Um nun die wirtschaftlichen Vorteile der Solarenergie auch für Geringverdiener und für kleine und mittelständische Unternehmen nutzen zu können, müsste Solarstrom wenigstens auf Mietshäusern, im sozialen Wohnungsbau und auf Betriebsgebäuden von der EEG-Umlage befreit werden.“
Die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien EUROSOLAR wünscht dem Träger des Deutschen Solarpreises 2005 alles Gute für die Sanierung des Unternehmens inmitten der schweren Solarkrise. Die Würdigung zur Verleihung des Deutschen Solarpreises 2005 an die Wagner & Co Solartechnik GmbH finden Sie hier:
Im aktuellen EUROSOLAR-Memorandum finden Sie unsere Forderungen für die EEG-Novelle:
Veranstaltung: Stadtwerke mit Erneuerbaren Energien in Kassel
8. EUROSOLAR-Konferenz „Stadtwerke mit Erneuerbaren Energien“
EUROSOLAR e.V. und die Städtische Werke Aktiengesellschaft laden herzlich zur 8. EUROSOLAR-Konferenz „Stadtwerke mit Erneuerbaren Energien“ nach Kassel ein. Die Konferenz wird am 13. und 14. Oktober in den Räumlichkeiten der Orangerie stattfinden.
Stadtwerke, mittelständische Unternehmen, Kommunen und Bürgergemeinschaften sind die zentralen Akteure beim Ausbau der Erneuerbaren Energien in den Regionen. Eine dezentrale und zukunftsfähige Energieversorgung erhöht die kommunale Wertschöpfung, schafft Arbeitsplätze, trägt zu einer nachhaltigen Energieversorgung und zum Schutz des Klimas bei. Immer mehr Stadtwerke haben diese Chance erkannt und entwickeln sich mit innovativen und marktfähigen Geschäftsmodellen vom klassischen Energieversorger zum modernen Energiedienstleister.
EUROSOLAR e.V. organisiert diese sehr erfolgreiche Konferenzreihe bereits seit dem Jahr 2006 und freut sich, auch in diesem Jahr das Potential der Akteure einer umweltfreundlichen und verbrauchernahen Energieversorgung in den Mittelpunkt zu rücken. Die Konferenz ist Treffpunkt und Plattform für Austausch und Diskussion und wird viele Anregungen geben, wie Stadtwerke und Kommunen gemeinsam ihre Position als verlässlicher und innovativer Akteur der Energiewende stärken können.
Folgende Schwerpunkte werden das diesjährige Programm prägen:
- Neue Herausforderungen für Kommunen und ihre Stadtwerke durch die EEG-Reform
- Bedeutung und Potential einer regional orientierten Energieversorgung
- Kooperationsstrategien von Stadtwerken
- Netzinfrastruktur und Flexibilitätsoptionen bei einem hohen Anteil fluktuierender
- Erneuerbarer Energien
- Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft
Die Konferenz richtet sich an:
- Energieversorger und Energiedienstleister, insbesondere Stadtwerke
- Unternehmen der regenerativen Energiewirtschaft
- Investoren, Banken und Unternehmensberatungen
- Anlagenbetreiber und Projektierer
- Städte, Gemeinden und Kreise
- Verbände, Organisationen, Genossenschaften und lokale Vereine im Bereich
- der Erneuerbaren Energien
- Aktive Bürger
Pressemitteilung: Bundestag und Bundesrat entscheiden über historische Zäsur – Energiewende mit „EEG-Deform“ vor dem Abbruch
Bonn, 16 Juni 2014
Die Vorstandsmitglieder der EUROSOLAR-Sektion Deutschland, Dr. Axel Berg (Vorsitzender), Stephan Grüger und Dr. Fabio Longo, erklären zur sog. EEG-Novelle der Bundesregierung:
„Die Bundesregierung Merkel (CDU) / Gabriel (SPD) hat mit Unterstützung des grünen Staatssekretärs Baake und seinem Think-Tank „Agora Energiewende“ ein Gesetz zur Abschaffung aller wesentlichen Grundsätze der bislang erfolgreichen dezentralen Energiewende vorgelegt. Die Bundesregierung nennt den vorliegenden Gesetzentwurf Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Das ist Etikettenschwindel. Sogar der Vorrang der Erneuerbaren Energien wird abgeschafft.
Vorrang hat nun die Marktintegration, was praktisch die Unterordnung der Erneuerbaren Energien unter das herrschende fossil-atomare Energiesystem bedeutet. Dazu passen unter anderem die Abschaffung der Vergütungspflicht für Erneuerbaren Strom und deren Ersetzung durch die verpflichtende Direktvermarktung genauso wie die schamlose Belastung des Eigenverbrauchs mit der EEG-Umlage („Sonnensteuer“) sowie die Einführung von Zubau-Deckeln (genannt „Korridore“) für alle Erneuerbaren, die aktuell den Solarstrom-Ausbau abwürgen.
Nun haben es Bundestag und Bundesrat als Schöpfer des EEG (2000) und seines Vorläufers Stromeinspeisungsgesetz (1990) in der Hand, wenigstens die schlimmsten Verwerfungen zu verhindern. Der Bundestag entscheidet am 26./27. Juni 2014 über das EEG, der Bundesrat wird am 11. Juli über die Einberufung des Vermittlungsausschusses entscheiden. Neben den Bundestagsabgeordneten der Großen Koalition haben es auch die Bundesratsmitglieder der Oppositionsparteien in der Hand, den hektischen Zeitplan von Merkel und Gabriel auszuhebeln.
Siehe dazu den Beitrag von Fabio Longo bei blog.stromhaltig.de.
Der Bundesrat hätte allen Grund dazu, den Zeitplan von Merkel und Gabriel zu durchkreuzen. Nach Bekanntgabe der Eigenverbrauchsregelungen („Sonnensteuer“) hat die Bundesregierung den Schein-Konsens vom Energiegipfel am 2. April mit den Ministerpräsidenten der Länder einseitig aufgekündigt. Nachdem der Bundesrat am 23. Mai und dem vorhergehenden Regierungsbrief von Staatssekretär Baake nur noch einen Bruchteil (weniger als ein Viertel) seiner Forderungen zur sog. EEG-Novelle aufrechterhalten hat, muss er jetzt wenigstens für die Restforderungen eintreten. Die historische Zäsur zur Abschaffung des Vorrangs der Erneuerbaren Energien kann damit zwar nicht mehr abgewendet werden. Immerhin ließe sich damit aber der drohende endgültige Abbruch der dezentralen Energiewende vorerst aufhalten.
Wir fordern den Bundestag deshalb auf, dass alle 17 Forderungen des Bundesrats zur sog. EEG-Novelle umzusetzen, um damit wenigstens die Automatik zum Ausschreibungsmodell zu unterbinden, den atmenden Deckel etwas zu öffnen und die Belastung des Eigenverbrauchs abzuschwächen. Zusätzlich muss der Bundestag für eine soziale Ausgestaltung sorgen und die Belastung des Mieterstroms mit der „Sonnensteuer“ abschaffen, damit auch Mieter vom Direktverbrauch des heute günstigen Solarstroms profitieren können. Sollte der Bundestag die Forderungen des Bundesrats und den Mieterdirektverbrauch nicht umsetzen, fordern wir die Bundesländer auf, den Vermittlungsausschuss anzurufen.
EUROSOLAR hat schon zu Beginn des Jahres 2014 ein Reformkonzept zur Weiterentwicklung des EEG vorgelegt: „Memorandum zum EEG: Wirtschaftlich vernünftig ist jetzt, die preiswerten Erneuerbaren beschleunigt auszubauen“.
EUROSOLAR-Stellungnahme: Ausbau von Übertragungsnetzen
Bonn, Wiesbaden 16. Juni 2014
Stellungnahme zur Fachanhörung gem. Drs 19/139 und 19/184 im Ausschuss für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung im Hessischen Landtag zum Ausbau von Übertragungsnetzen
Stellungnahme von EUROSOLAR e.V. als pdf
Die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien e.V., EUROSOLAR, erachtet folgende Punkte als Tatsachen:
1.) Der im Netzentwicklungsplan (NEP) 2013 und im Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) 2013 dargelegte Übertragungsnetzausbaubedarf verfolgt vor allem die Aufrechterhaltung einer massiven Stein- und Braunkohleverstromung und steht damit im Widerspruch zur Energiewende,
2.) rekurriert auf einen unrealistisch großen und unnötig teuren Ausbau der Offshore-Windenergie,
3.) geht von einer zentralistischen Energiewende aus und übergeht die Chancen und ökonomischen Vorteile einer dezentralen Energiewende,
4.) berücksichtigt in keiner Weise die Entwicklung von Stromspeicherkapazitäten,
5.) berücksichtigt damit in seiner Erstellung verschiedene vernünftigen Alternativen bei der Strategischen Umweltverträglichkeitsprüfung (SUP) nicht und verstößt daher gegen § 14g UVPG und gegen die Richtlinie 2001/42/EG,
6.) steht somit auch im Widerspruch zu den beim Hessischen Energiegipfel vereinbarten und von der aktuellen Hessischen Landesregierung und den diese tragenden Fraktionen von CDU und Bündnis90/Die Grünen bestätigten Zielen eines verstärkten Ausbaus von dezentralen Landwind- (Onshore-) Windkraftanlagen (LandWKA) zur Erreichung einer dezentralen Windkraft-Stromproduktion von 28 TWh/a auf ca. 2% der Landesfläche,
7.) und wird mit Beachtung der o.a. Punkte zu Unrecht als notwendig für die Energiewende oder gar als deren Voraussetzung bezeichnet.
EUROSOLAR schlägt daher dem Hessischen Landtag und der Hessische Landesregierung vor, sich im Sinne der Ergebnisse und Ziele des Hessischen Energiegipfels für ein sofortiges Moratorium für den Übertragungsnetzausbau und ein dann folgendes, dem § 14g UVPG und der Richtlinie 2001/42/EG entsprechendes Verfahren zur Neuaufstellung eines NEP unter Berücksichtigung einer dezentralen Energiewende mit dem Ausbau von LandWKA im Süden und Photovoltaik (PV) im Norden Deutschlands, sowie von dezentralen Stromspeichern in den Verteilnetzen einzusetzen.
Zu den Punkten im Einzelnen:
Ad 1. und 7.) Durch die im Netzentwicklungsplan (NEP) 2013 und im Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) 2013 enthaltene Vorgabe, dass die Stromnetze für eine Einspeisung von Strom aus WKA auch zu Starkwindzeiten zeitgleich zur Einspeisung von Kohlestrom ausgebaut werden sollen, wurde faktisch eine Einspeisegarantie für Kohlekraftwerke geschaffen. Dies korrespondiert mit den steigenden Stromexporten deutscher Kohlekraftwerke in die Nachbarländer.
Hinzu kommt, dass die geplante Trassenführung der HGÜ-Leitungen (siehe Grafik unten) vor allem zwei Ziele verfolgen:
a.) Umleitung von (aus Offshore-WKA herrührenden) Stromüberschüssen in Niedersachsen (und Schleswig-Holstein) um Nordrhein-Westfalen und die dortigen Kohlekraftwerke.
b.) Sicherung der Braunkohlestromproduktion in NRW und Ostdeutschland für viele Jahrzehnte durch HGÜ-Anbindung der Braunkohlekraftwerke an die Netzknoten der stillzulegenden AKW in Bayern und Baden-Württemberg.
Die Behauptung, es gehe dabei um die Energiewende ist also erkennbar eine Nebelkerze, die von dem tatsächlich der Energiewende zuwiderlaufenden Interesse an Erhalt und möglicherweise sogar Ausbau der Kohlekraftwerke ablenken soll.
Es ist jedoch nicht einsehbar, warum die deutschen Steuerzahler und Stromverbraucher für die Profitinteressen privatwirtschaftlicher Unternehmen einstehen sollen. Vollständig absurd und perfide ist, dies dann auch noch als Folge der Energiewende zu verkaufen – allerdings kann man die Lobbyabteilungen der profitierenden Unternehmen zu diesem Coup durchaus gratulieren, da große Teile der Medien und viele Politikerinnen und Politiker diese absurde Propaganda einfach nachplappern.
Ad 2.) Die teuerste Variante der Energiewende ist eine Fokussierung auf Offshore-Konzepte mit Windkraft auf hoher See. Die Landwind (Onshore)-Windkraft ist das kostengünstigste und erprobte Zugpferd der Energiewende. Durch die Überförderung der Offshore-Windkraft droht in den nächsten Jahren ein vermeidbarer deutlicher Anstieg der EEG-Umlage, der unnötige Kosten im Energiesystem verursacht. Windkraftanlagenbetreiber bekommen Offshore-WKA eine rund doppelt so hohe Vergütung wie LandWKA. Anders als Landwind- müssen Offshore-Windkraftanlagenbetreiber den Netzanschluss nicht selbst bezahlen. Offshore-Anlagenbetreiber werden von der Haftung für Übertragungsprobleme beim Netzanschluss befreit. All diese Kosten können Offshore-Anlagenbetreiber auf die Stromverbraucher abwälzen. Diese Zusatzkosten entstehen bei einem Ausbau der Onshore-Windkraft nicht. Zudem führen auch technische Probleme zu einer deutlich geringerem Ausbaugeschwindigkeit, als noch bei der Erstellung des NEP 2013 angenommen.
Ad 3.) Eine dezentrale Energiewende, die maßgeblich auf der Basis von LandWKA und PV vorangetrieben wird, ist auch deshalb kostengünstiger, da mit dezentralen Anlagen die Nutzung von Übertragungsnetzen vermieden wird. Zudem entfallen die exorbitanten Kosten von Offshore-Windstrom, wenn der Strombedarf onshore durch LandWKA gedeckt wird. Dass dies z.B. für Hessen möglich ist, haben wir in unserer Studie „Der Weg zum Energieland Hessen Das Ziel: 100% erneuerbare Energien im Strommarkt in Hessen bis 2025“ belegt (ebenso, dass dies in deutlich kürzeren Zeiträumen möglich ist, als sie der Hessische Energiegipfel vorsieht). Dass der limitierende Faktor für einen schnelleren Ausbau von LandWKA allein der politische Wille ist, zeigt ein Blick auf Hessens Nachbarland Rheinland-Pfalz, das bei topographisch ähnlichen Voraussetzungen mit 3.000 MW die vierfache installierte Leistung bei LandWKA aufweisen kann als Hessen mit nur 750 MW. Die Möglichkeiten und ökonomischen Chancen einer beschleunigten dezentralen Energiewende wurden bei der Erstellung des Netzentwicklungsplans (NEP) 2013 und des Bundesbedarfsplangesetzes (BBPlG) 2013 vorsätzlich ausgeklammert.
Ad 4.) Für ein Energiesystem auf der Basis Erneuerbarer Energien sind auf mittlere Sicht Flexibilitätsoptionen (u.a. Speicher, Power-to-Gas, Power-to-Heat, Biogas) von wesentlicher Bedeutung für die Versorgungssicherheit. Flexibiltätsoptionen wie dezentrale Strompeicher auf Verteilnetzebene werden schon in einigen Jahren für die Versorgungssicherheit gebraucht. Dies muss bei der Planung von Übertragungsnetzen ausbaudämpfend berücksichtigt werden.
Ad 5.) Durch die Nichtbeachtung der Möglichkeiten und ökonomischen Chancen einer beschleunigten dezentralen Energiewende wurde gegen § 14g UVPG und gegen die Richtlinie 2001/42/EG verstoßen. Wir erlauben uns in diesem Zusammenhang den Verweis auf die „Beschwerde wegen Verstoßes gegen EU-Recht durch einen Mitgliedsstaat – Nicht-Einhaltung und Verstoß gegen die Richtlinie 2001/42/EG des europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Juni 2001 über die Prüfung der Umweltauswirkungen bestimmter Pläne und Programme durch die Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland, das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, das Bundesministerium für Wirtschaft die Bundesnetzagentur“ von BUND und UVP-Gesellschaft e.V. vom 2.5.2013.
Ad 6.) Der bei Hessischen Energiegipfel vereinbarte Ausbau der erneuerbaren Energien zielt darauf ab, „den Endenergieverbrauch bei Strom und Wärme bis zum Jahr 2050 möglichst zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu decken“ (Abschlussbericht Energiegipfel, Seite 6). Dabei wird von einem Strom-Gesamtbedarf von 40 TWh/a ausgegangen, der – bei krasser Unterschätzung der jeweiligen Potenziale, insbesondere bei Wasserkraft und PV (siehe dazu unsere o.a. Studie „Der Weg zum Energieland Hessen“) – zu 88% durch Strom aus hessischer Produktion gedeckt werden kann. Zur Deckung des hessischen Bedarfes ist also ein massiver Ausbau der Übertragungsnetze gar nicht nötig – zumal die geplanten HGÜ-Leitungen für die Versorgung von hessischen Stromsenken nicht geeignet sind, da in Hessen gar keine Ausspeisepunkte geplant sind, womit auch das Argument, hiermit würde Hessen durch Offshore-Windstrom versorgt werden, hinfällig ist.
Pressemitteilung: Die Deform des EEG erhöht die Kosten der Energieversorgung und behindert die Energiewende
Bonn/Berlin, 27. Juni 2014
„Die Deform des EEG erhöht die Kosten der Energieversorgung und behindert die Energiewende“
Zur heute im Bundestag beschlossenen Deform des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) erklärt Stephan Grüger, MdL, Mitglied des Vorstands der deutschen Sektion der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien, EUROSOLAR e.V.:
Die heute im Bundestag beschlossene Deform des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) senkt nicht die „Kosten der Energiewende“, wie die Befürworter der Deform nicht müde werden zu betonen, sondern führt zu höheren Kosten der Energieversorgung, die dann vor allem die Haushaltskunden bezahlen werden.
Dies liegt einerseits daran, dass die tatsächlichen Kostentreiber im EEG, nämlich:
1.) die unter den Bundesministern Rösler (FDP) und Altmaier (CDU) gegenleistungslos ausgeuferten Industrierabatte (§ 40 ff EEG) eher ausgeweitete als – wie von Sigmar Gabriel vor der Bundestagswahl gefordert – zurückgefahren,
2.) der paradoxe Ausgleichsmechanismus gar nicht angegangen und
3.) die kostentreibende und ökonomisch unsinnige Offshore-Manie fortgeschrieben wurde.
Andererseits macht die angebliche „Marktintegration“ der Erneuerbaren Energien durch den Zwang zur Direktvermarktung die erneuerbaren Energien nicht preisgünstiger, sondern teurer, als im Vergleich zur degressiven Einspeisevergütung.
Die Verlangsamung und möglicherweise sogar das Abwürgen der Energiewende spielt zudem der hochsubventionierten überkommenen Energiewirtschaft in die Hände, deren Energieproduktion auf Grund stetig steigender Primärenergiepreise immer teurer wird. Diese zusätzlichen Kosten für die Stromverbraucher wären durch eine schnelle und konsequente Energiewende auf der Basis eines entsprechenden EEG vermeidbar. Leider hat sich die Mehrheit des Bundestages heute für einen anderen Weg entschieden. Konsequenterweise wurden neben einer notwendigen Reform der wahren Kostentreiber auch andere für eine erfolgreiche Energiewende notwendige Reformen NICHT angegangen. So fehlt z.B. weiterhin eine den Anforderungen einer zukünftigen zu 100% auf dezentral erzeugten Erneuerbaren Energien basierenden Energieversorgung gerecht werdende Strategie zur Errichtung dezentraler Stromspeicher. EUROSOLAR hat in dem Memorandum zu den „Eckpunkten für eine EEG-Novelle“ hierzu praktikable Vorschläge gemacht.
Bleibt zu hoffen, dass Bündnis90/Die Grünen den markigen Worten ihrer Bundestagsfraktion („Abrissbirne der Energiewende“) auch Taten folgen lassen. Eine Zustimmung der Länder mit Regierungsbeteiligung der Grünen im Bundesrat zur EEG-Deform würde die Glaubwürdigkeit auch dieser Partei Lügen strafen.
Summer Message
Dear EUROSOLAR and World Council for Renewable Energy Members, Colleagues and Friends –
Rising tensions reveal a deep crisis of government and the integrity of political leadership. Needed as never before – and sorely lacking are forward looking statesmanship, and a keen concern for ethical stewardship, of private responsibility and public accountability. Seen from central Europe this need for – and paucity of – this kind of political leadership is glaring. Around the world fossil-fuel enhanced and nuclear power driven ethnic, political and military tensions abound, with global complicity in the form of energy interest and investment collusion evident in the manifold upheavals that grip the world from the Ukraine to the China Sea.
In our own area of the geopolitical landscape EUROSOLAR is proud to have both Russian and Ukrainian Sections, in our vision of a peaceful and prosperous world dedicated to overcoming the fundamental fallacies, flaws and failures of history that are so evident in the fossil and nuclear energy regime. Only by embracing basic rights and civic needs in both the Ukraine and Russia, across China and Japan, across the African continent and throughout civil society in the Middle East from Israel to Iran can we maintain the hope that springs from a solar society, a renewable world in which the energy fuelled tensions are becoming history. As a beacon of hope, Crimea itself is home to one of the world’s largest solar power plants, developed by Austria’s Activ Solar, demonstrating the power and hopeful benefits of the feed-in tariff. Annual global investments in renewable energy have surpassed combined new investments on fossil and nuclear generation, and the planet’s most innovative industries are dedicated to and deriving great benefits from working in the inexorable turn to a renewably powered economy, industry, infrastructure and society. Equally, the intensity of global innovation in heat and power storage, intelligent networks, renewable electric mobility, and even the stabilisation and reduction of atmospheric greenhouse gas concentrations is rising exponentially.
And yet, some of our leaders are not content to simply embrace the ease and seeming inevitability of a hopeful, positive future. Even as fossil combustion fuelled global warming processes gallop towards a climate tipping point – the point of no return in any hope for mitigating action – some powerful agents still work to push their vision of a bygone era: a return to the Energy Dark Ages, the fossil and nuclear fuel bonanzas of the 20th century. Even the once-stellar solar resolve of the German government and parliament has weakened under relentless European government and incumbent industry pressure to water down, neutralise or even reverse the successes of the past, the famed ‘Energiewende’. These countervailing forces – signs of the very success of the renewable energy transition – continue to dabble in such climate absurdities as the increasingly feeble support for emission trading schemes, or carbon capture and storage – CCS. These futilities are matched by irresponsible calls for subsidies for coal fired power plants – and open support for natural gas fracking by the leading figures of current coalition government. Here I am especially proud of EUROSOLAR’s active German section protesting the systematic ‘deformation’ of the feed-in tariff and other essential tools in the struggle to complete the Energiewende.
EUROSOLAR holds the course with a series of important declarations, campaigns, events and partnerships.
2015 will be another rich year of activities – please see www.eurosolar.org and www.wcre.org for details.
Your energy, ingenuity, loyalty and support are essential in these times of crisis, times that are also filled with a wealth of opportunities in working towards the renewable, the solar age.
Best regards
Prof. Peter Droege, EUROSOLAR President
Solarzeitalter 2/2014
26. Jahrgang, Juli 2014
Pressemitteilung: EUROSOLAR: Agora-Untersuchung basiert auf umstrittenem Bedarfsplan
Bonn, 18. September 2014
EUROSOLAR: Agora-Untersuchung basiert auf umstrittenem Bedarfsplan und ist daher keine Antwort auf die aktuelle Frage, ob Speicher den überzogenen Übertragungsnetzausbau vermeiden können
Am 15.09.2014 wurde von „Agora Energiewende“, einer gemeinsamen Initiative der Stiftung Mercator und der European Climate Foundation, eine Untersuchung mit dem Titel „Stromspeicher in der Energiewende“ vorgelegt. Diese Untersuchung, zu deren „Unterstützerkreise“ unter anderen auch der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz Transmission GmbH gehörte, kommt zu dem Ergebnis, dass „der Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht auf Stromspeicher warten muss“, dass aber Stromspeicher einen „gleichberechtigten Zugang zu Märkten der Flexibilität“ und eine Berücksichtigung in regulatorischen Rahmen für Verteilnetze erfahren sollten. Die Untersuchung nimmt dabei den massiven Übertragungsnetzausbau als gegeben hin und untersucht nicht die aktuelle Frage, ob die schnelle Markteinführung bereits bestehender Speichertechnologien einen großen Teil des umstrittenen Übertragungsnetzausbaus überflüssig machen würde.
In Verkennung dieser Tatsache und in unzulässiger Verkürzung der Ergebnisse der in Rede stehenden Untersuchung haben einige Medien „berichtet“, ein massiver Netzausbau würde Stromspeicher überflüssig machen. Diese Meldung gibt jedoch weder die Untersuchung, noch eine nüchterne Betrachtung energiewirtschaftlicher und physikalischer Notwendigkeiten her.
EUROSOLAR – die Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien e.V. weist aus diesem Anlass darauf hin, dass die Untersuchung „Stromspeicher in der Energiewende“ die Frage einer Alternative zum umstrittenen massiven Übertragungsnetzausbau gemäß „Bedarfsplangesetz“ von Anfang an ausgeklammert hat und daher auch keine Antwort auf diese Frage darstellt.
Vor diesem Hintergrund ist es beachtlich, dass die Untersuchung gleichwohl zu dem Ergebnis kommt, dass es schon jetzt eines gesetzlichen Rahmens für die Markteinführung von Stromspeichern auf der Verteilnetzebene bedarf, damit (auf Grund der steigenden industriellen Produktion und der damit verbundenen Kostendegression) diese Technologien ab 2030 kostengünstiger zum Einsatz kommen können.
EUROSOLAR – die Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien e.V. fordert einen solchen gesetzlichen Rahmen für die Markteinführung von Stromspeichern schon seit langem als zentralen Bestandteil einer NEUEN ENERGIEMARKTORDNUNG (NEMO).
Eine offensive Strategie zur raschen Einbindung von dezentralen Stromspeichern (Redox-Flow, Power-to-X), insbesondere auf der Verteilnetzebene (also regionale Netzbetreiber, z.B. Stadtwerke), würde den überzogenen und teuren Netzausbau mit all seinen inneren Widersprüchen und Fragwürdigkeiten („Braunkohle-HGÜ“, „Windstromfreies NRW“) überflüssig machen – auch in der Argumentation derer, die nach wie vor behaupten (oder auch wirklich glauben), der Übertragungsnetzausbau sei wegen der Energiewende notwendig.
Eine offensive Nutzung von Stromspeichersystemen in Deutschland wird auch deren industrielle Produktion in Deutschland voranbringen und dadurch die Preise für diese Systeme senken, was wiederum den Export dieser Systeme stärken wird. Schließlich werden Stromspeicher gerade auch in Ländern gebraucht, die keine bereits so gut entwickelten Übergangs- und Verteilnetze haben wie Deutschland.
Wenn wir eine wirkliche Energiewende wollen, also eine zukünftige 100 %ige Versorgung aus Erneuerbaren Energien, dann brauchen wir Stromspeicher – so, wie ein vollständiges Haus ein Dach braucht. Dies wird auch von der Agora-Untersuchung bestätigt. Warum also sollten wir viel Geld für ein zweites Badzimmer verplempern, wenn wir das Dach sowieso brauchen?
Stephan Grüger, MdL, Mitglied des Vorstands der deutschen Sektion von EUROSOLAR
Dr. Fabio Longo, Mitglied des Vorstands der deutschen Sektion von EUROSOLAR
Pressemitteilung: Verleihung Deutscher Solarpreis 2014
Presseinformation: Witten/Wuppertal/Bonn, 25. Oktober 2014
Deutscher Solarpreis in Witten vergeben – Klimaschutzminister Johannes Remmel ehrt Kölner WDR-Redakteur
Im festlichen Rahmen wurde heute (25. Oktober) in Witten der diesjährige Deutsche Solarpreis vergeben. Der Deutsche Solarpreis wird in diesem Jahr in sechs Kategorien von Eurosolar e.V., der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien, für beispielhafte Bemühungen zur Nutzung und Verbreitung der regenerativen Energiequellen verliehen. Die Auszeichnungen wurden von Johannes Remmel, Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalens, überreicht. Die Feier wurde von Eurosolar in Kooperation mit der EnergieAgentur.NRW im Haus Witten ausgerichtet. Mit der Preisverleihung des Deutschen Solarpreises soll das Thema Energie und Energiewende in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt werden und weitere Vorbilder und Wegbereiter für eine dezentrale und regenerative Energiewende generieren. „Die Preisträger des Deutschen Solarpreises zeigen, dass die Energiewende von vielen verschiedenen Akteuren aus allen Bereichen von Gesellschaft und Wirtschaft getragen wird“, betont Peter Droege, Präsident von Eurosolar.
Einer der sechs verliehenen Solarpreise geht auch in diesem Jahr wieder nach Nordrhein-Westfalen – diesmal an den Journalisten Jürgen Döschner aus der Wirtschaftsredaktion des Westdeutschen Rundfunk (WDR) in Köln. Döschner wurde mit dem Sonderpreis für persönliches Engagement für seine langjährige Berichterstattung zu Energiethemen ausgezeichnet. Der Journalist hinterfrage und kommentiere die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen im Energiesektor und gelte als Experte dieser Branche, heißt es in der Begründung der Jury. „Nordrhein-Westfalen ist wieder beim Deutschen Solarpreis vertreten – das ist ein deutliches Indiz dafür, dass wir in NRW in Sachen Energiewende auf dem besten Weg sind. Die Preisträger sind wichtige und praktische Vorbilder auf unserem Weg in die Zukunft der erneuerbaren Vollversorgung. Wir aus NRW sorgen damit auch auf nationaler Ebene für Maßstäbe und Orientierung“, so NRW-Klimaschutzminister Johannes Remmel.
Die weiteren Preisträger des Deutschen Solarpreises 2014 sind:
- In der Kategorie „Städte/Gemeinden, Landkreise und Stadtwerke“ geht der Deutsche Solarpreis in diesem Jahr an die Gemeinde Feldheim bei Berlin für den Aufbau einer autarken Versorgung mit Erneuerbaren Energien.
- In der Kategorie „Architektur, Bauen und Stadtentwicklung“ wurde die Firma Galaxy Energy GmbH für die vorbildliche Nutzung Erneuerbarer Energien am Firmensitz in Berghülen mit dem Deutschen Solarpreis ausgezeichnet.
- In der Kategorie kommerzielle, industrielle oder landwirtschaftliche Betriebe/Unternehmen wurde die Heidelberger Energiegenossenschaft eG für die Umsetzung eines wegweisenden Vermarktungsmodells ausgezeichnet.
- In der Kategorie „Lokale oder regionale Vereine/Gemeinschaften“ geht der Deutsche Solarpreis an die Sonneninitiative Marburg e.V. für den Aufbau zahlreicher Solarkraftwerke in Bürgerhand.
- In der Kategorie „Medien“ wurde den Betreibern der Seite www.energieblogger.net der Deutsche Solarpreis für ihre Internetplattform verliehen.
Klimaveränderungen und politische Instabilitäten lassen die Erneuerbaren über kurz oder lang als alternativlos erscheinen. „In Nordrhein-Westfalen arbeiten zahlreiche kompetente Akteure sehr intensiv an der Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und Umweltverträglichkeit der künftigen Energieversorgung. Wir freuen uns deshalb besonders darüber, dass auch dieses Jahr wiedereiner von uns‘ unter den Siegern des Deutschen Solarpreises zu finden ist“, resümiert Lothar Schneider, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW, die bereits selbst mit dem deutschen und europäischen Solarpreis ausgezeichnet wurde.
Der Deutsche Solarpreis wurde vor 20 Jahren vom mittlerweile verstorbenen Träger des Alternativen Nobelpreises, Dr. Hermann Scheer, ins Leben gerufen. Gemeinden, Unternehmen, Vereine oder Organisationen, Journalisten und Privatpersonen erhalten seit 1994 den Deutschen Solarpreis von Eurosolar für ihr Engagement rund um die Erneuerbaren Energien. Ausgezeichnet werden besondere und herausragende Projekte und Initiativen, die eine konsequente und dezentrale Energiewende verfolgen.
Pressemitteilung: IRES Symposium 2014
Berlin/Bonn. In der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund fand heute (18.11.2014) das IRES-Symposium „Politische Rahmenbedingungen und Finanzierungsfragen der Speicherung Erneuerbarer Energien“ statt. Dabei stand vor mehr als 100 Teilnehmern die Frage im Mittelpunkt, wie Energiespeicher zur Umsetzung einer erfolgreichen Energiewende beitragen können. Die Integration von Speichertechnologien in das zukünftige Energiesystem und die dafür notwendigen Rahmenbedingungen waren vor allem vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um die EEG-Novelle und die Kontroverse um den Netzausbau von besonderer Bedeutung.
In seinem Grußwort machte Prof. Peter Droege, Präsident von EUROSOLAR, deutlich: „Für die Verwirklichung der Vollversorgung mit Erneuerbaren Energien sind Speichersysteme und ein intelligentes Netzmanagement zentrale Notwendigkeiten auf dem Weg zu einer nachhaltigen und sozial gerechten Wirtschaft.“
Der Geschäftsführer der Energie.AgenturNRW, Lothar Schneider, betonte gegenüber dem Fachpublikum die Dringlichkeit, die Weichen auf Richtung Zukunft zu stellen: „Um Speichertechnologien für den wirtschaftlichen und großtechnischen Einsatz weiterzuentwickeln, müssen schon heute intensive technologieneutrale Forschungs- und Entwicklungsprojekte auf den Weg gebracht werden und geeignete Rahmenbedingungen geschaffen werden.“
In Form von Übersichtsvorträgen wurde die Rolle und Bedeutung von Speichertechnologien beleuchtet. Es wurde diskutiert, welcher Bedarf an Speichern Erneuerbarer Energien zukünftig zu erwarten ist und welchen Einfluss die aktuellen Rahmenbedingungen ausüben. Dazu stellte Prof. Dr. Dirk Uwe Sauer von der RWTH Aachen und wissenschaftlicher Leiter der seit 9 Jahren stattfindenden Konferenzreihe IRES fest: „Die Revolution im Speichermarkt geht vom Verteilnetz aus, denn auf der Ebene der dezentralen Energieproduzenten besteht die Nachfrage und das Potential für einen tragfähigen Speichermarkt.“
Im weiteren Verlauf wurden die ökonomischen Bedingungen und politischen Herausforderungen von Flexibilitätsoptionen erörtert, wie sie sich aus der Perspektive von Verbänden und Unternehmen darstellen. Daran schloss sich der Themenblock „Politische und rechtliche Rahmenbedingungen für Energiespeicher“ an.
EUROSOLAR e.V. und der Weltrat für Erneuerbare Energien (WCRE) organisieren das Symposium in Kooperation mit der EnergieAgentur.NRW erstmalig als Ergänzung zur 9. Internationalen Konferenz zur Speicherung Erneuerbarer Energien (IRES 2015), die vom 9. bis 11. März 2015 in Zusammenarbeit mit Partnern – u.a. der EnergieAgentur.NRW – und der Messe Düsseldorf stattfinden wird.
Pressemitteilung: Verleihung des Europäischen Solarpreises in Rom
Am 24. November 2014 wurden die diesjährigen Preisträger des Europäischen Solarpreises gefeiert. Seit 1990 vergibt EUROSOLAR den Solarpreis für herausragende Projekte und Initiativen von Kommunen, Unternehmen, lokalen Vereinen, Architekten und Einzelpersonen.
Erstmals wurde der Preis in Rom verliehen, in Kooperation mit der italienischen Sektion Eurosolar Italia und der römischen Architektenkammer. Aus der Vielzahl der Bewerbungen beeindruckten 8 Gewinner die internationale Jury mit Innovationen, Exzellenz und außergewöhnlichem Engagement. Der Europäische Solarpreis 2014 ging nach Australien, Deutschland, Italien, Uganda, ins Vereinigte Königreich und in die Schweiz.
Eine weitere Innovation der diesjährigen Preisverleihung bestand darin, dass der Solarpreis Teil eines eintägigen Symposiums war mit dem Titel: „ENERGY TRANSITION INTO A REGENERATIVE ENVIRONMENT: THE FUTURE OF THE CITY AND THE TERRITORY“ Die gesamte Veranstaltung fand im beeindruckenden Aquario Romanum statt, dass heute der Sitz der Casa dell´ Architettura ist.
Die Preisverleihung schloß sich dem Symposium und einigen Buchpräsentationen an und war mit insgesamt über 200 Personen gut besucht. Peter Droege, Präsident von EUROSOLAR übernahm die Aufgabe, die Preisträger dem Publikum vorzustellen und die Pokale und Urkunden nach einen kurzen Interview zu überreichen.
In der Kategorie „Städte/Gemeinden, Landkreise und Stadtwerke wurde die Stadt Sydney aus Australien ausgezeichnet für die Erarbeitung und Umsetzung ihres Masterplans zur Nutzung Erneuerbarer Energien bis 2030.
In der Kategorie „Solares Bauen und Stadtentwicklung wurde die Klärle GmbH aus Weikersheim in Deutschland ausgezeichnet für die vorbildliche Sanierung einer historischen landwirtschaftlichen Hofstelle zu einem modernen Ensemble, dass sich vollständig aus der Nutzung regenerativer Energien versorgt und Platz für Arbeiten, Leben und Alt werden bietet.
Mit dem Europäischen Solarpreis 2014 wurde in der Kategorie „Transport und Mobilität“ der schweizerische Lebensmittelhändler COOP ausgezeichnet. COOP nutzt in einem Feldversuch seit einem Jahr einen E-Lastwagen „E-Force“ und beweist damit sowohl die Machbarkeit als auch die Effiziens umweltschonender Transportmittel.
Als Unternehmen wurde in diesem Jahr ein Kooperationsprojekt zwischen ENEL Green Power (Italien) und 40South Energy (Großbritannien) ausgezeichnet. Die beiden Unternehmen haben gemeinsam die Entwicklung und den Markteintritt vielversprechender Wellenkraftwerke vorangetrieben.
Ebenfalls in der Kategorie Industrielle, kommerzielle oder landwirtschaftliche Unternehmen und Betriebe wurde die schweizerische Firma Flumroc AG für ihr langjähriges Engagement für Erneuerbare Energien und die vorbildliche Sanierung ihres Verwaltungsgebäudes ausgezeichnet.
In der Kategorie „Lokale oder regionale Vereine/Gemeinschaften“ wurden die Energiepioniere aus Hollich und der Kreis Steinfurt (Deutschland) für die Umsetzung der „Energielandschaft Hollich geehrt. Die langjährige und vertrauensvolle Kooperation verschiedener Akteure stand dabei im Mittelpunkt.
Die Jury hat in der Kategorie „Eine-Welt-Zusammenarbeit“ Radio Pacis aus dem nördlichen Uganda ausgezeichnet. Der seit 13 Jahren bestehende Radiosender ist nicht nur wegen seiner wichtigen Funktion als Informationsmedium erwähnenswert sondern auch, weil Radio Pacis die erste netzgekoppelte PV-Anlage der Region betreibt um die Betriebskosten zu senken und damit einen wichtigen Impuls in der Region setzt.
Den Sonderpreis für persönliches Engagement ging in diesem Jarh an den Solarunternehmer und Pionier Giorgio Hefti, der mit der Gründung seines Unternehmens vor über 25 Jahren bis heute erfolgreiche und anspruchsvolle Solarprojekte umsetzt.
Solarzeitalter 3/4/2014
Solarzeitalter 3/4 2014
26. Jahrgang, Dezember 2014
Irm Scheer-Pontenagel | Editorial |
Droege, Peter | „Climate For Peace“ |
EUROSOLAR | Interview mit Dirk Uwe Sauer |
EUROSOLAR und WCRE | IRES-Symposium 2014 |
Peter Droege | Interview mit Bernd Hirschl |
Franz Alt |
Veranstaltung: IRES-Symposium 2014
18. November, Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund, Berlin
EUROSOLAR e.V. und der Weltrat für Erneuerbare Energien (WCRE) organisierten am 18. November 2014 erstmals das IRES-Symposium in Berlin. Dieses ergänzt in den kommenden Jahren die Konferenzreihe zur Speicherung Erneuerbarer Energien (IRES).
Energiespeicher sind wichtige Schlüsseltechnologien für eine erfolgreiche Energiewende. Auf dem IRES-Symposium wird aufgezeigt und diskutiert, welche wissenschaftlichen, politischen, finanziellen und rechtlichen Weichenstellungen notwendig sind, um Speichertechnologien erfolgreich in das zukünftige Energiesystem zu integrieren.
Fragestellungen dabei sind:
Welche Geschäftsmodelle bestehen schon? Wie kann eine langfristige Kostendegression erreicht werden und welche politischen Rahmenbedingungen sind nötig, um Speicher wirtschaftlich betreiben zu können?
Gerade im Lichte der aktuellen politischen Debatte um die EEG-Novelle und die Kontroverse um den Netzausbau ist die Energiespeicherfrage von besonderer Bedeutung.
Veranstaltungsort
Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund
Hiroshima-Str. 12–16, 10785 Berlin