Archiv 2015

9. Int. Konferenz zur Speicherung Erneuerbarer Energien

EUROSOLAR und der Weltrat für Erneuerbare Energien (WCRE) haben die erfolgreiche IRES-Konferenzreihe zur Speicherung Erneuerbarer Energien 2015 mit der 9. Konferenz in Folge fortgesetzt. Die Internationale Konferenz zur Speicherung von Erneuerbaren Energien (IRES) fand 2015 erstmals in Kooperation mit der Messe Düsseldorf und OTTI e.V. statt. Finden Sie hier alle Informationen rund um die Konferenz.

Abschlussbericht: IRES auch im 9. Jahr ein großer Erfolg

Mit 80 Fachvorträgen und 120 Posterpräsentationen von internationalen Experten bestätigte die IRES auch dieses Jahr ihre Stellung als bedeutende Plattform im Bereich der regenerativen Energiespeicherung. Fachleute aus Wissenschaft, Industrie, Energiewirtschaft, Verbänden, Politik und Finanzwirtschaft kamen zusammen um sich in internationaler Atmosphäre über wissenschaftliche Aspekte der Speichertechnologien zu informieren und auszutauschen.

EUROSOLAR e.V. und der Weltrat für Erneuerbare Energien (WCRE) führten mit der 9. Ausgabe der Internationalen Konferenz zur Speicherung Erneuerbarer Energien die erfolgreiche IRES-Konferenzreihe fort. Dieses Jahr fand die IRES erstmals in Kooperation mit der Messe Düsseldorf und OTTI e.V. statt. Lesen Sie dazu mehr in unseren Pressemitteilungen.

Das wissenschaftliche IRES-Programm verteilte sich auf zwei Tage, an denen insgesamt 15 Vortragssitzungen stattfanden. Die fachlichen Vorträge wurden durch eine Posterausstellung ergänzt, bei der Forschungsarbeiten zu Speichertechnologien aus Industrie und Wissenschaft vorgestellt wurden. Autoren besonders herausragender Poster konnten sich über eine Auszeichnung durch den wissenschaftlichen Beirat der IRES 2015 freuen.

Die diesjährigen Gewinner der Posterausstellung sind:

  • Matthew Schembri (University of Malta, Santa Lucija, Malta) „The ideal smart home system with energy storage for operation with and without the grid”
  • Maximilian Bernt (Technical University Munich, Garching, Germany) „Investigation of new materials and system parameters for solid polymer electrolyte water electrolysis”
  • Young Jae Yu (Fraunhofer IBP, Kassel, Germany) „Dynamic simulation to access the load-shifting potential of thermally activated building systems (TABS) in a single-family-house using an example of low voltage grid in Germany”

Die Proceedings der Konferenz werden allen Teilnehmern kostenlos online zur Verfügung gestellt. Sie erhalten einen entsprechenden Zugang per E-Mail. Für alle weiteren Interessenten besteht die Möglichkeit die Proceedings zu erwerben.

Das Team von EUROSOLAR bedankt sich herzlich bei allen Teilnehmern, Referenten, Posterausstellern, dem wissenschaftlichen Beirat und seinen Partnern für eine gelungene Veranstaltung.

Wissenschaftlicher Beirat für die IRES 2015

• Prof. Peter Droege, Präsident EUROSOLAR, Universität Liechtenstein, Vaduz, Liechtenstein
Prof. Dr. Dirk Uwe Sauer, RWTH Aachen, Deutschland (Wiss. Konferenzleiter)
Prof. Dr. Luisa Cabeza, Universität Lleida, Lleida, Spanien
Dr. José Etcheverry, York University, Toronto, Kanada
• Dr. Andreas Hauer, ZAE Bayern, Garching, Deutschland
Prof. Dr. Briand Vad Mathiesen, Universität Aalborg, Aalborg, Dänemark
Dr. Marco Merlo, Politecnico di Milano, Mailand, Italien
Prof. Dr. Halime Paksoy, Çukurova Universität, Adana, Türkei
Dr. Marion Perrin, Atomic Energy and Alternative Energies Commission INES, Le Bourget-du-Lac, Frankreich
Dr. Bernhard Riegel, EUROBAT, Brilon, Deutschland
Dr. Peter Schossig, Fraunhofer ISE, Freiburg, Deutschland
Dr. Tom Smolinka, Fraunhofer ISE, Freiburg, Deutschland
Prof. Dr. Ingo Stadler, Fachhochschule Köln, Deutschland
Prof. Dr. Michael Sterner, Hochschule für angewandte Wissenschaften Regensburg, Deutschland

Konferenzprogramm 

Konferenzprogramm (parallele Vortragsreihen)

Posterausstellung


Pressemitteilung: EUROSOLAR zieht Bilanz

Bonn, 08. Januar 2015

EUROSOLAR zieht Bilanz 2014: EEG-Deform hat Energiewende schwer ausgebremst – Solar und Biogas brechen ein

Die Vorstandsmitglieder der EUROSOLAR-Sektion Deutschland, Dr. Axel Berg (Vorsitzender), Stephan Grüger und Dr. Fabio Longo, erklären zur Bilanz der Energiewende nach Inkrafttreten der EEG-Deform:

Die Erwartungen haben sich leider bestätigt. Die EEG-Deform führt zu einem dramatischen Einbruch beim Ausbau der Solarenergie und von Biogasanlagen. Die Abwärtsspirale beim Zugpferd der Energiewende, der Windkraft an Land, ist eingeleitet worden.

Bilanz Solar: Durch atmenden Deckel und Sonnensteuer ist sogar der viel zu niedrig angesetzte „Zielkorridor“ von 2,4 bis 2,6 GWp Solarzubau im Jahr 2014 deutlich unterschritten worden. Der Zubau in 2014 beträgt gerade einmal 1,9 GWp. Nachdem der Zubau von 7,6 GWp im Jahr 2012 bereits 2013 mehr als halbiert wurde (3,3 GWp), bedeutet der neuerliche Einbruch das Aus für etliche Betriebe und zieht unzählige Insolvenzen im Mittelstand und bei Installationsbetrieben nach sich.

Bilanz Biogas: Völliger Zusammenbruch. Nach einem Zubau im Jahr 2012 von 425 MWel und 300 MWel im Jahr 2013 ist durch den absoluten Deckel der Ausbau beinahe komplett zum Erliegen gekommen. Der Fachverband Biogas prognostiziert für 2014 einen Zubau von gerade einmal 41 MWel.

Bilanz Windkraft an Land: Vorerst ist laut Pressemeldungen eine Steigerung des Ausbaus von 2.998 MW in 2013 auf 3.350 MW im Jahr 2014 zu verzeichnen. Dieser Erfolg der Windkraft in 2014 ist allerdings trügerisch, führt er doch zu einer Abwärtsspirale bei der Vergütung. Dieser Mechanismus des atmenden Deckels hat schon bei der Solarenergie den Einbruch bewirkt. Die angekündigten bürokratischen Ausschreibungen, die nichts anderes als eine Quote durch die Hintertür darstellen, würden auch die Windkraftentwicklung zusammen brechen lassen. Der aktuell hohe Zubau ist vor allem dem Vorzieheffekt aufgrund zunehmender rechtlicher Unsicherheiten geschuldet.

Im Vorfeld der EEG-Deform 2014 hat EUROSOLAR davor gewarnt, dass die Energiewende mit diesem Gesetz vor dem Abbruch steht. Diese Befürchtung hat sich leider bewahrheitet. Vor diesem Hintergrund ist es der blanke Hohn, wenn der „Think-Tank“ Agora Energiewende, geistiger Urheber des sog. EEG 2.0, nun eine Trendwende bei der Energiewende heraufbeschwört, weil im Jahr 2014 das Allzeithoch der Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien erreicht wurde. Das Wachstum der Erneuerbaren geht allein auf das Konto des früheren EEG. Das neue EEG 2014 ist eine Energiewende-Bremse.

EUROSOLAR wird sich daher weiterhin gegen Ausschreibungen, atmende Deckel, Sonnensteuern und ein fossiles Strommarktdesign für Kohle-Großkraftwerke einsetzen. Unser Ziel ist eine neue Energiemarktordnung, mit der die kostengünstige dezentrale Energiewende beschleunigt statt ausgebremst wird.“


Pressemitteilung zur Einführung der Pilot-Ausschreibung für PV-Freiflächenanlagen

Bonn, den 29.01.2015

Zum Beschluss der Bundesregierung zur Einführung von Pilot-Ausschreibungen für PV-Freiflächenanlagen

Dr. Axel Berg, Vorsitzender des Vorstands der deutschen Sektion von EUROSOLAR erklärt: Das Ziel des BMWi, die Ausbauziele kostengünstiger zu erreichen, kann mit der Verordnung nicht erreicht werden. PV-Freiflächenanlagen sind die Billigmacher der Energiewende. In absehbarer Zeit werden sie günstiger zu bauen sein als Windenergieanlagen an Land. Dieses Ziel wird mit einer kontinuierlichen Degression der Vergütung erreicht. Ausschreibungen sind nicht erforderlich. Die Festlegung von Quoten ist Planwirtschaft, die wir ablehnen. Letztlich erhöhen die Risiken und der administrative Aufwand die Finanzierungskosten.

Die Kriterien Zielerreichung und Akteursvielfalt sind ebenso wie die Förderung von Innovation und neuen Technologien, die Erhöhung der installierten Leistung und die Systemstabilität weniger effektiv als mit einem Vergütungssystem mit einer kontinuierlichen Degression zu erreichen. Somit wird eine breite Beteiligung der Bürgerschaft, Genossenschaften oder von KMU eingeschränkt. Stattdessen sind Marktkonzentrationen und Kollusionen zu befürchten. Bereits die bisherigen Maßnahmen der Bundesregierung haben ihre Wirkung entfaltet und den deutschen PV-Markt in den letzten drei Jahren um 75 Prozent schrumpfen lassen. Während weltweit die PV boomt, geht der Vorreiter in die Knie.

Wir fordern die Bundesregierung dazu auf, beim bisherigen EEG-System zu bleiben und die anzulegenden Werte sowie Flächenvorgaben anzupassen, um mindestens einen Zubau mit PV-Freiflächenanlagen in der Größenordnung von 1,5 GW pro Jahr anstatt der jetzt angestrebten durchschnittlich 400 MW/ a zu erzielen. Sinnvoll ist eine geordnete Steuerung des Zubaus über Flächenvorgaben.


Pressemitteilung zu Hinkley Point

Bonn, 11.02.2015

EUROSOLAR-Pressemitteilung zur Kampagne „Kein Geld für Atom – Stoppt Brüssel!“ der EWS Schönau

Der Vorstand der deutschen Sektion von Eurosolar erklärt: EUROSOLAR unterstützt die Kampagne „Kein Geld für Atom – Stoppt Brüssel!“ der EWS Schönau. Die EWS haben direkt bei der EU-Kommission Beschwerde eingelegt. Schließen Sie sich der Beschwerde an oder formulieren sie selbst eine. Der Beschwerdeweg steht jedem Bürger der EU zu und ist kostenfrei.

Die britische Regierung beabsichtigt, der EDF eine öffentliche Bürgschaft für ein neues Atomkraftwerk im englischen Hinkley Point in Höhe von über 21  Milliarden Euro zu geben. Darüberhinaus soll die Anlage einen garantierten Mindestpreis von 11 Cent je kW/h plus Inflationsausgleich über 35 Jahre erhalten. Nach Berechnungen der Financial Times wächst dadurch die Garantievergütung bis zum Ende des Förderzeitraums auf 35 Cent je Kilowattstunde an. Die Europäische Kommission hat diese staatliche Beihilfe genehmigt.

Die Baukosten betragen nach derzeitigen Annahmen 31,2 Milliarden Euro für 3260 MW, das sind 9500 €/kW, wobei eine Kostensteigerung um mindestens das Doppelte den bisherigen Erfahrung bei AKW-Neubauten entspricht. Der Kaufpreis für den AKW-Neubau im finnischen Olkiluoto war schlüsselfertig auf 3 Milliarden Euro angesetzt. Durch 15(!) Jahre Verzögerungen sind bisher fast 9 Milliarden Euro verbaut worden und es soll noch jahrelang weitergebaut werden.

Zum Vergleich: Photovoltaik und Windkraft kosten inzwischen nur noch rund 1000 €/kW. Selbst ein Kombisystem aus Sonne-Wind-Biomasse mit 100% Verfügbarkeit wäre also zehn Mal preiswerter als das geplante AKW. Durch diese Beihilfengewährung werden die Erneuerbaren Energien als klima- und verbraucherfreundliche Alternative massiv benachteiligt und ausgebremst.


9. EUROSOLAR-Konferenz „Stadtwerke mit Erneuerbaren Energien“ 2015

Am 13. und 14. April 2015 veranstaltete EUROSOLAR e.V. in Kooperation mit den Stadtwerken Tübingen die 9. EUROSOLAR-Konferenz „Stadtwerke mit Erneuerbaren Energien“. Merh als 140 Fachbesucher diskutierten gemeinsam mit unseren Referenten die aktuellen Fragen der Energiewende. Alle weiteren Informationen zur Veranstaltung und die Möglichkeit, die Präsentationen zu bestellen, finden Sie auf unserer Veranstaltungsseite www.stadtwerke-konferenz.eurosolar.de


Pressemitteilung zur EURSOLAR-Stellungnahme

Pressemitteilung, Bonn, 02.03.2015

EUROSOLAR legt Memorandum zum Grünbuch „Ein Strommarkt für die Energiewende“ vor

Die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien e.V. – EUROSOLAR – hat heute ein Memorandum zum Grünbuch „Strommarkt der Zukunft“ vorgelegt. „Wir zeigen darin die Alternative zu dem bislang von der Bundesregierung eingeschlagenen Weg der Energiewende auf“, unterstreicht Axel Berg, Vorsitzender der deutschen Sektion von EUROSOLAR. „Wir haben die begründete Befürchtung, dass die Bundesregierung schon mit den bisherigen Änderungen am Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) die Energiewende abwürgt – und zwar weit über das von uns bereits kritisierte geplante Maß hinaus“, so Berg weiter.

Das geplante Ausschreibungsmodell werde dies noch weiter verschärfen. Die Energiewende werde dadurch teurer, ist EUROSOLAR überzeugt. Besonders die alleinige Fixierung auf den Strommarkt führe zu teuren Fehlentwicklungen. „Wir brauchen daher statt eines reinen „Strommarkt-Designs“ eine „Neue Energiemarktordnung“, die die Konvergenz der Energiemärkte herstellt und dieser Konvergenz den Marktrahmen gibt“, erklärt Dr. Fabio Longo, Mitglied des Vorstands der deutschen Sektion von EUROSOLAR und einer der Autoren der Stellungnahme.

EUROSOLAR ist der Überzeugung, dass der Strommarkt in einer Marktordnung mit Erneuerbaren Energien nicht allein betrachtet werden darf. Dies werde insbesondere bei der Entwicklung der Speichermöglichkeiten klar, da hier durch Power-to-Gas oder auch Power-to-Heat nicht nur der Strommarkt, sondern auch andere Energiemärkte betroffen sind. „Betrachtet man hier nur den Strommarkt, so kommt man z.B. bei Power-to-Gas zu absurden Ergebnissen, da die Wärmenutzung bei der Rückumwandlung aus der Bilanz fällt, die Folge könnte eine völlig überzogene und damit viel zu teure Kapazitätsplanung sein“, so Longo.

Einem Kapazitätsmarkt erteilt EURSOLAR eine Absage, stattdessen soll unter anderem die Flexibilitätsprämie im EEG wieder gestärkt werden. Die Integration von Energiespeichern in das Energiesystem und in den Energiemarkt ist für EUROSOLAR eine zentrale Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende. Hierfür müsse schon heute der regulatorische Rahmen hergestellt werden, betont Stephan Grüger, ebenfalls Mitglied des Vorstands der deutschen Sektion von EUROSOLAR und Mitautor der Stellungnahme. „Auch wenn wir nur den von der Bundesregierung geplanten langen und damit teuren Pfand der Energiewende gehen werden, brauchen wir in zehn bis 15 Jahren eine industrielle Produktion von Speichern, dafür müssen wir schon heute die Nachfrage ankurbeln“, ergänzt Grüger, der auch Experte für Industriepolitik ist. Strategisch wünschenswert sei dabei, dass Deutschland diesen industrie- und energiewirtschaftlich wichtigen Zukunftsmarkt nicht an die USA oder an asiatische Mitbewerber verliert.

Die Debatte für eine Neue Energiemarktordnung findet auch bei Twitter statt: #NEMO #Energiemarktordnung #NeueEnergiemarktordnung


Pressemitteilung zur IRES 2015

Pressemitteilung, 10. März 2015

Düsseldorf. Zum neunten Mal findet in diesem Jahr die Internationale Konferenz zur Speicherung Erneuerbarer Energien (IRES) statt – zum ersten Mal in Düsseldorf. Wenn sich von heute (9. März) bis zum 11. März 2015 die weltweit führenden Wissenschaftler aus dem Bereich der Speichertechnologien für Erneuerbare Energien im Congress Center der Messe Düsseldorf treffen, geht es um die Präsentation und den Austausch aktueller Forschungsergebnisse. „Die Relevanz von Speichertechnologien für den Erfolg der Energiewende in Deutschland ist unumstritten. Die IRES hat es in den vergangenen Jahren erfolgreich geschafft, mit zahlreichen Vorträgen und Präsentationen nicht nur den Bedarf von Speichertechnologien in den Fokus zu rücken, sondern sich auch als Plattform für den Austausch über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu etablieren“, so Prof. Dirk Uwe Sauer, wissenschaftlicher Leiter der IRES, von der RWTH Aachen. Die IRES wird von EUROSOLAR e.V. und dem Weltrat für Erneuerbare Energien (WCRE) in Kooperation mit der EnergieAgentur.NRW organisiert.

Im Jahr 2015 kooperiert die IRES erstmalig mit der Energy Storage Europe, einer Messe zur Präsentation von Technologien zur Energiespeicherung. „Die IRES 2015 ist die umfassendste wissenschaftliche Konferenz zur Innovation und Entwicklung von Speichersystemen weltweit. Die erneuerbare Welt ist dezentral, gerecht, friedlich und innovativ. Das klimastabile Solarzeitalter ist auf intelligenten Speichersystemen und hybriden Netzlösungen aufgebaut“, erklärt Prof. Peter Droege, Präsident von EUROSOLAR e.V.,  die Wichtigkeit des Speicherthemas für die Energiewende. Parallel zur IRES findet zudem die Conference Power-to-Gas statt. „Dass Düsseldorf drei Tage die Speicher-Hauptstadt der Welt ist, ist kein Zufall. Nordrhein-Westfalen ist mit seinen wissenschaftlichen und ökonomischen Ressourcen ein Zentrum der Entwicklung von Speichertechnologien für Erneuerbare Energien“, erklärt Johannes Remmel, Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW, anlässlich der Eröffnung der Konferenz. Bereits heute stünden zahlreiche in der Praxis bewährte Technologien zur Anwendung zur Verfügung. Pumpspeicher (PSW) seien die bekannteste und im Bereich der Strom-Stundenspeicher eine kostengünstige Option. Das nordrhein-westfälische Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) führt im Auftrag des NRW-Umweltministeriums eine Pumpspeicher-Potenzialstudie durch. Untersucht werden mögliche Standorte und die wirtschaftlich erschließbaren Potenziale.

„NRW soll ein Speicher-Knoten werden, um große Strommengen aus dem Norden zum eigenen Verbrauch zwischen zu speichern oder zur Weiterverteilung in die weiter südlichen Bundesländer aufzunehmen“, sagte Minister Remmel. Nordrhein-Westfalen käme hierbei nicht nur aufgrund seiner technischen, wissenschaftlichen und ökonomischen Kompetenzen, sondern auch wegen der geografischen Mittellage eine besondere Bedeutung zu.

Auf dem Programm der IRES stehen in diesem Jahr zwei Plenarveranstaltungen, 15 parallele Vortragssitzungen sowie eine Posterausstellung. In den insgesamt 79 Vorträgen geht es u.a. um „Power-to-Gas/Power-to-Liquids“, „Batteries & Flow Batteries“, „Thermochemical Energy Storage/Storage-to-Heat“ und „PV Home Storage Systems“. „Mit der wachsenden Wirtschaftlichkeit haben Energiespeicher auch für die heimische Photovoltaik-Anlage an Praxisrelevanz für ein energieeffizienteres Bauen und Wohnen gewonnen“, analysiert Lothar Schneider, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW. Bereits vor zwei Jahren hat eine Umfrage des Bundesverbandes der Solarwirtschaft ermittelt, dass rund 50 Prozent der Immobilienbesitzer, die sich eine PV-Anlage anschaffen, auch Interesse an einer Speicherlösung haben.

Hier bietet der Markt derzeit die Wahl zwischen Blei-Gel-Systemen und Lithium-Ionen-Systemen. Grundsätzlich gilt: je größer die PV-Anlage, desto eher ist eine Speicherung wirtschaftlich. „In der industriellen Anwendung ist es vor allem die Redox-Flow-Technologie für Anlagen ab 100 kW, wenn die Leistung über mehrere Stunden bereitgestellt werden soll. Derzeit werden im Bereich bis 30 MW überwiegend Anlagen mit Lithium-Ionen-Batterie umgesetzt, die für 30 bis 60 Minuten Leistung liefern. Grundsätzlich kann Speichertechnologie in der Industrie hilfreich sein, Lastspitzen zu kappen“, so Schneider.

Die IRES-Konferenzreihe wurde im Jahre 2006 vom EUROSOLAR-Gründer Dr. Hermann Scheer ins Leben gerufen und wird als jährliche Konferenz von EUROSOLAR und WCRE organisiert.


Solarzeitalter 1/2015

Solarzeitalter 1/2015

27. Jahrgang, März 2015

Irm Scheer-Pontenagel Editorial
EUROSOLARMemorandum zum Grünbuch
„Ein Strommarkt für die Energiewende“:
Neue Energiemarktordnung statt nur ein Strommarktdesign
Jo LeinenErneuerbare Energien und Energieeffizienz auf dem Abstellgleis nach 2020
Andreas HauerIRES Symposium 2014
Energiespeicher – Technologien und Anwendungen
Uwe LeprichStadtwerkekonferenz 2014
Transformation des Stromsystems. 
Die künftigen Akteurs-/Marktrollen im Maschinenraum der Energiewende
EUROSOLARDer Tübinger Weg: Kommunale Kooperation und Erneuerbare Energien
Achim KötzleDer Tübinger Weg: Kommunale Kooperation und Erneuerbare Energien 

IRES 2015: Auch im 9. Jahr ein großer Erfolg

Mit 80 Fachvorträgen und 120 Posterpräsentationen von internationalen Experten bestätigte die IRES auch dieses Jahr ihre Stellung als bedeutende Plattform im Bereich der regenerativen Energiespeicherung. Fachleute aus Wissenschaft, Industrie, Energiewirtschaft, Verbänden, Politik und Finanzwirtschaft kamen zusammen um sich in internationaler Atmosphäre über wissenschaftliche Aspekte der Speichertechnologien zu informieren und auszutauschen.

EUROSOLAR e.V. und der Weltrat für Erneuerbare Energien (WCRE) führten mit der 9. Ausgabe der Internationalen Konferenz zur Speicherung Erneuerbarer Energien die erfolgreiche IRES-Konferenzreihe fort. Dieses Jahr fand die IRES erstmals in Kooperation mit der Messe Düsseldorf und OTTI e.V. statt. Lesen Sie dazu mehr in unseren Pressemitteilungen.

Das wissenschaftliche IRES-Programm verteilte sich auf zwei Tage, an denen insgesamt 15 Vortragssitzungen stattfanden. Die fachlichen Vorträge wurden durch eine Posterausstellung ergänzt, bei der Forschungsarbeiten zu Speichertechnologien aus Industrie und Wissenschaft vorgestellt wurden. Autoren besonders herausragender Poster konnten sich über eine Auszeichnung durch den wissenschaftlichen Beirat der IRES 2015 freuen.

Die diesjährigen Gewinner der Posterausstellung sind:

  • Matthew Schembri (University of Malta, Santa Lucija, Malta) „The ideal smart home system with energy storage for operation with and without the grid”
  • Maximilian Bernt (Technical University Munich, Garching, Germany) „Investigation of new materials and system parameters for solid polymer electrolyte water electrolysis”
  • Young Jae Yu (Fraunhofer IBP, Kassel, Germany) „Dynamic simulation to access the load-shifting potential of thermally activated building systems (TABS) in a single-family-house using an example of low voltage grid in Germany”

Die Proceedings der Konferenz werden allen Teilnehmern kostenlos online zur Verfügung gestellt. Sie erhalten einen entsprechenden Zugang per E-Mail. Für alle weiteren Interessenten besteht die Möglichkeit die Proceedings zu erwerben. Das Team von EUROSOLAR bedankt sich herzlich bei allen Teilnehmern, Referenten, Posterausstellern, dem wissenschaftlichen Beirat und seinen Partnern für eine gelungene Veranstaltung.


Pressemitteilung zu 9. EUROSOLAR-Konferenz „Stadtwerke mit Erneuerbaren Energien“

Pressemitteilung, Tübingen, 13.04.15

Kommunen und Stadtwerke gestalten die Energiewende und entwickeln die Erneuerbaren zum Rückgrat der Energieversorgung

9. EUROSOLAR-Konferenz „Stadtwerke mit Erneuerbaren Energien“ am 13.-14. April 2015 in Tübingen, Museum

Tübingen, 13. April 2015 – Stadtwerke, mittelständische Unternehmen, Kommunen und Bürgergemeinschaften sind die zentralen Akteure beim Ausbau der Erneuerbaren Energien in den Regionen. Eine dezentrale und zukunftsfähige Energieversorgung erhöht die kommunale Wertschöpfung, schafft Arbeitsplätze und trägt zu einer nachhaltigen Energieversorgung bei. Immer mehr Stadtwerke erkennen diese Chance und entwickeln mit innovativen Anwendungen und neuen Geschäftsmodellen die Erneuerbaren Energien zum Rückgrat unserer Energieversorgung.


Vor diesem Hintergrund veranstaltet EUROSOLAR – Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien e.V. in Kooperation mit den Stadtwerken Tübingen GmbH die 9. EUROSOLAR-Konferenz „Stadtwerke mit Erneuerbaren Energien“. Über 130 Fachbesucher nutzen in Tübingen die Möglichkeit, um sich über die aktuellen Entwicklungen der Energiewende auszutauschen. Die Veranstaltung knüpft damit an die Erfolge der Vorjahre an und verdeutlicht das große Interesse von Stadtwerken, Kommunen und Unternehmen, gemeinsam die Energieversorgung der Zukunft erneuerbar und nachhaltig zu gestalten.


Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer, zitierte seinen Freund und Mitstreiter für den Klimaschutz Hermann Scheer: „´Keine Energie kann so schnell verfügbar gemacht werden wie die Erneuerbaren Energien, wenn wir nur wollen´. Dem kann ich nur beipflichten. In Tübingen ist der Wille da, die Erneuerbaren Energien auszubauen. Unsere Stadtwerke gehen mit gutem Beispiel voran. Mit unserer städtischen Klimaschutzkampagne ´Tübingen macht blau´, haben wir in Tübingen gezeigt, dass die Menschen bereit sind, die Energiewende mitzugestalten. Die EUROSOLAR-Konferenz bietet eine hervorragende Plattform für all diejenigen, die gemeinsam mit Kommunen und Stadtwerken an einer sinnvollen Energiezukunft bauen wollen.“


Peter Hofelich, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Finanzen, Baden Württemberg betont: „Wir sind sehr stolz auf die hohe Innovationskraft in unserem Land. Von besonderer Bedeutung ist für uns die wirtschaftsnahe Forschung, denn gerade sie leistet einen unschätzbaren Beitrag dazu, dass nicht nur geforscht, sondern auch produziert und damit das Wissen in Wertschöpfung umgewandelt wird.“


Der Vorsitzende der Deutschen Sektion von EUROSOLAR e.V. Dr. Axel Berg erklärt: “Die Energieversorgung bleibt vordringlich eine kommunale Aufgabe. Egal ob Effizienzgewinne bei Gebäuden oder bei der Wärmerückgewinnung, die Nutzung der KWK, die Modernisierung von Verteilnetzen oder der Umstieg auf nachhaltige Mobilitätskonzepte: Diese Aufgaben können nur auf dezentraler Ebene und unter Beteiligung der verschiedenen Akteure geleistet  werden.“


Der Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke Tübingen (swt), Ortwin Wiebecke, verdeutlicht: „Stadtwerke sind das Fundament der Energiewende. Ihre Kooperation untereinander sowie mit Projektpartnern und Kommunen bringt uns alle voran. Wir setzen daher bei unseren Projekten im Bereich der Erneuerbaren Energien bewusst auf Regionalität. So projektieren wir derzeit beispielsweise gemeinsam mit der W-I-N-D, einem Unternehmen aus Dettingen unter Teck, einen Windpark entlang der A7, auf der Höhe Ellenberg. Damit knüpfen wir an die Vision des EUROSOLAR-Gründers Hermann Scheer von der ´Energieallee A7 an. Wir freuen uns daher ganz besonders, Gastgeber der diesjährigen EUROSOLAR zu sein“. Die Stadtwerke Tübingen haben sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 insgesamt 50 % ihres gesamten Tübinger Stromabsatzes aus ökologischen Quellen abzudecken. Mit gezielten Investitionen in Projekte aus Sonnen-, Wind- und Wasserkraft in den vergangenen drei Jahren kommen sie diesem Ziel schon in diesem Jahr mit 46% sehr nah.


EUROSOLAR – Die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien e.V. vertritt als gemeinnütziger Verein seit 1988 das Ziel einer vollständigen Umstellung der Energieversorgung auf Erneuerbare Energien. Diese Umstellung erfordert die dezentrale Nutzung der Energie aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse. Den kommunalen Stadtwerken kommt daher eine entscheidende Rolle zu, die auf den jährlichen Stadtwerke-Konferenzen diskutiert wird.


Bei der 9. EUROSOLAR-Konferenz in Tübingen (v.l.n.r.): Ortwin Wiebecke, Sprecher der swt-Geschäftsführung, Dr. Achim Kötzle, Geschäftsführer Energiewirtschaft der swt, Axel Berg, Vorsitzender der Deutschen Sektion von EUROSOLAR e.V., Peter Hofelich, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Finanzen Baden-Württemberg, Boris Palmer, Tübinger Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der swt. Foto: de Maddalena


Presseerklärung EUROSOLAR-Grundsatzpapier zur kleinen und mittleren Wasserkraft

Pünktlich zum diesjährigen „Tag der Erneuerbaren Energien“ am 25. April veröffentlicht EUROSOLAR ein Grundsatzpapier zum Thema Wasserkraftnutzung mit Hilfe kleiner und mittlerer Anlagen. Aus Sicht von EUROSOLAR werden die ökonomischen, ökologischen und sozialen Vorteile der kleinen und mittleren Wasserkraft verkannt. Ihrer Nutzung und ihrem Ausbau stehen durch die Gesetzgebung auf europäischer Ebene, auf nationaler Ebene bis hin zur Länderebene erhebliche Hemmnisse entgegen.

Presseerklärung, Bonn, 23.04.15

EUROSOLAR-Grundsatzpapier zur kleinen und mittleren Wasserkraft

Die Nutzung der Wasserkraft leistet neben Windkraft-, Solar- und Biomasse-Anlagen einen wichtigen Beitrag beim Ausbau der Erneuerbaren Energien. Ein wesentlicher Vorteil ist, dass sie in Teillastbereichen regelbar ist und damit – wie Biogas und Speicher – als Flexibilitätsoption zu einer sicheren Energieversorgung beitragen kann.

Der Vorstand der deutschen Sektion von EUROSOLAR will mit dem „Grundsatzpapier zur kleinen und mittleren Wasserkraft. Eine energie- und umweltfachliche Einschätzung“ den Weg zur Vereinbarkeit von nachhaltiger Wasserkraftnutzung und Gewässerökologie und der Energiewende aufzeigen. Aus einer funktionalen Sichtweise der Naturprozesse stiften Wasserkraftwerke natur- und volkswirtschaftlichen Nutzen, indem sie externe Effekte durch die Förderung von lokalen Kreisläufen internalisieren und einen erheblichen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasen leisten.

Zentrale Forderungen von EUROSOLAR sind:
•    Die Förderung der Wasserkraft als regenerative Energie. Die Natur liefert sie beständig und unendlich, dezentral, zuverlässig, krisensicher, Treibhausgasfrei und kostengünstig.
•    Der Vorrang der Wasserkraftnutzung vor Einwänden im Namen des Naturschutzes,  weil Klimaschutz die Voraussetzung für Naturschutz ist und weil gut gestaltete Wasserkraftwerke dem Naturschutz dienlich sind.
•    Das Beseitigen der Zulassungshemmnisse für kleine Wasserkraftwerke. Als Sofortmaßnahme sind an allen bestehen Querbauwerken grundsätzlich Genehmigungen für Wasserkraftwerke zu erteilen.
•    Die Reduktion der Anforderungen an Fischtreppen und Mindestwassermengen auf ein gesamtökologisches Maß.
•    Wasserkraftwerke mit tiefen Stauhaltungen, die die notwendigen Habitate und Laichgebiete schaffen, um standortgeprägte, selbstreproduzierende Fische in den Gewässern zu fördern.
•    Das Gleichstellen der Fische mit den Landtieren im Tier- und Naturschutz.

In über zweijähriger akribischer Kleinarbeit hat der Vorstand der deutschen Sektion von EUROSOLAR die kleine und mittlere Wasserkraft gesamtheitlich beleuchtet. Tagungen wurden besucht, Gespräche mit Ökologen, Ökonomen, Wissenschaftlern, Betreibern, Fischern und Naturschützern geführt und die Fachliteratur aller betroffenen Seiten durchforstet.

Es zeigt sich, dass Wehre der Grundwasseranreicherung und der Schaffung notwendiger Rückzugsgebiete für Lebewesen dienen und Sohlenerosion verhindern. Ausleitungsstrecken sind ideale Laich- und Rückzugsgebiete. „Die Bedeutung der permanent geforderten Durchgängigkeit und der verbleibenden Mindestwassermenge wird weit überschätzt. Früher gab es weder Fischauf- oder Fischabstiege noch Mindestwasservorgaben, doch zig Mal so viele autochthone Fische in unseren Gewässern“, so der Vorsitzende des deutschen Vorstands Dr. Axel Berg. „Insbesondere Fischabstiegsanlagen sind sinnlos, weil nur Zuchtfische absteigen, die ohnehin nichts zur Arterhaltung beitragen. Selbstreproduzierende Lachse, auf die der Abstieg abzielt, gibt es in Mittel- und Süddeutschland nicht.“

Dezentrale kleine Wasserkraftwerke wirken positiv und sind daher zu fördern. Sie sind geeignet, Wasserhaushalt und Stoffströme regelnd zu gestalten und damit die Naturfunktion integrativ zu steigern. Berg: „Vielfach wird von Behörden der Schutz von künstlich gezüchtetem Fischbesatz priorisiert und die ganzen Verbesserungen von Flora und Fauna ignoriert, die ein Wasserkraftwerk ermöglicht. Noch vor fünfzig Jahren gab es zehn Mal so viele Wasserkraftwerke wie heute – und zehn Mal so viele heimische Fische, die sich ohne menschliches Zutun fortpflanzen konnten.“

Den Link zum Grundsatzpapier im PDF-Format finden Sie hier.


Erfolgreiches Symposium „Die Praxis der Energiewende“

Veranstalter: EUROSOLAR e.V.; Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz

Kontroverse Debatten zum Weißbuch, aktuelle Einschätzungen zur Marktentwicklung, kritische Auswertungen der Ausschreibungspiloten sowie Beiträge zur zunehmenden Bedeutung der europäischen Energiepolitik: das waren die Schwerpunkte des diesjährigen Symposiums in Berlin, das von über 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer interessiert verfolgt wurde. Die erfolgreiche Veranstaltung machte erneut deutlich, dass eine konsequente Energiewende gegen erhebliche Widerstände erkämpft werden muss.

 

Lesen Sie hier unsere Pressemitteilung zur Eröffnung des Symposiums in Berlin.

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war sicherlich die Konfrontation zwischen Staatssekretär Rainer Baake und EUROSOLAR-Vizepräsident Dr. Fabio Longo. Die Debatte machte deutlich, dass die Zielsetzung des BMWi, die Erneuerbaren Energien mit aller Macht in einen von Subventionen völlig verzerrten Markt integrieren zu wollen und über Ausschreibungsmodelle „wettbewerblich zu gestalten“, einer Abschaffung des EEG und seiner Errungenschaften durch die Hintertür gleichkommt. Dadurch wird die Energiewende massiv ausbremst. Fabio Longo stellte mit den Grundzügen von #NEMO den Gegenentwurf einer Neuen Energiemarktordnung vor, wie er auch im jüngsten EUROSOLAR-Memorandum dokumentiert wurde.

Die Befürchtung eines Abwürgens des EE-Ausbaus und das Verfehlen der ohnehin zu geringen Ausbauziele bestätigte sich in der Folge auch in den Beiträgen von Sandra Rostek vom Fachverband Biogas e.V. sowie von Carsten Körnig von BSW-Solar. Welche Fallstricke Ausschreibungen bereithalten und welche Milderungen die Bundesregierung in Bezug auf Ausnahmetatbestände zur Erhaltung der Akteursvielfalt in Aussicht stellen, zeigten Jens Vollprecht (BBH) und Marcel Keiffenheim (BBE e.V.) auf.

Das auch der Vorstoß der Europäischen Kommission zur Schaffung einer Energieunion mit Vorsicht zu genießen ist, stellten die Beiträge von Martina Werner, Mitglied des Europäischen Parlaments sowie der pointierte Beitrag von Stephan Grüger, MdL heraus. Die Energiewende in den Staaten der Europäischen Union werde, so Grüger in Anlehnung an ein Zitat von Hermann Scheer, entweder dezentral oder gar nicht stattfinden. Er machte deutlich, dass der vorliegende Entwurf für eine Energieunion denkbar ungeeignet sei, um in den Mitgliedsstaaten eine Energiewende zu unterstützen oder auch nur anzuregen. Vielmehr bedürfe es grundlegender Änderungen in der Politk der Kommission, wie etwa die überfällige Beendigung der ausufernden Subventionierung fossiler und atomarer Kraftwerke sowie EURATOM. Auch die Frage, ob Ausschreibungen aus europarechtlicher Sicht geboten und unumgänglich seien, wie es das BMWi behauptet, wurde dezidiert in Frage gestellt.

Auch in der abschließenden Podiumsdiskussion mit den Bundestagsabgeordneten Dr. Nina Scheer, Eva Bulling-Schröter, Oliver Krischer und Josef Göppel sowie dem Vizepräsidenten von EUROSOLAR und Landtagsabgeordneten Stephan Grüger wurde klare Kritik an den Ausschreibungsplänen geäußert und davor gewarnt, ihre Umsetzung voreilig zu akzeptieren. Denn deren Tauglichkeit konnte längst noch nicht unter Beweis gestellt werden. Vielmehr würde neben der Akteursvielfalt auch der weitere Ausbau leiden und somit in der Konsequenz auch die Notwendigkeit, den Strommarkt tatsächlich den Erfordernissen der Erneuerbaren Energien anzupassen.

Abschließend danken wir ganz herzlich unseren Partnern und Unterstützern, allen voran dem Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz. Ebenso bedanken wir uns herzlich bei unseren Referentinnen und Referenten sowie den engagierten Abgeordneten unserer Podiumsdiskussion und dem diskussionsfreudigen Publikum.

Einige Impressionen:

Programm

Programm des Symposiums „Praxis der Energiewende“ am 29.09.15

Veranstaltungsort

Vertretung des Freistaats Thüringen beim Bund
Mohrenstr. 64
10117 Berlin

Weitere Informationen zur Anreise mit der Bahn oder dem PKW finden Sie hier.

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Tobias Jaletzky

EUROSOLAR e.V.
Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien
Kaiser-Friedrich-Straße 11
53113 Bonn
Tel. 0228 / 289 1448 und 362375
Fax 0228 / 361279 und 361213
E-mail: symposium[at]eurosolar.de


Solarzeitalter 2/2015

Solarzeitalter 2/2015

27. Jahrgang, Juni 2015

Irm Scheer-Pontenagel Editorial
Dieter AttigDie Energiewende in Deutschland kommt langsam – auf dem Stromdektor ist sie schon da
Stephan GrügerOhne EEG keine Energiewende – 15 Jahre Erneuerbare Energien Gesetz
Kurt Berlo und
Oliver Wagner
Widerstände und Chancen von Rekommunalisierungen

Interview: Peter Droege „Warum die G7 den falschen Klima-Fokus setzen“

Die G7-Staaten wollen null Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2100 erreichen. Peter Droege bringt das nicht zum Jubeln. Im Interview mit Yvonne von Hunnius fordert der Präsident des Europäischen Verbands Erneuerbarer Energien Eurosolar und Professor an der Universität Liechtenstein radikalere Ziele.


Das G7-Klimaergebnis von Elmau zielt darauf ab, bis 2100 den weltweiten Ausstoss von Treibhausgasen auf null zu senken. Ein Grund für Begeisterung?

Peter Droege: Nein. Dadurch vernebelt man die Situation. Mit dem Datum 2100 zu hantieren, bedeutet, die Dringlichkeit der Katastrophe zu ignorieren. 2100 liegt jenseits des Klimakipp-Punkts und ausserhalb der Lebenserwartung der meisten Menschen heute. Rein psychologisch muss man sich auf den menschlichen Aktionsradius beziehen und von Zielen in fünf bis zehn Jahren sprechen. Auch ein 2050-Ziel nehmen schon wenige ernst. Wenn wir nicht in den nächsten zehn bis 20 Jahren etwas signifikant anders machen, mag der Klimawandel schon viel zu weit fortgeschritten sein, um auf menschliche Aktionen zu reagieren.

Wo stehen wir denn Ihrer Einschätzung nach?

Anthropogene Emissionen, also von Energiebereitstellung und Bodenmanagement, müssten eigentlich heute schon auf unter die Null-Grenze zielen, die Nutzung nicht-erneuerbarer Energien müssen wir zu hundert Prozent reduzieren und insgesamt gesehen unter null sein. Denn wir liegen heute 40 Prozent über dem Pegel der THG-Konzentrationen in der Atmosphäre. Auch liegt das Risiko bereits über 50 Prozent, das gesetzte Zwei-Grad-Ziel zu überschiessen. Und dieses Ziel ist zu hoch, denn wir sehen bereits bei der jetzigen Erwärmung von 0,8 Grad eine Destabilisation der Biosphäre: Weltweit schmilzt Gletscher- und Polareis.

Ist den G7 nicht doch eine Art Durchbruch gelungen, weil sich so lange nichts bewegte?

G7-Entscheide haben an sich noch wenig praktische Bedeutung, zudem ist weltweit die Hoffnung in Klimakonferenzen stark geschrumpft. Zu recht: Seit zwei Jahrzehnten sahen wir ein Aufschieben und Blockieren seitens der Geschäftsinteressen des letzten Jahrhunderts. Von einem Durchbruch zu sprechen, erweckt den Eindruck, man müsse jetzt vorläufig nichts mehr tun. Stattdessen muss heute schon umgesetzt werden, was möglich ist.

Was ist realistisch?

Es ist möglich, bis 2050 null Emissionen im Energiesystem zu erreichen. Das wäre viel besser als die rechnerisch-theoretische Klimaneutralität, von der gerne gesprochen wird, sondern, dass konkret das gesamte System erneuerbar wäre. Deutschland hat bewiesen, wie Sonnen- Wind-, Wasser und Bioenergiekraft hochgefahren werden können, ohne Schaden für die Wirtschaft – im Gegenteil, mit Beschäftigungszuwachs und höherer Produktivität.

Ist die Energiestrategie in der Schweiz auf dem richtigen Weg?

Vom Grundgedanken her ist sie viel besser, als man es sich noch vor wenigen Jahren erhofft hätte. Doch der Umbau läuft zu langsam und wurde sehr spät begonnen; auch müssen klimatisch bedingte Herausforderungen in der Wasserkraft erkannt werden.

Wenn man auf Selbstverpflichtung schaut – wo sehen Sie gute Ansatzpunkte, um den Weg zu beschleunigen?

Liechtensteins Gemeinden sind bereits allesamt zertifizierte Energiestädte – diese inzwischen internationale Initiative ist fantastisch: allerdings ist dieser Verbund nur dann richtig sinnvoll, wenn auf völlige Unabhängigkeit von nicht-erneuerbaren Energien abgezielt wird. In Liechtenstein haben die Verantwortlichen gemerkt, dass mit dem Umbau keine Kosten verbunden sein müssen – er ermöglicht Einsparungen. Viele Gemeinden sind sehr aktiv und fortschrittlich und hätten gute Voraussetzungen, um zu hundert Prozent erneuerbar zu werden.

Klingt nach einem perfekten Modell für Europa …

Für eine durchschlagende Wirkung braucht es auch hier konkrete Klimaziele in naher Zukunft. So könnte Bedingung sein, dass sich die Gemeinden der Initiative zu hundert Prozent Erneuerbare Energien zum Ziel setzen und nachweisen müssen, dass dies in wenigen Jahrzehnten erreichbar ist. Zudem sollten die Gemeinden sich viel offener austauschen und zusammenarbeiten. Wir haben Mittel, die helfen, das Potenzial von Regionen einzuschätzen und den finanziellen Mehrwert eines Umbau aufzeigen. Für Liechtenstein und die Bodenseeregion haben wir solche Modelle bereits veröffentlicht. Sie müssen nur angewendet werden.

Das Interview führte Yvonne von Hunnius

Weitere Informationen:
„Erneuerbares Liechtenstein“ – Modell und Werkzeug zur Energieplanung im Fürstentum Liechtenstein
http://baernet.org/downloads/Erneuerbares_Liechtenstein_Summary.pdf

„Regenerative Region“ – ein Energie- und Klimaatlas für die Region Bodensee-Alpenrhein
http://www.oekom.de/nc/buecher/gesamtprogramm/buch/regenerative-region.html
 
Zur Person:
Peter Droege ist Professor am Institut für Architektur und Raumentwicklung an der Universität Liechtenstein sowie Präsident der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien „Eurosolar“. Für seine internationale Arbeit mit Fokus auf Infrastruktur- und Umweltfragen, die Herausforderungen der Energiewende und des Klimawandels wurde er mehrmals ausgezeichnet.


Veranstaltung: IRES-Symposium 2015

Am 3.Dezember fand in der Vertretung des Landes NRW in Berlin zum zweiten Mal das IRES Symposium zu Politischen Rahmenbedingungen und Finanzierungsfragen der Speicherung Erneuerbaren Energie statt. Etwa 100 Gäste aus Wissenschaft, Politik, Beratungsunternehmen und der interessierten Öffentlichkeit verfolgten die Vorträge der 10 Referenten und belebten die Debatte zur besseren Integration von Speichern. 

Zum Auftakt des Symposiums begrüßten Prof. Peter Droege, Lothar Schneider und Staatssekretär Peter Knitsch die Anwesenden und betonten die Bedeutung der Etablierung von Speichern für die Energiewende und die Vorreiterrolle des Landes NRW. Anschließend wurden in drei Themenblöcken Ausblicke, Geschäftsmodelle und Analysen vorgetragen und anschließend diskutiert. Umrahmt wurden die Präsentationen von einer Zusammenfassung und Impulsen von Prof. Dr. Dirk Uwe Sauer von der RWTH Aachen.

Dezentrale Speicherprojekte, beispielsweise zur Erhöhung des Eigenverbrauchs von PV-Anlagen, werden dank Förderung, sinkender Endverbraucherpreise und steigender Nachfrage immer attraktiver und wirtschaftlicher und leisten einen wichtigen Beitrag zu Entlastung der Verteilnetze. Der Markt für große Speicherprojekt von Energieversorgung wird aktuell ebenfalls belebt. Sie bieten den Versorgern und Netzbetreibern die Möglichkeit, Netzdienstleistungen, wie das Auffangen von Erzeugungsspitzen, Blackout-Schutz und das Gewährleisten der Netzstabilität zu kokurrenzfähigen Preisen zu erbringen. Nach wie vor werden Energiespeicher von der Gesetzgebung jedoch als Letztverbraucher behandelt. Ungeachtet der Tatsache, dass sie Netzdienstleistungen erbringen, müssen sie, ähnlich wie Verbraucher, Netzendgelte zahlen, die der Wirtschaftlichkeit schaden.

Für Stadtwerke und Netzbetreiber besteht durch die schnell sinkenden Preise für Batterien eine weitere Herausforderung darin, die Rentierlichkeit abzuschätzen, welche durch den Eintritt zukünftiger Marktteilnehmer geschmälert werden könnte. Ein breiter Konsens bestand darüber, dass für Speicher eine rechtliche Verankerung, die deren Funktionen als Netzdienstleister anerkennt und sie von Netzendgelten befreit, geschaffen werden muss. Außerdem war man sich einig, dass die KFW Speicherförderung wesentlich zu den Innovationen auf dem Feld beigetragen hat und fortgesetzt werden sollte.

Das IRES-Symposium findet seit 2014 als ergänzende Vorveranstaltung zur IRES-Konferenz im März 2016 statt. Auf der internationalen Konferenz, die gemeinsam mit der Fachmesse Energy Storage Europe stattfindet, trifft sich die wissenschaftliche Gemeinschaft und die Speicherindustrie um sich auszutauschen. Bei der IRES-Konferenz vom 15. – 17. März 2016 werden über 200 wissenschaftliche Beiträge aus über 30 Ländern den aktuellsten Überblick über den Forschungsstand der Energiespeicherung präsentieren.


Presseerklärung: EUROSOLAR legt Memorandum zum Weißbuch vor

Presseerklärung, Bonn, 25. August 2015

Die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien e.V. – EUROSOLAR – übt scharfe Kritik am Weißbuch des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie zum Strommarkt. „Dieses Weißbuch schafft keinen Strommarkt für die Energiewende, sondern erfindet einen Strommarkt ohne Energiewende“, unterstreicht Dr. Axel Berg, Vorsitzender der deutschen Sektion von EUROSOLAR. Die Debatte über das Weißbuch finde unter falschen Vorzeichen statt. So sei im vergangenen Jahr der Ausbau von Photovoltaik und Biogas sogar weit unter die Ziele der Bundesregierung eingebrochen, während der Zubau der Windkraft mit der Abschaffung des EEG durch Ausschreibungen ab 2016 halbiert werden solle, so Berg. Die große Aufgabe der Energiewende, bei der noch knapp 90% der fossil-atomaren Energie im Strom-, Wärme- und Verkehrssektor ersetzt werden muss, könne so nicht erfüllt werden.

„Anstatt den Strommarkt an die seit Einführung des EEG im Jahr 2000 beschleunigt laufende dezentrale Energiewende anzupassen, dreht die Bundesregierung mit der EEG-Deform 2014, dem Weißbuch 2015 und den Ausschreibungen 2016 das Rad zurück und schiebt die Erneuerbaren Energien in die Nische“, erklärt EUROSOLAR-Vizepräsident Dr. Fabio Longo, einer der Autoren des Memorandums. Laut Weißbuch sollen Kohlegroßkraftwerke zu Partnern der Erneuerbaren Energien werden und ausgerechnet der Ausbau der effizienten Kraft-Wärme-Kopplung zurückgefahren werden. Mit einer teuren Kapazitätsreserve und dem teuren Aufbau einer Gleichstrom-Super-Netzstruktur (HGÜ-Trassen), die von der Bundesregierung als Netzausbau bezeichnet wird, erfolge der weitere Zuschnitt des Strommarkts auf den langfristigen Betrieb von Kohlegroßkraftwerken. „Energiewende bedeutet aber auch geordneter Kohleausstieg, weshalb die Instrumente des Weißbuchs schon im Grundansatz verfehlt sind und unserem Konzept einer Neuen Energiemarktordnung widersprechen“, betont Longo.

EUROSOLAR-Vizepräsident Stephan Grüger, Mitautor des Memorandums, weist darauf hin, dass das Weißbuch lediglich eine Neugestaltung des Strommarkts vorbereite: „Für die Energiewende entscheidend ist aber die Neuordnung des gesamten Energiemarkts, weil nur durch die Koppelung des Strom- mit dem Wärme- und Kraftstoffmarkt die Energiewende kostengünstig funktioniert“. Das Weißbuch verschiebe diese entscheidende Maßnahme in eine ungewisse Zukunft“, so Grüger. Wenn Stromüberschüsse aus wind- und sonnenreichen Stunden zur Wärme- und Gaserzeugung eingesetzt würden, könne Erdöl in Heizungen (Power-to-Heat) sowie Erdgas und Kohle bei Flauten (Power-to-Gas) ersetzt werden.

„Das Weißbuch ist damit nicht mehr als ein Bruchstück einer im Grundansatz verfehlten Energiepolitik, die das Ziel der Energiewende vorgibt und in Wirklichkeit entgegengesetzt handelt“, erklären Berg, Longo und Grüger abschließend.

In der Zusammenfassung des Memorandums schreibt EUROSOLAR:
Eine sichere und kostengünstige Energieversorgung gibt es nur mit einer Neuen Energiemarktordnung, in der die dezentrale Energiewende wieder beschleunigt und die Energiemärkte zusammengeschaltet werden. Das Weißbuch ist ein Bruchstück einer verfehlten Energiepolitik, mit dem die Energiewende nicht erreicht werden kann:

1. Die Konvergenz der Energiemärkte – zwischen dem Strommarkt und den Märkten für Wärme, Kraftstoffe und Gas – als zentrale Voraussetzung für eine neue Marktordnung wird vom Weißbuch in die Zukunft verschoben.

2. Der durch die EEG-Deform extrem gebremste Ausbau der Erneuerbaren wird durch die Abschaffung des EEG mit Ausschreibungen weiter abgebremst. Das Weißbuch schweigt hierzu.

3. Das Weißbuch schweigt zur notwendigen Beschleunigung der Strom- und Wärmewende.

4. Der Netzausbau ist effektiv und kostengünstig, wenn er bestehende Strukturen verstärkt und Lücken im Verteil- und Übertragungsnetz bedarfsgerecht schließt. Netzausbaubedarf besteht vor allem dezentral im Verteilnetz und zwischen Stadt und Land sowie zwischen den Regionen im Drehstrom-Übertragungsnetz. Auf diese Herausforderung finden die wenigen netzbezogenen Maßnahmen des Weißbuchs keine Antwort. Die teure, unflexible und überflüssige Gleichstrom-Super-Netzstruktur, die Kohlegroßkraftwerke neben Erneuerbaren Energien in der Nische am Leben erhält, wird vom Weißbuch einfach vorausgesetzt.

5. Kern einer Neuen Energiemarktordnung ist der Flexibilitätsmarkt. Mit dem KWKG und der Flexibilitätsprämie im EEG stehen wesentliche Instrumente bereit. Das Weißbuch schwächt oder ignoriert diese Instrumente. Der Vorschlag des Weißbuchs für eine „Kapazitätsreserve“ ist ein verkappter „Kapazitätsmarkt“, mit dem Finanzmittel zur Besitzstandswahrung für Kohlegroßkraftwerke verschwendet und Innovationen für Speicher verspielt werden.

6. Speicher müssen in den Markt eingeführt werden, damit Deutschland in diesem wichtigen Zukunftsmarkt nicht von Asien und den USA abgehängt wird, und die Energiewende auch in den nächsten Jahrzehnten gelingen kann. Das Weißbuch fordert stattdessen einen ungleichen und damit absurden „Wettbewerb der Flexibilitätsoptionen“, der den Marktzugang von Speichern weiter bremsen wird und Kohlekraftwerke als Partner der Erneuerbaren aufwertet. Energiewende bedeutet aber auch geordneter Kohleausstieg!

7.Der Strommarkt für die Energiewende muss den Handel mit erneuerbaren Stromprodukten ermöglichen – durch einen Grünstrommarkt und die Mieter-Direktvermarktung. Stattdessen setzt das Weißbuch auf die sog. „freie Preisbildung“ an der Strombörse, an der abgeschriebene hochsubventionierte fossil-atomare Großkraftwerke teilnehmen und damit den Markt verzerren. Dieser börsenfixierte „Strommarkt 2.0“ wird sich als großes Hemmnis für die Energiewende herauskristallisieren.


Mit der Neuen Energiemarktordnung geht es um die entscheidende Herausforderung, den Transformationsprozess zu einer neuen Energiewirtschaft in unserem Land aus einer Vorreiterrolle heraus zu gestalten und zielorientiert voranzutreiben. Das Weißbuch verspielt diese Chance leichtfertig. Der börsenfixierte „Strommarkt 2.0“ wird ohne Energiewende stattfinden, wenn das Weißbuch in Kombination mit der Abschaffung des EEG durch Ausschreibungen Wirklichkeit wird.

Hier der Link zum Memorandum: Neue Energiemarktordnung statt Strommarktdesign für die Energiewende rückwärts

Die Debatte für eine Neue Energiemarktordnung findet auch bei Twitter statt: #NEMO #Energiemarktordnung #NeueEnergiemarktordnung


Pressemitteilung: Symposium „Die Praxis der Energiewende“ fordert eine Erneuerbare Energiepolitik

Pressemitteilung, Berlin, 29. September 2015

Am heutigen Dienstag, den 29. September 2015 findet in Berlin erneut das Symposium „Die Praxis der Energiewende“ in der Vertretung des Freistaats Thüringen beim Bund in Berlin statt. EUROSOLAR – Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien e.V., und das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz veranstalten das Symposium gemeinsam und begrüßen in Berlin kompetente Fachreferenten sowie 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

EUROSOLAR-Präsident Prof. Peter Droege stimmt die Anwesenden auf die Veranstaltung ein und betont in seinem Grußwort: „Energiepolitik, die eine vollständige Versorgung mit erneuerbaren Ressourcen erreichen kann, ist das höchste Gebot. Deutschlands Rolle in der Welt stellt eine Verpflichtung dar, die Energiewende entschieden fortzusetzen und sich in Brüssel, Washington, Beijing – und auch beim Klimagipfel in Paris für Energiemarktordnungen einzusetzen, die den schnellen Umstieg auf Erneuerbare Energien konsequent forcieren.“

Für das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz begrüßt Dr. habil. Martin Gude, Abteilungsleiter und zuständig für den Energiebereich die Gäste und betont die hohe Akzeptanz der Bürger für die Energiewende: „Die Energiewende wächst von unten. Der weitere Ausbau erneuerbarer Energien lebt von der Akzeptanz der Bürger vor Ort. Mit den Vorschlägen der Bundesregierung zur Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes laufen wir Gefahr, die Beteiligungs- und Ertragschancen der Bürger an  Energiewende-Projekten einzuschränken. Dann stottert der Motor der Energiewende.“

In seiner Kritik am Regierungskurs fordert EUROSOLAR-Vizepräsident Dr. Fabio Longo:  „Die Energiewende gelingt nur, wenn die Bremse beim Ausbau Erneuerbarer Energien wieder gelöst wird anstatt sie mit den europarechtlich nicht gebotenen Ausschreibungen fest anzuziehen. Zugleich müssen mit einer Reform des Energiemarkts die Erneuerbaren Energien ins Zentrum gerückt werden. Wir brauchen daher kein auf den Stromsektor fixiertes Marktdesign („Strommarkt 2.0“) mit Subventionen für abgeschriebene Braunkohlekraftwerke. Wir brauchen endlich Rahmenbedingungen, die den Energiemarkt als Ganzes in den Blick nehmen und Barrieren zwischen den Bereichen Strom, Gas, Wärme und Mobilität abbauen. Hierfür steht unser Konzept der Neuen Energiemarktordnung NEMO.“

Die Auswirkungen der aktuellen Ausschreibungsverfahren und des EEG 2014 sowie die Rolle der europäischen Energiepolitik werden auf dem Symposium ebenfalls Schwerpunkt sein. An der abschließenden Podiumsdiskussion sind mit den Bundestagsmitgliedern Dr. Nina Scheer, Josef Göppel, Oliver Krischer und Eva Bulling-Schröter alle Bundestagsfraktionen beteiligt.


Pressemitteilung: „Verleihung des Deutschen Solarpreises 2015“ in Schwelm

Pressemitteilung, Schwelm/Wuppertal, 17.10.2015

Deutscher Solarpreis in Schwelm verliehen – gleich zehn Preisträger wurden ausgezeichnet

Schwelm/Wuppertal. Im festlichen Rahmen wurde heute (17. Oktober) im Ibach-Haus in Schwelm der Deutsche Solarpreis 2015 verliehen. Der von EUROSOLAR e.V. initiierte Preis wurde in diesem Jahr an zehn Preisträger in neun Kategorien vergeben, die auf der – gemeinsam mit der EnergieAgentur.NRW präsentierten – Preisverleihung geehrt wurden. Die Jury würdigte damit die große Zahl herausragender Bewerbungen.

Der Präsident von EUROSOLAR e.V., Prof. Peter Droege betonte dazu: „Die diesjährigen Preisträger des Deutschen Solarpreises veranschaulichen, welche technischen und gesellschaftlichen Innovationen für einen erfolgreichen Transformationsprozess des Energiesystems nicht nur nötig, sondern bereits entwickelt und breit verfügbar sind.“

In seinem Grußwort bestätigte Lothar Schneider, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW: „Die Auszeichnungen dokumentieren nicht nur die Leistungsfähigkeit von Spitzenforschung und Wissenschaft in NRW. Dass mit der Bäckerei Schüren ein 100 Jahre altes Familienunternehmen unter den Preisträgern ist, deute ich auch als deutliches Zeichen dafür, dass Veränderungen im Sinne von Energiewende und Klimaschutz aus der Mitte der Gesellschaft entspringen.“

Der Vizepräsident des Wuppertal-Instituts Prof. Manfred Fischedick stellte in seiner Einführung heraus, dass die Komplexität des Transformationsprozesses nur durch die Verbindung intelligenter technologischer Ansätze mit geeigneten infrastrukturellen Rahmenbedingungen und sozialen Innovationen zu bewältigen sei. „Solchen Systeminnovationen kommt eine entscheidende Rolle im Umsetzungsprozess zu“, so Fischedick, „ich freue mich vor diesem Hintergrund sehr, dass die ausgezeichneten Projekte die Verbindung der verschiedenen Ebenen in hohem Maße verkörpern.“

Mit dem Deutschen Solarpreis werden seit 1994 jährlich wegweisende Akteure der Energiewende in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. So werden Innovationen und persönliches Engagement erfahrbar und zur aktiven Verbreitung der Nutzung regenerativer Energiequellen angeregt. Die Laudatio auf die Sieger hielt Ronald Feisel, Redaktionsleiter „Stichtag/ZeitZeichen“ WDR.

Den Deutschen Solarpreis 2015 erhalten:

  • In der Kategorie „Städte/Gemeinden, Landkreise und Stadtwerke“ der Landkreis Schmalkalden-Meiningen für die umfangreiche und alle verfügbaren Technologien berücksichtigende Orientierung auf Erneuerbare Energien und Energieeffizienz sowie die Stadtwerke Wolfhagen für das Ziel, 100% Erneuerbare als eines der ersten Stadtwerke Deutschlands selbst zu produzieren sowie das ausgeprägte und innovative Bürgerbeteiligungsmodell.
  • In der Kategorie „Architektur, Bauen und Stadtentwicklung“ die Leuphana Universität Lüneburg für das energetische Gesamtkonzept mit der Einbindung von Stadt und Studierenden.
  • In der Kategorie „Kommerzielle, industrielle oder landwirtschaftliche Betriebe/Unternehmen“ Ihr Bäcker Schüren aus Hilden für die umfassende Umstellung der Handwerksbäckerei und ihrer Infrastruktur auf Erneuerbare Energien und E-Mobilität.
  • In der Kategorie „Lokale oder regionale Vereine/Gemeinschaften“ MetropolSolar Rhein-Neckar e.V. für das Engagement als gemeinnütziger Verein für 100% Erneuerbare Energien in der Region zu kämpfen.
  • In der Kategorie „Medien“ Malte Kreutzfeldt für seine kritische und unabhängige Berichterstattung zur Energiewende.
  • In der Kategorie „Transport und Mobilität“  das SolarCar-Projekt der Hochschule Bochum für die langjährige Beteiligung an der Entwicklung solar betriebener Fahrzeuge, unter besonderer Würdigung der Studierenden und deren sportlichen Erfolge.
  • In der Kategorie „Bildung und Ausbildung“ das Solar-Institut Jülich für das große Engagement bei der jährlich stattfindenden „Summer School Renewable Energy“.
  • In der Kategorie „Eine-Welt-Zusammenarbeit“ die Europa-Universität Flensburg für das vorbildliche Engagement im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklungszusammenarbeit durch die erfolgreiche Etablierung des Studiengangs „Energy and Environmental Management in Developing Countries“ (EEM).
  • Und schließlich erhält Frau Prof. Dr. Martha Ch. Lux-Steiner den Deutschen Solarpreis 2015 in Form des „Sonderpreises für persönliches Engagement“ für ihr Lebenswerk als engagierte Wissenschaftlerin in der Energieforschung und Lehre.


Der Deutsche Solarpreis wurde vom mittlerweile verstorbenen Träger des Alternativen Nobelpreises, Dr. Hermann Scheer, ins Leben gerufen. Gemeinden, Unternehmen, Vereine oder Organisationen, Journalisten und Privatpersonen erhalten seit 1994 den Deutschen Solarpreis von EUROSOLAR e.V. für ihr Engagement rund um die Erneuerbaren Energien. Ausgezeichnet werden besondere und herausragende Projekte und Initiativen, die eine konsequente und dezentrale Energiewende verfolgen.


Pressekontakt:
Tobias Jaletzky, EUROSOLAR e.V.
Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien
Tel. 0228 / 289 14 48, Fax 0228 / 36 12 13, Mobil 0176 20596802
E-Mail: SP@eurosolar.de


Großes Presseecho zum Deutschen Solarpreis 2015

Kurzfassung: Am 17. Oktober hat im Ibach-Haus in Schwelm die Verleihung des Deutschen Solarpreises 2015 von EUROSOLAR e.V. in Zusammenarbeit mit der EnergieAgentur.NRW stattgefunden. Die Veranstaltung und die prämierten Projekte fanden in der Fach- und Tagespresse große positive Resonanz. Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung berichtete ausführlich über die Preisverleihung und betonte die Zielsetzung und Bedeutung des Preises anhand von Zitaten der Vorredner und der einzelnen Preisträger. In der Nordrhein-Westfälischen Regionalpresse wurde besonders das Innovationskapital des Bundeslandes, aus dem in diesem Jahr drei der zehn Preisträger kommen, gelobt. Ein Radiobeitrag aus dem MDR Thüringen betont, neben Lob an den Landkreis Schmalkalden-Meiningen, auch die Relevanz des Preises. Außerdem behandelten das Fachblatt PV-Magazin und das Internationale Forum für Regenerative Energien die Preisverleihung und informierten über die vorbildlichen Projekte, die demonstrieren, dass Erneuerbare Energien schon heute von engagierten Bürgern erfolgreich realisiert werden und zur nachhaltigen Lebensweise beitragen.

Jacqueline Stork verfasste für Der Westen einen ausführlichen Bericht zur Preisverleihung, in dem sie vor allem auf die Referenten verwies, die die Zielsetzung und Bedeutung des Deutschen Solarpreises unterstrichen. So betonte etwa Prof. Peter Droege, dass Innovationen für eine erfolgreiche Energiewende nicht nur nötig, sondern bereits entwickelt und breit verfügbar seien. Prof. Dr. Fischedick resümierte aus wissenschaftlicher Sicht über den enormen politischen Handlungsdruck und lobte das ausgeprägte Bewusstsein für den Klimaschutz unter den Preisträgern. Lothar Schneider von der Energieagentur NRW lobte die Leistungsfähigkeit von Spitzenforschung und Wissenschaft in NRW. Ähnliche Artikel erschienen auf den Seiten www.sonnenseite.com und www.umwelt-kompass.com.

http://www.derwesten.de/staedte/schwelm/vorbilder-und-vorreiter-in-sachen-klimaschutz-id11196890.html#plx1539456370https://umwelt-kompass.com/kompass/2015/10/18/deutscher-solarpreis-in-schwelm-verliehen-gleich-zehn-preistraeger-wurden-ausgezeichnet/http://www.mdr.de/thueringen/sued-thueringen/audio1302164_zc-6f7952ee_zs-67dc9619.htmlhttp://www.sonnenseite.com/de/politik/deutscher-solarpreis-2015-verliehen.htmlhttp://www.messekompakt.de/deutscher-solarpreis-in-schwelm-verliehen

Auch in der Fachpresse wurde über den Solarpreis berichtet. Das pv-magazine, top agrar, das Schweizer Portal ee-news sowie Sonne, Wind und Wärme verfassten Artikel über die Preisträger und Referenten. In der Fachzeitschrift stadt+werk für kommunale Energiewirtschaft wurde über den Landkreis Schmalkalden-Meiningen und die Stadtwerke Wolfhagen geschrieben.

 
http://www.pv-magazine.de/nachrichten/details/beitrag/deutscher-solarpreis-2015-verliehen_100020834/
http://www.sonnewindwaerme.de/panorama/deutscher-solarpreis-fuer-kommunen-unternehmen-forscher
http://www.stadt-und-werk.de/meldung_22426_Deutscher+Solarpreis+2015+verliehen.html
http://www.ee-news.ch/de/solar/article/32214/deutscher-solarpreis-zehn-preistrager-ausgezeichnet
http://www.topagrar.com/news/Energie-Energienews-Solarpreis-2015-verliehen-2533958.html

Weiteste Verbreitung fand die Nachricht der Deutschen Presse Agentur. Der DPA Landesdienst Nordrhein-Westfalen betonte in seinem Resümee, dass gleich drei Preisträger aus NRW kommen und beschrieb diese kurz, wie im Onlineauftritt der Welt, BildFocusKölner Rundschau und diversen Regionalzeitungen und Onlineportalen zu lesen ist.

http://www.t-online.de/regionales/id_75805946/deutsche-solarpreis-geht-dreimal-nach-nrw.html
http://www.bild.de/regional/ruhrgebiet/deutsche-solarpreis-geht-dreimal-nach-nrw-43051242.bild.html
http://www.welt.de/regionales/nrw/article147723040/Deutsche-Solarpreis-geht-dreimal-nach-NRW.html
http://www.focus.de/regional/nordrhein-westfalen/energie-deutsche-solarpreis-geht-dreimal-nach-nrw_id_5020295.html
http://www.rundschau-online.de/newsticker/deutsche-solarpreis-geht-dreimal-nach-nrw,15184906,32185282.html
http://www1.wdr.de/themen/infokompakt/nachrichten/nrwkompakt/solarpreis-unternehmen-100.html

Einen Tag vor dem Start der World Solar Challenge, der Weltmeisterschaft der solarbetrieben Fahrzeuge in Australien, wurde das Team der Hochschule Bochum für ihr SolarCar-Projekt ausgezeichnet. Die Hochschule baut seit 15 Jahren Solarfahrzeuge, hält einen Weltrekord für die längste solarautark gefahrene Strecke und ist das einzige Team das jemals für Deutschland angetreten ist. Den Deutschen Solarpreis für Transportsysteme nahm Prof. Dr. Friedbert Pautzke, Initiator des Projektes, entgegen. Der Auszeichnung für das Team widmeten Der Westen, Radio Ennepe Ruhr und Metropole Ruhr einen eigenen Artikel. In ihren Beiträgen zum Auftakt der Weltmeisterschaft erwähnten außerdem Radio Bochum, Solarify und oekonews.at den Deutschen Solarpreis.

http://www.derwesten.de/staedte/bochum/die-hochschule-bochum-bekommt-den-deutschen-solarpreis-id11162768.html
http://www.metropoleruhr.de/aktuelles-metropole-ruhr/article/deutscher-solarpreis-fuer-hochschule-bochum-2.html
http://www.radiobochum.de/bochum/lokalnachrichten/lokalnachrichten/article/-e139839871.html
http://www.oekonews.at/index.php?mdoc_id=1102139
http://www.solarify.eu/2015/10/18/839-mit-der-sonne-durch-australien/

Im Raum Aachen fühlte man sich durch die Auszeichnung des Solar-Instituts Jülich besonders geehrt. So berichteten die Aachener Zeitung und das Jülicht ausführlich über die Honorierung der Summer School Renewable Energy, die Studierenden die Möglichkeit bietet, das Themengebiet zweieinhalb Wochen projektbezogen und interdisziplinär zu erforschen. Der Sommerkurs fand dieses Jahr zum 30. Mal am Jülicher Institut der FH Aachen statt und zählt damit zu den Pionierveranstaltungen im Bereich der Erneuerbaren.

http://www.aachener-zeitung.de/lokales/juelich/solar-institut-juelich-erhaelt-deutschen-solarpreis-1.1204483
http://www.aachener-nachrichten.de/lokales/juelich/solar-institut-juelich-erhaelt-deutschen-solarpreis-1.1204483
http://www.das-juelicht.de/nachrichten/artikel/15105.php

Auf solarserver.de erschienen zwei Artikel zum Deutschen Solarpreis. Dort werden alle Preisträger erläutert. Dem Verein MetropolSolar designierte das Internetportal einen eigenen Artikel, in dem die Informations- und Kommunikationsarbeit zur Energiewende hervorgehoben wird. Auch abseits der Fachpresse war die, für ihre Umrüstung auf Erneuerbare Energien mit dem Solarpreis ausgezeichnete, Bäckerei Schüren aus Hilden im Fokus. In der vom DPA verbreiteten Pressemeldung sowie auf SolarServer.de und in der Rheinischen Post wird der Betrieb als Beispiel für die „Energiewende made in NRW“ angeführt.

http://www.solarserver.de/solar-magazin/nachrichten/aktuelles/2015/kw43/deutscher-solarpreis-2015-verliehen-zehn-preistraeger-ausgezeichnet.html
http://www.solarserver.de/solar-magazin/nachrichten/aktuelles/2015/kw42/metropolsolar-rhein-neckar-gewinnt-den-deutschen-solarpreis-2015-gemeinnuetziges-engagement-fuer-100-erneuerbare-energien.html
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/langenfeld/auszeichnung-baeckerei-schueren-bleibt-innovativ-aid-1.5459950

Ausschließlich in Print erschienen Beiträge in der Berliner Tageszeitung taz und in der Thüringer Zeitung Freies Wort. Dort wird über den Preis sowie über die einzelnen Preisträger berichtet. Der auf Seite zwei erschienene Artikel in der taz rühmt taz-Redakteur Malte Kreutzfeldt, der für seine kritische Berichterstattung über die Energiewende in der Kategorie Medien ausgezeichnet wurde. Im Freien Wort wird die Honorierung des Landkreises Schmalkalden-Meiningen behandelt.

Die Preisträgerin des Sonderpreises für persönliches Engagement Frau Prof. Martha Lux-Steiner erhielt eigene Artikel im Internationalen Forum für Regenerative Energien, Energyviews.de und im Informationsdienst Wissenschaft. Die Beiträge betonen ihr persönliches Engagement am Helmholtz-Zentrum und der Freien Universität Berlin. Nicht nur über ihre Forschung im Bereich der Dünnschicht-Solarmodule, sondern auch über ihre Vorbildfunktion in der Lehre wurde berichtet.

http://www.iwr.de/news.php?id=29894http://www.helmholtz-berlin.de/pubbin/news_seite?nid=14331;sprache=de;typoid=3228http://www.fu-berlin.de/presse/informationen/fup/2015/fup_15_307-eurosolar-martha-lux-steiner/index.htmlhttps://idw-online.de/de/news639324http://energyviews.de/9312/deutscher-solarpreis-fuer-martha-lux-steiner

Die Landeszeitung für die Lüneburger Heide berichtete schon vor der Preisverleihung über die Auszeichnung der Leuphana Universität Lüneburg. Die Universität hatte gemeinsam mit ihren Studenten und der Stadt ihren Campus so umgebaut, dass nun der Strom- und Wärmebedarf selbstständig vor Ort auf den Dächern und in einem eigenen Biomethan-Kraftwerk generiert werden kann. Auch über die Europa-Universität Flensburg wurde in der Zeitung berichtet. Das Flensburger Tagesblatt nannte den Preis eine hohe Auszeichnung für die Universität.

http://www.landeszeitung.de/blog/lokales/269770-leuphana-universitaet-lueneburg-erhaelt-solarpreis
http://www.shz.de/lokales/flensburger-tageblatt/uni-holt-deutschen-solarpreis-id10940216.html


Pressemitteilung: Mitgliederversammlung wählt Vorstand und verabschiedet Resolution

Pressemitteilung, Bonn, 10. November 2015

Die Mitgliederversammlung der deutschen EUROSOLAR-Sektion tagte am 07. November 2015 in Bonn und wählte den neuen Vorstand für die kommenden zwei Jahre. Dabei wurde Dr. Axel Berg, Jurist und MdB von 1998-2007, im Amt des Vorsitzenden des Vorstands bestätigt. Als Stellvertreter wurden Rosa Hemmers aus Bonn und Hermann Fellner aus Freudenberg ebenfalls einstimmig bestätigt.

Ebenso wurden die bisherigen Vorstandsmitglieder wiedergewählt:

Stephan Grüger, MdL
Thomas Günther
Dr. Fabio Longo
Prof. Dr. Wolfgang Methling
Gert Samuel
Dr.-Ing. Brigitte Schmidt

Drei neue Mitglieder werden ab sofort den Vorstand bereichern und die politische Arbeit von EUROSOLAR e.V. stärken. Die Landtagsabgeordnete und Sprecherin für Energie- und Klimapolitik von Bündnis90/Die Grünen in Nordrhein-Westfalen, Dipl.-Ing. Wibke Brems, die langjährige SPD-Bundes- und Landtagsabgeordnete und ehemahlige Umweltministerin und Staatsministerin des Landes Rheinland-Pfalz, Dr. Margit Conrad sowie der frühere Berliner Senator für Wirtschaft und aktueller Sprecher für Energie- und Verkehrspolitik der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Harald Wolf wurden einstimmig in den Vorstand gewählt. Der gesamte Vorstand umfasst damit 12 Mitglieder aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft und wird die Arbeit von EUROSOLAR in den kommenden zwei Jahren maßgeblich prägen.

In Hinblick auf die dramatischen Fehlentwicklungen der deutschen Energiepolitik, die von EUROSOLAR wiederholt kritisiert und mit konstruktiven Gegenentwürfen bedacht wurden, hat die Mitgliederversammlung einstimmig bei einer Enthaltung eine Resolution verabschiedet, in der die Bundesregierung eindringlich dazu aufgefordert wird, die dezentrale Erneuerbare Energiewende wieder zu stärken und die Demontage des EEG zu beenden.


Pressemitteilung ESP 2015 Bekanntgabe der Gewinner

Bonn, 11. November 2015

Verleihung des Europäischen Solarpreises 2015 in Prag

EUROSOLAR vergibt am 23. November im Palais Waldstein in Prag den Europäischen Solarpreis 2015. Genau wie die über 200 Preisträger der letzten 20 Jahre, verkörpern die diesjährigen Gewinner außerordentliches Engagement für die Nutzung Erneuerbarer Energien und für eine nachhaltige Lebensweise. Deren Leistung möchte EUROSOLAR mit dem Europäischen Solarpreis in die öffentliche Wahrnehmung rücken und damit das Bewusstsein über die Notwendigkeit und die Chancen der vollständigen Umstellung auf Erneuerbaren Energien schärfen.

Die Veranstaltung wird am 23. November um 9:30 Uhr im historischen Waldsteinpalais, dem Sitz des Senats der Tschechischen Republik, stattfinden. Herr Miloš Vystrčil und Frau Jitka Seitlová, Vorsitzender und stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für öffentliche Verwaltung, regionale Entwicklung und Umwelt im Senat des Parlaments der Tschechischen Republik, werden eine kurze Einführung in die Veranstaltung geben. Auf das Grußwort von Herrn Peter Droege, Präsident von EUROSOLAR e.V., folgt eine Vortragsreihe zu Erfahrungen und konkreten Forderungen an eine Erneuerbare europäische Energiepolitik (European Energy Future). Die länderspezifischen Sichtweisen werden durch Milan Smrž, Vorsitzender von EUROSOLAR Tschechien, Josep Puig, Vorsitzender von EUROSOLAR Spanien, Wolfgang Hein, Vorsitzender von EUROSOLAR Österreich, Harry Lehmann, Vorsitzender des Exekutivkomitees des WCRE, Eliana Cangelli, EUROSOLAR Italien und Peter Droege aufgezeigt und diskutiert.

Im Anschluss an die Vortragsreihe folgt die feierliche Verleihung des Tschechischen und des Europäischen Solarpreises. Ab 15:30 Uhr wird es eine abschließende Pressekonferenz geben.

Der Europäische Solarpreis 2015 wird an folgende Preisträger vergeben:

Städte/Gemeinden, Landkreise und Stadtwerke

Energieautonome Gemeinde Kněžice, Tschechische Republik
Großes Engagement und Vorbildfunktion für eine Erneuerbare und Nachhaltige Entwicklung in der Tschechischen Republik. www.knezice.com

SUNSTORE 3, Dronninglund Fjernvarme, Dänemark
Erstes vollständig solares Nahwärmekonzept mit Einbindung einer saisonalen Energiespeicherung in Dänemark. www.dronninglundfjernvarme.dk

Solare Architektur und Stadtentwicklung

Aktiv-Stadthaus, ABG Frankfurt Holding, Deutschland
Aktuell erstes und größtes innerstädtisches Mehrfamilien-Wohnhaus, welches den Effizienzhaus-Plus-Standard erreicht. www.abg-fh.com

238%-PEB-Bürogebäude, Cavigelli Ingenieure, Schweiz
Innovatives technologisches Gebäudekonzept mit einem Selbstversorgungsgrad von 238 Prozent. www.cavigelli.ch

Ghella Office, Alberto Raimondi, RicciSpaini Architetti Associati, Italien
Energetische Transformation eines denkmalgeschützten Bürogebäudes bei gleichzeitiger Erhaltung des ursprünglichen Designs. www.riccispaini.it

Industrielle, kommerzielle oder landwirtschaftliche Betriebe/Unternehmen

SOLARier – Gesellschaft für erneuerbare Energie, Österreich
Langjähriger Einsatz für die Nutzung umweltfreundlicher Energiesysteme an privaten Gebäuden in Österreich. www.solarier.net

Lokale oder regionale Vereine/Gemeinschaften

Pro Guben – Verein für Energie und Umwelt, Deutschland
Großes Engagement für die Nutzung Erneuerbarer Energien über Ländergrenzen hinweg und der Kampf gegen den Lausitzer Kohletagebau. www.proguben.de

Eigentümer oder Betreiber von Anlagen zur Nutzung Erneuerbarer Energien

131%-PEB-MFH-Sanierung, Hardegger Immobilien, Schweiz
Energetische Sanierung eines Mehrfamilienhauses mit exemplarischer Nutzung Erneuerbarer Energien und baulicher Einfügung in das historische Stadtbild.

Transportsysteme

ElectriCity, Stadt Götheburg, Schweden
Exemplarische Versorgung des öffentlichen Transports aus regenerativen Quellen im Rahmen einer kooperativen Zusammenarbeit aus Stadt und Forschung. www.goteborgelectricity.se

Solarbagger, Affentranger Bau, Schweiz
Weltweit erster 16-Tonnen-Solarbagger mit Elektroantrieb und Energieversorgung durch eine PV-Anlage auf dem Firmengebäude. www.affentrangerbauag.ch

Bildung und Ausbildung

Geothermische Anlage im Ägyptischen Museum von Turin, Proeco e Onleco, Italien
Erhaltung historischer Kunstschätze mithilfe eines Kühlsystems aus regenerativen Quellen. www.onleco.com

Sonderpreis für persönliches Engagement

Kent Skaanning, Dänemark
Pionier im Bereich Biogas und bekannter Fürsprecher der Erneuerbaren Energien in Dänemark.

Die Jury hat zudem die Stadt Paris in der Kategorie Medien für die symbolische Nutzung Erneuerbarer Energien auf dem Eiffelturm und die damit zusammenhängende Botschaft für COP21 ausgewählt. Darüber hinaus wurde Elon Musk in der Kategorie Eine-Welt-Zusammenarbeit nominiert, der den sogenannten „entwickelten Ländern“ veranschaulicht, dass sie immer noch an unterentwickelten Mustern – wie Benzin betriebene Fahrzeuge – festhalten. Die Teilnahme dieser beiden Nominierten in Prag ist noch nicht bestätigt.

Jury: Prof. Peter Droege (Vorsitzender), Dr. Axel Berg, Gallus Cadonau, Prof. Eliana Cangelli, Wolfgang Hein, Rosa Hemmers, Morten V. Petersen, Dr. Josep Puig, Irm Scheer-Pontenagel, Dr. Brigitte Schmidt, Prof. Werner Sobek

Die Würdigungen der Preisträger werden ab dem 23. November auf www.eurosolar.de/de in deutscher und auf www.eurosolar.de/en in englischer Sprache verfügbar sein.


Presseinformation: Europäischer Solarpreis 2015 im historischen Herzen von Prag verliehen

Prag, 23. November 2015

Prag/Tschechische Republik. Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung wurde heute (23. November) im Palais Waldstein in Prag der Europäische Solarpreis 2015 verliehen. EUROSOLAR e.V. würdigte in diesem Jahr zwölf Preisträger aus sieben Ländern. Gemeinsam mit der Verleihung des Tschechischen Solarpreises wurden die diesjährigen Preisträger im Senatsgebäude der Tschechischen Republik präsentiert und geehrt.

Die feierliche Zeremonie wurde durch Vorträge und Diskussionen eines international besetzten Podiums zum Thema „European Energy Future“ ergänzt. Dabei wurde deutlich, dass die Umstellung auf Erneuerbare Energien im zukünftigen europäischen Energiesystem eine zentrale Rolle spielen muss, um die Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern, soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten zu beseitigen und dem globalen Klimawandel entgegenzuwirken. Die länderspezifischen Erfahrungen und Forderungen der Podiumsredner machten zudem klar, dass eine erfolgreiche Umstellung auf regenerative Energien dezentral stattfinden muss. Dafür sollten die europäischen Rahmenbedingungen neu gefasst werden, um regionale und lokale Energiemärkte zu stärken.

Die inhaltlichen Beiträge bestätigen EUROSOLAR‘s „Global Call for a New Energy Market Order (NEMO)”. In diesem wird dazu aufgerufen, die europäische Gesetzgebung dahingehend zu ändern, dass die Energiewende von den Akteuren vor Ort nicht als Last, sondern als wirtschaftliche Chance angesehen wird.
Die diesjährigen ausgezeichneten Projekte veranschaulichen nichtsdestotrotz, dass die europäische Energiewende bereits aktiv und erfolgreich „von unten“ umgesetzt wird. „Die Anzahl und Qualität der Innovationen und Leistungen ist dieses Jahr besonders ermutigend. Europäische Gesetzgebung kann durch gezielte politische Weichenstellungen und wirtschaftliche Anreize die Entwicklung auf regionaler und lokaler Ebene nur weiter anstoßen“, unterstreicht Prof. Peter Droege, Präsident von EUROSOLAR e.V. „Die unterschiedlichen naturräumlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedingungen erfordern eine dezentrale Energiewende und entsprechende Marktfreiheiten – und eine Befreiung von den Ketten der obszönen fossil-nuklearen Subventionen.“

Die Realsierung einer dezentralen Energiewende stellt sich gerade in EU-Mitgliedsstaaten, die noch stark von fossiler und atomarer Energieerzeugung abhängig sind, als besonders schwere Aufgabe dar. „Die Leistungen des gemeinnützigen Vereins Pro Guben und der Gemeinde Kněžice müssen daher besonders gewürdigt werden“ betonte Milan Smrž, Vorsitzender von EUROSOLAR Tschechien. „Aufgrund der länderspezifischen Gesetzgebungen sowie der großen Abhängigkeit Polens und der Tschechischen Republik von der konventionellen Energiewirtschaft, nehmen diese Preisträger eine besondere Stellung und Vorbildfunktion in ihren Ländern ein“.

Der Europäische Solarpreis 2015 wurde an folgende Preisträger in acht Kategorien verliehen:

Städte/Gemeinden, Landkreise und Stadtwerke
Energieautonome Gemeinde Kněžice, Tschechische Republik
Großes Engagement und Vorbildfunktion für eine Erneuerbare und Nachhaltige Entwicklung in der Tschechischen Republik. www.obec-knezice.cz

SUNSTORE 3, Dronninglund Fjernvarme, Dänemark
Erstes vollständig solares Nahwärmekonzept mit Einbindung einer saisonalen Energiespeicherung in Dänemark. www.dronninglundfjernvarme.dk

Solare Architektur und Stadtentwicklung
Aktiv-Stadthaus, ABG Frankfurt Holding, Deutschland
Aktuell erstes und größtes innerstädtisches Mehrfamilien-Wohnhaus, welches den Effizienzhaus-Plus-Standard erreicht. www.abg-fh.com

238%-PEB-Bürogebäude, Cavigelli Ingenieure, Schweiz
Innovatives technologisches Gebäudekonzept mit einem Selbstversorgungsgrad von 238 Prozent. www.cavigelli.ch

Ghella Office, RicciSpaini Architetti Associati, Alberto Raimondi, Italien
Energetische Transformation eines denkmalgeschützten Bürogebäudes bei gleichzeitiger Erhaltung des ursprünglichen Designs. www.riccispaini.it

Industrielle, kommerzielle oder landwirtschaftliche Betriebe/Unternehmen
SOLARier – Gesellschaft für erneuerbare Energie, Österreich
Langjähriger Einsatz für die Nutzung umweltfreundlicher Energiesysteme an privaten Gebäuden in Österreich. www.solarier.net

Lokale oder regionale Vereine/Gemeinschaften
Pro Guben – Verein für Energie und Umwelt, Deutschland
Großes Engagement für die Nutzung Erneuerbarer Energien über Ländergrenzen hinweg und der Kampf gegen den Lausitzer Kohletagebau. www.proguben.de

Eigentümer oder Betreiber von Anlagen zur Nutzung Erneuerbarer Energien
131%-PEB-MFH-Sanierung, Hardegger Immobilien, Schweiz
Energetische Sanierung eines Mehrfamilienhauses mit exemplarischer Nutzung Erneuerbarer Energien und baulicher Einfügung in das historische Stadtbild.

Transportsysteme
ElectriCity, Stadt Götheburg, Schweden
Exemplarische Versorgung des öffentlichen Transports aus regenerativen Quellen im Rahmen einer kooperativen Zusammenarbeit aus Stadt, Industrie und Forschung. www.goteborgelectricity.se

Solarbagger, Affentranger Bau, Schweiz
Weltweit erster 16-Tonnen-Solarbagger mit Elektroantrieb und Energieversorgung durch eine PV-Anlage auf dem Firmengebäude. www.affentrangerbauag.ch

Bildung und Ausbildung
Geothermische Anlage im Ägyptischen Museum von Turin, PROECO e Onleco, Italien
Erhaltung historischer Kunstschätze mithilfe eines Kühlsystems aus regenerativen Quellen. www.onleco.com

Sonderpreis für persönliches Engagement
Kent Skaanning, Dänemark
Pionier im Bereich Biogas und bekannter Fürsprecher der Erneuerbaren Energien in Dänemark.


EUROSOLAR e.V. vergibt den Europäischen Solarpreis seit 1994 für außerordentliches Engagement im Bereich Erneuerbarer Energien und nachhaltiger Lebensweisen. Die Leistungen der diesjährigen Preisträger rückt EUROSOLAR mit dem Europäischen Solarpreis in die öffentliche Wahrnehmung und schärft damit das Bewusstsein über die Notwendigkeit und die enormen Chancen der vollständigen Umstellung auf Erneuerbaren Energien.

Der Europäische Solarpreis wurde vom mittlerweile verstorbenen Träger des Alternativen Nobelpreises, Dr. Hermann Scheer, ins Leben gerufen. Gemeinden, Unternehmen, Vereine oder Organisationen, Journalisten und Privatpersonen werden von EUROSOLAR e.V. für ihr Engagement rund um die Erneuerbaren Energien gewürdigt. Ausgezeichnet werden besondere und herausragende Projekte und Initiativen, die eine konsequente und dezentrale Energiewende verfolgen.


Pressemeldung: IRES-Symposium rückt Bedeutung von Speichern für erfolgreiche Energiewende in den Mittelpunkt

Berlin/Bonn. In der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund fand heute (03. Dezember 2015) das IRES Symposium „Politische Rahmendbedingungen und Finanzierungsfragen der Speicherung Erneuerbarer Energien“ statt. EUROSOLAR, die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien e.V. und die EnergieAgentur.NRW rückten mit der Veranstaltung die Bedeutsamkeit von Energiespeichern für eine erfolgreiche Energiewende in den Mittelpunkt.

EUROSOLAR-Präsident Prof. Peter Droege betonte in seinem Grußwort: „Für eine unabhängige und sichere Versorgung mit Erneuerbaren Energien braucht Deutschland Speichersysteme. Die dezentrale Energiewende kann nur erfolgreich sein, wenn die Marktbedingungen für deren Einführung geschaffen werden. Unsere IRES-Konferenzen zeigen, dass schon heute herausragende Speichermöglichkeiten bestehen, mit vorzüglichen wirtschaftlichen Perspektiven.“

Lothar Schneider, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW, fügte die Bedeutung der weiteren Entwicklung hinzu: „So werden Speichertechnologien für die breite Anwendung vorbereitet und stehen in einigen Jahren, wenn sie dringend benötigt werden, kostengünstig und technisch ausgereift zur Verfügung. Daher ist die Initiierung von weiteren Forschungs- und Entwicklungsprojekten zur Ausgestaltung und Erprobung marktfähiger Produkte ebenso wichtig, wie eine entsprechende rechtliche Grundlage zu deren Einsatz. Die Schaffung eines marktorientierten und technologieneutralen Regulierungsrahmens für innovative Energielösungen muss in diesem Zusammenhang im Fokus der kommenden Jahre stehen.“

Das Speichersymposium fand bereits zum zweiten Mal in der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen statt. Staatssekretär Knitsch aus dem Umweltministerium betonte die wichtige Rolle dieses Bundeslandes: „Nordrhein-Westfalen ist das Energieland Nr. 1 in Deutschland. Im Rahmen der Energiewende wollen wir eine Vorbildrolle einnehmen und das Energiesystem der Zukunft mitgestalten. Mit seiner dichten Industrie- und Forschungslandschaft bietet NRW die idealen Voraussetzungen u.a. für die Weiterentwicklung von Speichern. Ein gesundes Investitionsklima und fruchtbare politische Rahmenbedingungen sind notwendig, um diese Technologien in NRW langfristig zu stärken.“

Die Bekanntgabe, dass die Bundesregierung auch im kommenden Jahr die Förderung für Speicherprogramme weiterführen wird, stand auch beim IRES-Symposium im Fokus. So betonte Herr Prof. Dr. Dirk Uwe Sauer, Universitätsprofessor am ISEA Institut der RWTH Aachen und Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der IRES-Konferenzreihe, während seines Impulsvortrags den aktuellen Stand und das Ausbaupotenzial von Speichertechnologien: „In Deutschland sind inzwischen über 25.000 PV-Hausspeichersysteme installiert und am 26.11.2015 hat Bundeswirtschaftsminister Gabriel verkündet, dass das Förderprogramm des Bundes und der KfW fortgesetzt werden wird. Damit ist ein gute Grundlage dafür gegeben, dass auch aus Gesamtsystemsicht förderliche Speichersysteme entwickelt und installiert werden.“

In drei Blöcken wurden in Form von Übersichtsvorträgen die Themen „Wissenschaft und Forschung“, „Wirtschaftlichkeit und Wachstum“ sowie „Rahmenbedingungen in Deutschland“ präsentiert und diskutiert.

Prof. Dr. Sauer fasste abschließend die Ergebnisse des Tages zusammen: „Aktuell und viel schneller als erwartet sehen wir den Durchbruch von Batteriespeicheranlagen im subventionsfreien Markt der Primärregelleistung und damit werden Batteriespeicher dazu beitragen, dass konventionelle Kraftwerke nicht mehr nur deswegen laufen müssen, um Systemstabilität zu garantieren.“

EUROSOLAR e.V. und der Weltrat für Erneuerbare Energien (WCRE) organisierte das Symposium zum zweiten Mal in Kooperation mit der EnergieAgentur.NRW als Ergänzung zur IRES-Konferenzreihe. Die 10. Internationale Konferenz zur Speicherung Erneuerbarer Energien (IRES 2016) wird vom 15. bis zum 17.  März gemeinsam mit der Energy Storage Europe auf dem Gelände der Messe Düsseldorf stattfinden. Weitere Informationen zur Konferenz sowie die Möglichkeit der Anmeldung finden Sie auf www.eurosolar.org.

Pressekontakt:
Lina Hedwig für EUROSOLAR e.V.
Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien
Tel. +49-228-2891446, Fax +49-228-361213,
E-Mail: presse@eurosolar.de

Dr. Joachim Frielingsdorf für die EnergieAgentur.NRW
Pressesprecher, Leiter Kommunikation
Tel.: 0202 / 24552-19, Fax: 0202 / 2455250 , Mobil 0172 2616577
E-Mail: frielingsdorf@energieagentur.nrw.de


IRES Symposium 2015 Nachbericht

Am 3.Dezember fand in der Vertretung des Landes NRW in Berlin zum zweiten Mal das IRES Symposium zu Politischen Rahmenbedingungen und Finanzierungsfragen der Speicherung Erneuerbaren Energie statt. Etwa 100 Gäste aus Wissenschaft, Politik, Beratungsunternehmen und der interessierten Öffentlichkeit verfolgten die Vorträge der 10 Referenten und belebten die Debatte zur besseren Integration von Speichern.

Zum Auftakt des Symposiums begrüßten Prof. Peter Droege, Lothar Schneider und Staatssekretär Peter Knitsch die Anwesenden und betonten die Bedeutung der Etablierung von Speichern für die Energiewende und die Vorreiterrolle des Landes NRW. Anschließend wurden in drei Themenblöcken Ausblicke, Geschäftsmodelle und Analysen vorgetragen und anschließend diskutiert. Umrahmt wurden die Präsentationen von einer Zusammenfassung und Impulsen von Prof. Dr. Dirk Uwe Sauer von der RWTH Aachen.

Dezentrale Speicherprojekte, beispielsweise zur Erhöhung des Eigenverbrauchs von PV-Anlagen, werden dank Förderung, sinkender Endverbraucherpreise und steigender Nachfrage immer attraktiver und wirtschaftlicher und leisten einen wichtigen Beitrag zu Entlastung der Verteilnetze. Der Markt für große Speicherprojekt von Energieversorgung wird aktuell ebenfalls belebt. Sie bieten den Versorgern und Netzbetreibern die Möglichkeit, Netzdienstleistungen, wie das Auffangen von Erzeugungsspitzen, Blackout-Schutz und das Gewährleisten der Netzstabilität zu kokurrenzfähigen Preisen zu erbringen. Nach wie vor werden Energiespeicher von der Gesetzgebung jedoch als Letztverbraucher behandelt. Ungeachtet der Tatsache, dass sie Netzdienstleistungen erbringen, müssen sie, ähnlich wie Verbraucher, Netzendgelte zahlen, die der Wirtschaftlichkeit schaden.

Für Stadtwerke und Netzbetreiber besteht durch die schnell sinkenden Preise für Batterien eine weitere Herausforderung darin, die Rentierlichkeit abzuschätzen, welche durch den Eintritt zukünftiger Marktteilnehmer geschmälert werden könnte. Ein breiter Konsens bestand darüber, dass für Speicher eine rechtliche Verankerung, die deren Funktionen als Netzdienstleister anerkennt und sie von Netzendgelten befreit, geschaffen werden muss. Außerdem war man sich einig, dass die KFW Speicherförderung wesentlich zu den Innovationen auf dem Feld beigetragen hat und fortgesetzt werden sollte.

Das IRES Symposium findet seit 2014 als ergänzende Vorveranstaltung zur IRES-Konferenz im März 2016 statt. Auf der internationalen Konferenz, die gemeinsam mit der Fachmesse Energy Storage Europe stattfindet, trifft sich die wissenschaftliche Gemeinschaft und die Speicherindustrie um sich auszutauschen. Bei der IRES-Konferenz vom 15. – 17. März 2016 werden über 200 wissenschaftliche Beiträge aus über 30 Ländern den aktuellsten Überblick über den Forschungsstand der Energiespeicherung geben.


Solarzeitalter 3/2015

Solarzeitalter 3/2015

27. Jahrgang, September 2015

Irm Scheer-Pontenagel Editorial
EUROSOLARNeue Energiemarktordnung statt Strommarktdesign für die Energiewende rückwärts 
Elmar AltvaterIm alten Kapitalismus mit neuen Energien gegen den Klimawandel?
EUROSOLAR & WCRETime to end decades of fruitless negotiations and act on keeping our planet habitable
Franz AltMehr Licht als Schatten für die Erneuerbaren

Pressemitteilung: Das Erneuerbare Zeitalter hat längst begonnen

Pressemitteilung, Bonn, 18. Dezember 2015

In Paris ein spätes Erwachen: das Erneuerbare Zeitalter hat längst begonnen

Am 12. Dezember 2015 haben sich die Klimaverhandlungsparteien in Paris darauf geeinigt, dass die Erderwärmung auf maximal 1,5 bis 2 Grad Celsius begrenzt werden soll. Dieses wurde mit einer derartigen Zuversicht präsentiert, dass man beinahe vergessen könnte, dass die Erdatmosphäre keinen Thermostat hat. Niemand kann versichern, schon gar nicht anhand eines Beschlusses, dass dieses Ziel eingehalten wird: schon liegen die CO²-Konzentration von 400 Teile pro Million (ppm) signifikant höher, als die 280 ppm als Voraussetzung einer Klimastabilität.

Methanemissionen, die durch Permafrostschmelzen und Moorlandzerstörung freigesetzt werden, verstärken noch die Abgasflut aus Kohle, Gas und Öl. Das Ziel einer Erwärmungsbegrenzung von 1,5 Grad Celsius ist ohne tatsächliches und sofortiges Zurückfahren der Emissionen nicht erreichbar. Die aktuellen Zusagen der Klimaparteien können demgegenüber jedoch auch 2, 4 oder gar 5 Grad zulassen.

Soweit der kritische Paris-Befund. Auf der  positiven Seite: dies war die erste COP, in der den Erneuerbaren Energien (EE)  ein klares und starkes Mandat gegeben wurde. So wurde den Initiativen, 100%-EE-Bewegungen und Programmen der Entwicklungsländer zur Nutzung Erneuerbarer Energien endlich ebenso Respekt gezollt wie den Inselstaaten, die bisher nur marginal gehört wurden. Viel Signifikantes wurde sonst allerdings nicht beschlossen – wenn man dies positiv betrachten will, war es ein historischer Konsens beinahe aller Nationen, und ein impliziter Konsens um den Ausbau Erneuerbarer Energien einzuleiten. Weltweite und schon heute massive Investitionen haben gerade erst begonnen und können sich nun nur noch verstärken. Tausende von Gemeinden, Banken, Firmen, Stiftungen und Millionen Menschen haben dies erkannt. Die installierte Kapazität der Photovoltaik allein hat sich in in den letzten 10 Jahren verfünfzigfacht. Das Signal an die Länder der Welt, aber auch an Berlin und an alle anderen nationalen Entscheidungsträger: der sofortige, uneingeschränkte Umstieg auf Erneuerbare Energien darf nicht weiter hinausgezögert werden – die Vertragsparteien dürfen die Bewegung zum 100%-EE-Ziel nicht länger bremsen. (*)

Das ´Wunder von Paris´ ist damit im besten Fall die Einsicht, dass die Zeit der Klimaverhandlungen vorbei und die Zeit der nationalen Handlungen gefordert ist. Das Pariser Abkommen ist nur als Leistung der internationalen Diplomatie, des Prozessmanagement und des Nachhaltigkeitsmarketing zu feiern. Sonst alles beim Alten zu lassen, würde bedeuten, es als  Scheinabkommen zu akzeptieren. Es würde zulassen, dass die nominell vereinbarten Ziele mit tatsächlichen Maßnahmen verwechselt werden.

Fossile Energien werden durch die Verträge in keiner Weise konkret limitiert. (**) Ihr Einfluss ist besonders offensichtlich in Deutschland, wo die Regierung das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) deformiert und damit die Energiewende gedrosselt hat. Der Ausbau der Solar- und Windenergie soll nun durch ein planwirtschaftlich anmutendes Vergabesystem massiv ausgebremst werden. Die Bioenergie und Zehntausende von Arbeitsplätzen in der Solarwirtschaft wurden bereits geopfert.

Der Umstieg auf Erneuerbare Energien ist ein lokaler und regionaler Prozess der Innovation, der durch nationale Gesetzgebung zu ermöglichen ist, aber im Wesentlichen dezentral stattfinden muss. Grundlage hierfür ist eine Neue Energiemarktordnung, welche die Konvergenz der Energiemärkte herbeiführt und die strukturelle ökonomische Benachteiligung der Erneuerbaren beendet. Die klare Nachricht und das Eingeständnis aus Paris ist: kein Weltklimabkommen kann die notwendige länderspezifische und regionale Umsetzung der Energiewende ersetzen. Unsere Aufgabe bleibt daher die Forderung nach einer weltweiten Energieversorgung mit 100% Erneuerbare Energie, diese ist heute wichtiger und dringender als je zuvor.

Professor Peter Droege
President, EUROSOLAR & General Chairman, WCRE

*) Der einizge Hinweis auf das zentrale Thema Energie findet nur in einer Stelle statt, wo auf Erneuerbare Energien Bezug genommen wird – im Zusammenhang mit der ´Notwendigkeit des universellem Zugangs zu nachhaltiger Energieversorgung in Entwicklungsländern durch erneuerbare Energien, insbesondere in Afrika.´ Die Bedeutung der Förderung Erneuerbarer Energien durch das von Hermann Scheer (EUROSOLAR, SPD), Hans-Josef Fell (Grüne), Hermann Fellner (CSU) im Jahre 2000 durchgesetzte deutsche Erneuerbare Energien Gesetz (EEG), das ähnlichen Gesetzen in sehr vielen anderen Ländern Vorbild war und zum Durchbruch der Erneuerbaren geführt haben, wird jedoch in den Vertragsdokumenten nicht genannt.

**) Im Gegenteil ermöglicht der Pariser Klimavertrag ein Fortbestehen der fossilen Wirtschaft bis zum Ende des Jahrhunderts, ja sogar einen weiteren Ausbau fossiler Kraftwerke. Fest eingeplant in manchen teilnehmenden Staaten – wenn auch nicht im abschliessenden Dokument verankert – sind dabei dystopische Hochrisikotechnologien wie Carbon Capture and Storage (CCS). Ebenfalls vielerorts fest eingeplant – auch gar noch in vielen ´wissenschaftlichen´ Köpfen – ist ein massiver Ausbau der Atomenergie samt Unfallgefahren und den grundsätzlich nicht verantwortbar lösbaren Atommüllproblemen. Sogar die Irrwege der Kernfusionsanhänger werden weiter mit anwachsenden Budgets belohnt. Hier haben offensichtlich die multinationalen Atom-, Kohle- und Ölkonzerne ihren Einfluss auf Regierungen geltend gemacht.


Solarzeitalter 4/2015

Solarzeitalter 4/2015

27. Jahrgang, September 2015

9. Int. Konferenz zur Speicherung Erneuerbarer Energien

EUROSOLAR und der Weltrat für Erneuerbare Energien (WCRE) haben die erfolgreiche IRES-Konferenzreihe zur Speicherung Erneuerbarer Energien 2015 mit der 9. Konferenz in Folge fortgesetzt. Die Internationale Konferenz zur Speicherung von Erneuerbaren Energien (IRES) fand 2015 erstmals in Kooperation mit der Messe Düsseldorf und OTTI e.V. statt. Finden Sie hier alle Informationen rund um die Konferenz.

Abschlussbericht: IRES auch im 9. Jahr ein großer Erfolg

Mit 80 Fachvorträgen und 120 Posterpräsentationen von internationalen Experten bestätigte die IRES auch dieses Jahr ihre Stellung als bedeutende Plattform im Bereich der regenerativen Energiespeicherung. Fachleute aus Wissenschaft, Industrie, Energiewirtschaft, Verbänden, Politik und Finanzwirtschaft kamen zusammen um sich in internationaler Atmosphäre über wissenschaftliche Aspekte der Speichertechnologien zu informieren und auszutauschen.

EUROSOLAR e.V. und der Weltrat für Erneuerbare Energien (WCRE) führten mit der 9. Ausgabe der Internationalen Konferenz zur Speicherung Erneuerbarer Energien die erfolgreiche IRES-Konferenzreihe fort. Dieses Jahr fand die IRES erstmals in Kooperation mit der Messe Düsseldorf und OTTI e.V. statt. Lesen Sie dazu mehr in unseren Pressemitteilungen.

Das wissenschaftliche IRES-Programm verteilte sich auf zwei Tage, an denen insgesamt 15 Vortragssitzungen stattfanden. Die fachlichen Vorträge wurden durch eine Posterausstellung ergänzt, bei der Forschungsarbeiten zu Speichertechnologien aus Industrie und Wissenschaft vorgestellt wurden. Autoren besonders herausragender Poster konnten sich über eine Auszeichnung durch den wissenschaftlichen Beirat der IRES 2015 freuen.

Die diesjährigen Gewinner der Posterausstellung sind:

  • Matthew Schembri (University of Malta, Santa Lucija, Malta) „The ideal smart home system with energy storage for operation with and without the grid”
  • Maximilian Bernt (Technical University Munich, Garching, Germany) „Investigation of new materials and system parameters for solid polymer electrolyte water electrolysis”
  • Young Jae Yu (Fraunhofer IBP, Kassel, Germany) „Dynamic simulation to access the load-shifting potential of thermally activated building systems (TABS) in a single-family-house using an example of low voltage grid in Germany”

Die Proceedings der Konferenz werden allen Teilnehmern kostenlos online zur Verfügung gestellt. Sie erhalten einen entsprechenden Zugang per E-Mail. Für alle weiteren Interessenten besteht die Möglichkeit die Proceedings zu erwerben.

Das Team von EUROSOLAR bedankt sich herzlich bei allen Teilnehmern, Referenten, Posterausstellern, dem wissenschaftlichen Beirat und seinen Partnern für eine gelungene Veranstaltung.

Wissenschaftlicher Beirat für die IRES 2015

• Prof. Peter Droege, Präsident EUROSOLAR, Universität Liechtenstein, Vaduz, Liechtenstein
Prof. Dr. Dirk Uwe Sauer, RWTH Aachen, Deutschland (Wiss. Konferenzleiter)
Prof. Dr. Luisa Cabeza, Universität Lleida, Lleida, Spanien
Dr. José Etcheverry, York University, Toronto, Kanada
• Dr. Andreas Hauer, ZAE Bayern, Garching, Deutschland
Prof. Dr. Briand Vad Mathiesen, Universität Aalborg, Aalborg, Dänemark
Dr. Marco Merlo, Politecnico di Milano, Mailand, Italien
Prof. Dr. Halime Paksoy, Çukurova Universität, Adana, Türkei
Dr. Marion Perrin, Atomic Energy and Alternative Energies Commission INES, Le Bourget-du-Lac, Frankreich
Dr. Bernhard Riegel, EUROBAT, Brilon, Deutschland
Dr. Peter Schossig, Fraunhofer ISE, Freiburg, Deutschland
Dr. Tom Smolinka, Fraunhofer ISE, Freiburg, Deutschland
Prof. Dr. Ingo Stadler, Fachhochschule Köln, Deutschland
Prof. Dr. Michael Sterner, Hochschule für angewandte Wissenschaften Regensburg, Deutschland

Konferenzprogramm 

Konferenzprogramm (parallele Vortragsreihen)

Posterausstellung


Pressemitteilung: EUROSOLAR zieht Bilanz

Bonn, 08. Januar 2015

EUROSOLAR zieht Bilanz 2014: EEG-Deform hat Energiewende schwer ausgebremst – Solar und Biogas brechen ein

Die Vorstandsmitglieder der EUROSOLAR-Sektion Deutschland, Dr. Axel Berg (Vorsitzender), Stephan Grüger und Dr. Fabio Longo, erklären zur Bilanz der Energiewende nach Inkrafttreten der EEG-Deform:

Die Erwartungen haben sich leider bestätigt. Die EEG-Deform führt zu einem dramatischen Einbruch beim Ausbau der Solarenergie und von Biogasanlagen. Die Abwärtsspirale beim Zugpferd der Energiewende, der Windkraft an Land, ist eingeleitet worden.

Bilanz Solar: Durch atmenden Deckel und Sonnensteuer ist sogar der viel zu niedrig angesetzte „Zielkorridor“ von 2,4 bis 2,6 GWp Solarzubau im Jahr 2014 deutlich unterschritten worden. Der Zubau in 2014 beträgt gerade einmal 1,9 GWp. Nachdem der Zubau von 7,6 GWp im Jahr 2012 bereits 2013 mehr als halbiert wurde (3,3 GWp), bedeutet der neuerliche Einbruch das Aus für etliche Betriebe und zieht unzählige Insolvenzen im Mittelstand und bei Installationsbetrieben nach sich.

Bilanz Biogas: Völliger Zusammenbruch. Nach einem Zubau im Jahr 2012 von 425 MWel und 300 MWel im Jahr 2013 ist durch den absoluten Deckel der Ausbau beinahe komplett zum Erliegen gekommen. Der Fachverband Biogas prognostiziert für 2014 einen Zubau von gerade einmal 41 MWel.

Bilanz Windkraft an Land: Vorerst ist laut Pressemeldungen eine Steigerung des Ausbaus von 2.998 MW in 2013 auf 3.350 MW im Jahr 2014 zu verzeichnen. Dieser Erfolg der Windkraft in 2014 ist allerdings trügerisch, führt er doch zu einer Abwärtsspirale bei der Vergütung. Dieser Mechanismus des atmenden Deckels hat schon bei der Solarenergie den Einbruch bewirkt. Die angekündigten bürokratischen Ausschreibungen, die nichts anderes als eine Quote durch die Hintertür darstellen, würden auch die Windkraftentwicklung zusammen brechen lassen. Der aktuell hohe Zubau ist vor allem dem Vorzieheffekt aufgrund zunehmender rechtlicher Unsicherheiten geschuldet.

Im Vorfeld der EEG-Deform 2014 hat EUROSOLAR davor gewarnt, dass die Energiewende mit diesem Gesetz vor dem Abbruch steht. Diese Befürchtung hat sich leider bewahrheitet. Vor diesem Hintergrund ist es der blanke Hohn, wenn der „Think-Tank“ Agora Energiewende, geistiger Urheber des sog. EEG 2.0, nun eine Trendwende bei der Energiewende heraufbeschwört, weil im Jahr 2014 das Allzeithoch der Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien erreicht wurde. Das Wachstum der Erneuerbaren geht allein auf das Konto des früheren EEG. Das neue EEG 2014 ist eine Energiewende-Bremse.

EUROSOLAR wird sich daher weiterhin gegen Ausschreibungen, atmende Deckel, Sonnensteuern und ein fossiles Strommarktdesign für Kohle-Großkraftwerke einsetzen. Unser Ziel ist eine neue Energiemarktordnung, mit der die kostengünstige dezentrale Energiewende beschleunigt statt ausgebremst wird.“


Pressemitteilung zur Einführung der Pilot-Ausschreibung für PV-Freiflächenanlagen

Bonn, den 29.01.2015

Zum Beschluss der Bundesregierung zur Einführung von Pilot-Ausschreibungen für PV-Freiflächenanlagen

Dr. Axel Berg, Vorsitzender des Vorstands der deutschen Sektion von EUROSOLAR erklärt: Das Ziel des BMWi, die Ausbauziele kostengünstiger zu erreichen, kann mit der Verordnung nicht erreicht werden. PV-Freiflächenanlagen sind die Billigmacher der Energiewende. In absehbarer Zeit werden sie günstiger zu bauen sein als Windenergieanlagen an Land. Dieses Ziel wird mit einer kontinuierlichen Degression der Vergütung erreicht. Ausschreibungen sind nicht erforderlich. Die Festlegung von Quoten ist Planwirtschaft, die wir ablehnen. Letztlich erhöhen die Risiken und der administrative Aufwand die Finanzierungskosten.

Die Kriterien Zielerreichung und Akteursvielfalt sind ebenso wie die Förderung von Innovation und neuen Technologien, die Erhöhung der installierten Leistung und die Systemstabilität weniger effektiv als mit einem Vergütungssystem mit einer kontinuierlichen Degression zu erreichen. Somit wird eine breite Beteiligung der Bürgerschaft, Genossenschaften oder von KMU eingeschränkt. Stattdessen sind Marktkonzentrationen und Kollusionen zu befürchten. Bereits die bisherigen Maßnahmen der Bundesregierung haben ihre Wirkung entfaltet und den deutschen PV-Markt in den letzten drei Jahren um 75 Prozent schrumpfen lassen. Während weltweit die PV boomt, geht der Vorreiter in die Knie.

Wir fordern die Bundesregierung dazu auf, beim bisherigen EEG-System zu bleiben und die anzulegenden Werte sowie Flächenvorgaben anzupassen, um mindestens einen Zubau mit PV-Freiflächenanlagen in der Größenordnung von 1,5 GW pro Jahr anstatt der jetzt angestrebten durchschnittlich 400 MW/ a zu erzielen. Sinnvoll ist eine geordnete Steuerung des Zubaus über Flächenvorgaben.


Pressemitteilung zu Hinkley Point

Bonn, 11.02.2015

EUROSOLAR-Pressemitteilung zur Kampagne „Kein Geld für Atom – Stoppt Brüssel!“ der EWS Schönau

Der Vorstand der deutschen Sektion von Eurosolar erklärt: EUROSOLAR unterstützt die Kampagne „Kein Geld für Atom – Stoppt Brüssel!“ der EWS Schönau. Die EWS haben direkt bei der EU-Kommission Beschwerde eingelegt. Schließen Sie sich der Beschwerde an oder formulieren sie selbst eine. Der Beschwerdeweg steht jedem Bürger der EU zu und ist kostenfrei.

Die britische Regierung beabsichtigt, der EDF eine öffentliche Bürgschaft für ein neues Atomkraftwerk im englischen Hinkley Point in Höhe von über 21  Milliarden Euro zu geben. Darüberhinaus soll die Anlage einen garantierten Mindestpreis von 11 Cent je kW/h plus Inflationsausgleich über 35 Jahre erhalten. Nach Berechnungen der Financial Times wächst dadurch die Garantievergütung bis zum Ende des Förderzeitraums auf 35 Cent je Kilowattstunde an. Die Europäische Kommission hat diese staatliche Beihilfe genehmigt.

Die Baukosten betragen nach derzeitigen Annahmen 31,2 Milliarden Euro für 3260 MW, das sind 9500 €/kW, wobei eine Kostensteigerung um mindestens das Doppelte den bisherigen Erfahrung bei AKW-Neubauten entspricht. Der Kaufpreis für den AKW-Neubau im finnischen Olkiluoto war schlüsselfertig auf 3 Milliarden Euro angesetzt. Durch 15(!) Jahre Verzögerungen sind bisher fast 9 Milliarden Euro verbaut worden und es soll noch jahrelang weitergebaut werden.

Zum Vergleich: Photovoltaik und Windkraft kosten inzwischen nur noch rund 1000 €/kW. Selbst ein Kombisystem aus Sonne-Wind-Biomasse mit 100% Verfügbarkeit wäre also zehn Mal preiswerter als das geplante AKW. Durch diese Beihilfengewährung werden die Erneuerbaren Energien als klima- und verbraucherfreundliche Alternative massiv benachteiligt und ausgebremst.


9. EUROSOLAR-Konferenz „Stadtwerke mit Erneuerbaren Energien“ 2015

Am 13. und 14. April 2015 veranstaltete EUROSOLAR e.V. in Kooperation mit den Stadtwerken Tübingen die 9. EUROSOLAR-Konferenz „Stadtwerke mit Erneuerbaren Energien“. Merh als 140 Fachbesucher diskutierten gemeinsam mit unseren Referenten die aktuellen Fragen der Energiewende. Alle weiteren Informationen zur Veranstaltung und die Möglichkeit, die Präsentationen zu bestellen, finden Sie auf unserer Veranstaltungsseite www.stadtwerke-konferenz.eurosolar.de


Pressemitteilung zur EURSOLAR-Stellungnahme

Pressemitteilung, Bonn, 02.03.2015

EUROSOLAR legt Memorandum zum Grünbuch „Ein Strommarkt für die Energiewende“ vor

Die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien e.V. – EUROSOLAR – hat heute ein Memorandum zum Grünbuch „Strommarkt der Zukunft“ vorgelegt. „Wir zeigen darin die Alternative zu dem bislang von der Bundesregierung eingeschlagenen Weg der Energiewende auf“, unterstreicht Axel Berg, Vorsitzender der deutschen Sektion von EUROSOLAR. „Wir haben die begründete Befürchtung, dass die Bundesregierung schon mit den bisherigen Änderungen am Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) die Energiewende abwürgt – und zwar weit über das von uns bereits kritisierte geplante Maß hinaus“, so Berg weiter.

Das geplante Ausschreibungsmodell werde dies noch weiter verschärfen. Die Energiewende werde dadurch teurer, ist EUROSOLAR überzeugt. Besonders die alleinige Fixierung auf den Strommarkt führe zu teuren Fehlentwicklungen. „Wir brauchen daher statt eines reinen „Strommarkt-Designs“ eine „Neue Energiemarktordnung“, die die Konvergenz der Energiemärkte herstellt und dieser Konvergenz den Marktrahmen gibt“, erklärt Dr. Fabio Longo, Mitglied des Vorstands der deutschen Sektion von EUROSOLAR und einer der Autoren der Stellungnahme.

EUROSOLAR ist der Überzeugung, dass der Strommarkt in einer Marktordnung mit Erneuerbaren Energien nicht allein betrachtet werden darf. Dies werde insbesondere bei der Entwicklung der Speichermöglichkeiten klar, da hier durch Power-to-Gas oder auch Power-to-Heat nicht nur der Strommarkt, sondern auch andere Energiemärkte betroffen sind. „Betrachtet man hier nur den Strommarkt, so kommt man z.B. bei Power-to-Gas zu absurden Ergebnissen, da die Wärmenutzung bei der Rückumwandlung aus der Bilanz fällt, die Folge könnte eine völlig überzogene und damit viel zu teure Kapazitätsplanung sein“, so Longo.

Einem Kapazitätsmarkt erteilt EURSOLAR eine Absage, stattdessen soll unter anderem die Flexibilitätsprämie im EEG wieder gestärkt werden. Die Integration von Energiespeichern in das Energiesystem und in den Energiemarkt ist für EUROSOLAR eine zentrale Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende. Hierfür müsse schon heute der regulatorische Rahmen hergestellt werden, betont Stephan Grüger, ebenfalls Mitglied des Vorstands der deutschen Sektion von EUROSOLAR und Mitautor der Stellungnahme. „Auch wenn wir nur den von der Bundesregierung geplanten langen und damit teuren Pfand der Energiewende gehen werden, brauchen wir in zehn bis 15 Jahren eine industrielle Produktion von Speichern, dafür müssen wir schon heute die Nachfrage ankurbeln“, ergänzt Grüger, der auch Experte für Industriepolitik ist. Strategisch wünschenswert sei dabei, dass Deutschland diesen industrie- und energiewirtschaftlich wichtigen Zukunftsmarkt nicht an die USA oder an asiatische Mitbewerber verliert.

Die Debatte für eine Neue Energiemarktordnung findet auch bei Twitter statt: #NEMO #Energiemarktordnung #NeueEnergiemarktordnung


Pressemitteilung zur IRES 2015

Pressemitteilung, 10. März 2015

Düsseldorf. Zum neunten Mal findet in diesem Jahr die Internationale Konferenz zur Speicherung Erneuerbarer Energien (IRES) statt – zum ersten Mal in Düsseldorf. Wenn sich von heute (9. März) bis zum 11. März 2015 die weltweit führenden Wissenschaftler aus dem Bereich der Speichertechnologien für Erneuerbare Energien im Congress Center der Messe Düsseldorf treffen, geht es um die Präsentation und den Austausch aktueller Forschungsergebnisse. „Die Relevanz von Speichertechnologien für den Erfolg der Energiewende in Deutschland ist unumstritten. Die IRES hat es in den vergangenen Jahren erfolgreich geschafft, mit zahlreichen Vorträgen und Präsentationen nicht nur den Bedarf von Speichertechnologien in den Fokus zu rücken, sondern sich auch als Plattform für den Austausch über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu etablieren“, so Prof. Dirk Uwe Sauer, wissenschaftlicher Leiter der IRES, von der RWTH Aachen. Die IRES wird von EUROSOLAR e.V. und dem Weltrat für Erneuerbare Energien (WCRE) in Kooperation mit der EnergieAgentur.NRW organisiert.

Im Jahr 2015 kooperiert die IRES erstmalig mit der Energy Storage Europe, einer Messe zur Präsentation von Technologien zur Energiespeicherung. „Die IRES 2015 ist die umfassendste wissenschaftliche Konferenz zur Innovation und Entwicklung von Speichersystemen weltweit. Die erneuerbare Welt ist dezentral, gerecht, friedlich und innovativ. Das klimastabile Solarzeitalter ist auf intelligenten Speichersystemen und hybriden Netzlösungen aufgebaut“, erklärt Prof. Peter Droege, Präsident von EUROSOLAR e.V.,  die Wichtigkeit des Speicherthemas für die Energiewende. Parallel zur IRES findet zudem die Conference Power-to-Gas statt. „Dass Düsseldorf drei Tage die Speicher-Hauptstadt der Welt ist, ist kein Zufall. Nordrhein-Westfalen ist mit seinen wissenschaftlichen und ökonomischen Ressourcen ein Zentrum der Entwicklung von Speichertechnologien für Erneuerbare Energien“, erklärt Johannes Remmel, Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW, anlässlich der Eröffnung der Konferenz. Bereits heute stünden zahlreiche in der Praxis bewährte Technologien zur Anwendung zur Verfügung. Pumpspeicher (PSW) seien die bekannteste und im Bereich der Strom-Stundenspeicher eine kostengünstige Option. Das nordrhein-westfälische Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) führt im Auftrag des NRW-Umweltministeriums eine Pumpspeicher-Potenzialstudie durch. Untersucht werden mögliche Standorte und die wirtschaftlich erschließbaren Potenziale.

„NRW soll ein Speicher-Knoten werden, um große Strommengen aus dem Norden zum eigenen Verbrauch zwischen zu speichern oder zur Weiterverteilung in die weiter südlichen Bundesländer aufzunehmen“, sagte Minister Remmel. Nordrhein-Westfalen käme hierbei nicht nur aufgrund seiner technischen, wissenschaftlichen und ökonomischen Kompetenzen, sondern auch wegen der geografischen Mittellage eine besondere Bedeutung zu.

Auf dem Programm der IRES stehen in diesem Jahr zwei Plenarveranstaltungen, 15 parallele Vortragssitzungen sowie eine Posterausstellung. In den insgesamt 79 Vorträgen geht es u.a. um „Power-to-Gas/Power-to-Liquids“, „Batteries & Flow Batteries“, „Thermochemical Energy Storage/Storage-to-Heat“ und „PV Home Storage Systems“. „Mit der wachsenden Wirtschaftlichkeit haben Energiespeicher auch für die heimische Photovoltaik-Anlage an Praxisrelevanz für ein energieeffizienteres Bauen und Wohnen gewonnen“, analysiert Lothar Schneider, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW. Bereits vor zwei Jahren hat eine Umfrage des Bundesverbandes der Solarwirtschaft ermittelt, dass rund 50 Prozent der Immobilienbesitzer, die sich eine PV-Anlage anschaffen, auch Interesse an einer Speicherlösung haben.

Hier bietet der Markt derzeit die Wahl zwischen Blei-Gel-Systemen und Lithium-Ionen-Systemen. Grundsätzlich gilt: je größer die PV-Anlage, desto eher ist eine Speicherung wirtschaftlich. „In der industriellen Anwendung ist es vor allem die Redox-Flow-Technologie für Anlagen ab 100 kW, wenn die Leistung über mehrere Stunden bereitgestellt werden soll. Derzeit werden im Bereich bis 30 MW überwiegend Anlagen mit Lithium-Ionen-Batterie umgesetzt, die für 30 bis 60 Minuten Leistung liefern. Grundsätzlich kann Speichertechnologie in der Industrie hilfreich sein, Lastspitzen zu kappen“, so Schneider.

Die IRES-Konferenzreihe wurde im Jahre 2006 vom EUROSOLAR-Gründer Dr. Hermann Scheer ins Leben gerufen und wird als jährliche Konferenz von EUROSOLAR und WCRE organisiert.


Solarzeitalter 1/2015

Solarzeitalter 1/2015

27. Jahrgang, März 2015

Irm Scheer-Pontenagel Editorial
EUROSOLARMemorandum zum Grünbuch
„Ein Strommarkt für die Energiewende“:
Neue Energiemarktordnung statt nur ein Strommarktdesign
Jo LeinenErneuerbare Energien und Energieeffizienz auf dem Abstellgleis nach 2020
Andreas HauerIRES Symposium 2014
Energiespeicher – Technologien und Anwendungen
Uwe LeprichStadtwerkekonferenz 2014
Transformation des Stromsystems. 
Die künftigen Akteurs-/Marktrollen im Maschinenraum der Energiewende
EUROSOLARDer Tübinger Weg: Kommunale Kooperation und Erneuerbare Energien
Achim KötzleDer Tübinger Weg: Kommunale Kooperation und Erneuerbare Energien 

IRES 2015: Auch im 9. Jahr ein großer Erfolg

Mit 80 Fachvorträgen und 120 Posterpräsentationen von internationalen Experten bestätigte die IRES auch dieses Jahr ihre Stellung als bedeutende Plattform im Bereich der regenerativen Energiespeicherung. Fachleute aus Wissenschaft, Industrie, Energiewirtschaft, Verbänden, Politik und Finanzwirtschaft kamen zusammen um sich in internationaler Atmosphäre über wissenschaftliche Aspekte der Speichertechnologien zu informieren und auszutauschen.

EUROSOLAR e.V. und der Weltrat für Erneuerbare Energien (WCRE) führten mit der 9. Ausgabe der Internationalen Konferenz zur Speicherung Erneuerbarer Energien die erfolgreiche IRES-Konferenzreihe fort. Dieses Jahr fand die IRES erstmals in Kooperation mit der Messe Düsseldorf und OTTI e.V. statt. Lesen Sie dazu mehr in unseren Pressemitteilungen.

Das wissenschaftliche IRES-Programm verteilte sich auf zwei Tage, an denen insgesamt 15 Vortragssitzungen stattfanden. Die fachlichen Vorträge wurden durch eine Posterausstellung ergänzt, bei der Forschungsarbeiten zu Speichertechnologien aus Industrie und Wissenschaft vorgestellt wurden. Autoren besonders herausragender Poster konnten sich über eine Auszeichnung durch den wissenschaftlichen Beirat der IRES 2015 freuen.

Die diesjährigen Gewinner der Posterausstellung sind:

  • Matthew Schembri (University of Malta, Santa Lucija, Malta) „The ideal smart home system with energy storage for operation with and without the grid”
  • Maximilian Bernt (Technical University Munich, Garching, Germany) „Investigation of new materials and system parameters for solid polymer electrolyte water electrolysis”
  • Young Jae Yu (Fraunhofer IBP, Kassel, Germany) „Dynamic simulation to access the load-shifting potential of thermally activated building systems (TABS) in a single-family-house using an example of low voltage grid in Germany”

Die Proceedings der Konferenz werden allen Teilnehmern kostenlos online zur Verfügung gestellt. Sie erhalten einen entsprechenden Zugang per E-Mail. Für alle weiteren Interessenten besteht die Möglichkeit die Proceedings zu erwerben. Das Team von EUROSOLAR bedankt sich herzlich bei allen Teilnehmern, Referenten, Posterausstellern, dem wissenschaftlichen Beirat und seinen Partnern für eine gelungene Veranstaltung.


Pressemitteilung zu 9. EUROSOLAR-Konferenz „Stadtwerke mit Erneuerbaren Energien“

Pressemitteilung, Tübingen, 13.04.15

Kommunen und Stadtwerke gestalten die Energiewende und entwickeln die Erneuerbaren zum Rückgrat der Energieversorgung

9. EUROSOLAR-Konferenz „Stadtwerke mit Erneuerbaren Energien“ am 13.-14. April 2015 in Tübingen, Museum

Tübingen, 13. April 2015 – Stadtwerke, mittelständische Unternehmen, Kommunen und Bürgergemeinschaften sind die zentralen Akteure beim Ausbau der Erneuerbaren Energien in den Regionen. Eine dezentrale und zukunftsfähige Energieversorgung erhöht die kommunale Wertschöpfung, schafft Arbeitsplätze und trägt zu einer nachhaltigen Energieversorgung bei. Immer mehr Stadtwerke erkennen diese Chance und entwickeln mit innovativen Anwendungen und neuen Geschäftsmodellen die Erneuerbaren Energien zum Rückgrat unserer Energieversorgung.


Vor diesem Hintergrund veranstaltet EUROSOLAR – Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien e.V. in Kooperation mit den Stadtwerken Tübingen GmbH die 9. EUROSOLAR-Konferenz „Stadtwerke mit Erneuerbaren Energien“. Über 130 Fachbesucher nutzen in Tübingen die Möglichkeit, um sich über die aktuellen Entwicklungen der Energiewende auszutauschen. Die Veranstaltung knüpft damit an die Erfolge der Vorjahre an und verdeutlicht das große Interesse von Stadtwerken, Kommunen und Unternehmen, gemeinsam die Energieversorgung der Zukunft erneuerbar und nachhaltig zu gestalten.


Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer, zitierte seinen Freund und Mitstreiter für den Klimaschutz Hermann Scheer: „´Keine Energie kann so schnell verfügbar gemacht werden wie die Erneuerbaren Energien, wenn wir nur wollen´. Dem kann ich nur beipflichten. In Tübingen ist der Wille da, die Erneuerbaren Energien auszubauen. Unsere Stadtwerke gehen mit gutem Beispiel voran. Mit unserer städtischen Klimaschutzkampagne ´Tübingen macht blau´, haben wir in Tübingen gezeigt, dass die Menschen bereit sind, die Energiewende mitzugestalten. Die EUROSOLAR-Konferenz bietet eine hervorragende Plattform für all diejenigen, die gemeinsam mit Kommunen und Stadtwerken an einer sinnvollen Energiezukunft bauen wollen.“


Peter Hofelich, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Finanzen, Baden Württemberg betont: „Wir sind sehr stolz auf die hohe Innovationskraft in unserem Land. Von besonderer Bedeutung ist für uns die wirtschaftsnahe Forschung, denn gerade sie leistet einen unschätzbaren Beitrag dazu, dass nicht nur geforscht, sondern auch produziert und damit das Wissen in Wertschöpfung umgewandelt wird.“


Der Vorsitzende der Deutschen Sektion von EUROSOLAR e.V. Dr. Axel Berg erklärt: “Die Energieversorgung bleibt vordringlich eine kommunale Aufgabe. Egal ob Effizienzgewinne bei Gebäuden oder bei der Wärmerückgewinnung, die Nutzung der KWK, die Modernisierung von Verteilnetzen oder der Umstieg auf nachhaltige Mobilitätskonzepte: Diese Aufgaben können nur auf dezentraler Ebene und unter Beteiligung der verschiedenen Akteure geleistet  werden.“


Der Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke Tübingen (swt), Ortwin Wiebecke, verdeutlicht: „Stadtwerke sind das Fundament der Energiewende. Ihre Kooperation untereinander sowie mit Projektpartnern und Kommunen bringt uns alle voran. Wir setzen daher bei unseren Projekten im Bereich der Erneuerbaren Energien bewusst auf Regionalität. So projektieren wir derzeit beispielsweise gemeinsam mit der W-I-N-D, einem Unternehmen aus Dettingen unter Teck, einen Windpark entlang der A7, auf der Höhe Ellenberg. Damit knüpfen wir an die Vision des EUROSOLAR-Gründers Hermann Scheer von der ´Energieallee A7 an. Wir freuen uns daher ganz besonders, Gastgeber der diesjährigen EUROSOLAR zu sein“. Die Stadtwerke Tübingen haben sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 insgesamt 50 % ihres gesamten Tübinger Stromabsatzes aus ökologischen Quellen abzudecken. Mit gezielten Investitionen in Projekte aus Sonnen-, Wind- und Wasserkraft in den vergangenen drei Jahren kommen sie diesem Ziel schon in diesem Jahr mit 46% sehr nah.


EUROSOLAR – Die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien e.V. vertritt als gemeinnütziger Verein seit 1988 das Ziel einer vollständigen Umstellung der Energieversorgung auf Erneuerbare Energien. Diese Umstellung erfordert die dezentrale Nutzung der Energie aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse. Den kommunalen Stadtwerken kommt daher eine entscheidende Rolle zu, die auf den jährlichen Stadtwerke-Konferenzen diskutiert wird.


Bei der 9. EUROSOLAR-Konferenz in Tübingen (v.l.n.r.): Ortwin Wiebecke, Sprecher der swt-Geschäftsführung, Dr. Achim Kötzle, Geschäftsführer Energiewirtschaft der swt, Axel Berg, Vorsitzender der Deutschen Sektion von EUROSOLAR e.V., Peter Hofelich, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Finanzen Baden-Württemberg, Boris Palmer, Tübinger Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der swt. Foto: de Maddalena


Presseerklärung EUROSOLAR-Grundsatzpapier zur kleinen und mittleren Wasserkraft

Pünktlich zum diesjährigen „Tag der Erneuerbaren Energien“ am 25. April veröffentlicht EUROSOLAR ein Grundsatzpapier zum Thema Wasserkraftnutzung mit Hilfe kleiner und mittlerer Anlagen. Aus Sicht von EUROSOLAR werden die ökonomischen, ökologischen und sozialen Vorteile der kleinen und mittleren Wasserkraft verkannt. Ihrer Nutzung und ihrem Ausbau stehen durch die Gesetzgebung auf europäischer Ebene, auf nationaler Ebene bis hin zur Länderebene erhebliche Hemmnisse entgegen.

Presseerklärung, Bonn, 23.04.15

EUROSOLAR-Grundsatzpapier zur kleinen und mittleren Wasserkraft

Die Nutzung der Wasserkraft leistet neben Windkraft-, Solar- und Biomasse-Anlagen einen wichtigen Beitrag beim Ausbau der Erneuerbaren Energien. Ein wesentlicher Vorteil ist, dass sie in Teillastbereichen regelbar ist und damit – wie Biogas und Speicher – als Flexibilitätsoption zu einer sicheren Energieversorgung beitragen kann.

Der Vorstand der deutschen Sektion von EUROSOLAR will mit dem „Grundsatzpapier zur kleinen und mittleren Wasserkraft. Eine energie- und umweltfachliche Einschätzung“ den Weg zur Vereinbarkeit von nachhaltiger Wasserkraftnutzung und Gewässerökologie und der Energiewende aufzeigen. Aus einer funktionalen Sichtweise der Naturprozesse stiften Wasserkraftwerke natur- und volkswirtschaftlichen Nutzen, indem sie externe Effekte durch die Förderung von lokalen Kreisläufen internalisieren und einen erheblichen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasen leisten.

Zentrale Forderungen von EUROSOLAR sind:
•    Die Förderung der Wasserkraft als regenerative Energie. Die Natur liefert sie beständig und unendlich, dezentral, zuverlässig, krisensicher, Treibhausgasfrei und kostengünstig.
•    Der Vorrang der Wasserkraftnutzung vor Einwänden im Namen des Naturschutzes,  weil Klimaschutz die Voraussetzung für Naturschutz ist und weil gut gestaltete Wasserkraftwerke dem Naturschutz dienlich sind.
•    Das Beseitigen der Zulassungshemmnisse für kleine Wasserkraftwerke. Als Sofortmaßnahme sind an allen bestehen Querbauwerken grundsätzlich Genehmigungen für Wasserkraftwerke zu erteilen.
•    Die Reduktion der Anforderungen an Fischtreppen und Mindestwassermengen auf ein gesamtökologisches Maß.
•    Wasserkraftwerke mit tiefen Stauhaltungen, die die notwendigen Habitate und Laichgebiete schaffen, um standortgeprägte, selbstreproduzierende Fische in den Gewässern zu fördern.
•    Das Gleichstellen der Fische mit den Landtieren im Tier- und Naturschutz.

In über zweijähriger akribischer Kleinarbeit hat der Vorstand der deutschen Sektion von EUROSOLAR die kleine und mittlere Wasserkraft gesamtheitlich beleuchtet. Tagungen wurden besucht, Gespräche mit Ökologen, Ökonomen, Wissenschaftlern, Betreibern, Fischern und Naturschützern geführt und die Fachliteratur aller betroffenen Seiten durchforstet.

Es zeigt sich, dass Wehre der Grundwasseranreicherung und der Schaffung notwendiger Rückzugsgebiete für Lebewesen dienen und Sohlenerosion verhindern. Ausleitungsstrecken sind ideale Laich- und Rückzugsgebiete. „Die Bedeutung der permanent geforderten Durchgängigkeit und der verbleibenden Mindestwassermenge wird weit überschätzt. Früher gab es weder Fischauf- oder Fischabstiege noch Mindestwasservorgaben, doch zig Mal so viele autochthone Fische in unseren Gewässern“, so der Vorsitzende des deutschen Vorstands Dr. Axel Berg. „Insbesondere Fischabstiegsanlagen sind sinnlos, weil nur Zuchtfische absteigen, die ohnehin nichts zur Arterhaltung beitragen. Selbstreproduzierende Lachse, auf die der Abstieg abzielt, gibt es in Mittel- und Süddeutschland nicht.“

Dezentrale kleine Wasserkraftwerke wirken positiv und sind daher zu fördern. Sie sind geeignet, Wasserhaushalt und Stoffströme regelnd zu gestalten und damit die Naturfunktion integrativ zu steigern. Berg: „Vielfach wird von Behörden der Schutz von künstlich gezüchtetem Fischbesatz priorisiert und die ganzen Verbesserungen von Flora und Fauna ignoriert, die ein Wasserkraftwerk ermöglicht. Noch vor fünfzig Jahren gab es zehn Mal so viele Wasserkraftwerke wie heute – und zehn Mal so viele heimische Fische, die sich ohne menschliches Zutun fortpflanzen konnten.“

Den Link zum Grundsatzpapier im PDF-Format finden Sie hier.


Erfolgreiches Symposium „Die Praxis der Energiewende“

Veranstalter: EUROSOLAR e.V.; Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz

Kontroverse Debatten zum Weißbuch, aktuelle Einschätzungen zur Marktentwicklung, kritische Auswertungen der Ausschreibungspiloten sowie Beiträge zur zunehmenden Bedeutung der europäischen Energiepolitik: das waren die Schwerpunkte des diesjährigen Symposiums in Berlin, das von über 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer interessiert verfolgt wurde. Die erfolgreiche Veranstaltung machte erneut deutlich, dass eine konsequente Energiewende gegen erhebliche Widerstände erkämpft werden muss.

 

Lesen Sie hier unsere Pressemitteilung zur Eröffnung des Symposiums in Berlin.

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war sicherlich die Konfrontation zwischen Staatssekretär Rainer Baake und EUROSOLAR-Vizepräsident Dr. Fabio Longo. Die Debatte machte deutlich, dass die Zielsetzung des BMWi, die Erneuerbaren Energien mit aller Macht in einen von Subventionen völlig verzerrten Markt integrieren zu wollen und über Ausschreibungsmodelle „wettbewerblich zu gestalten“, einer Abschaffung des EEG und seiner Errungenschaften durch die Hintertür gleichkommt. Dadurch wird die Energiewende massiv ausbremst. Fabio Longo stellte mit den Grundzügen von #NEMO den Gegenentwurf einer Neuen Energiemarktordnung vor, wie er auch im jüngsten EUROSOLAR-Memorandum dokumentiert wurde.

Die Befürchtung eines Abwürgens des EE-Ausbaus und das Verfehlen der ohnehin zu geringen Ausbauziele bestätigte sich in der Folge auch in den Beiträgen von Sandra Rostek vom Fachverband Biogas e.V. sowie von Carsten Körnig von BSW-Solar. Welche Fallstricke Ausschreibungen bereithalten und welche Milderungen die Bundesregierung in Bezug auf Ausnahmetatbestände zur Erhaltung der Akteursvielfalt in Aussicht stellen, zeigten Jens Vollprecht (BBH) und Marcel Keiffenheim (BBE e.V.) auf.

Das auch der Vorstoß der Europäischen Kommission zur Schaffung einer Energieunion mit Vorsicht zu genießen ist, stellten die Beiträge von Martina Werner, Mitglied des Europäischen Parlaments sowie der pointierte Beitrag von Stephan Grüger, MdL heraus. Die Energiewende in den Staaten der Europäischen Union werde, so Grüger in Anlehnung an ein Zitat von Hermann Scheer, entweder dezentral oder gar nicht stattfinden. Er machte deutlich, dass der vorliegende Entwurf für eine Energieunion denkbar ungeeignet sei, um in den Mitgliedsstaaten eine Energiewende zu unterstützen oder auch nur anzuregen. Vielmehr bedürfe es grundlegender Änderungen in der Politk der Kommission, wie etwa die überfällige Beendigung der ausufernden Subventionierung fossiler und atomarer Kraftwerke sowie EURATOM. Auch die Frage, ob Ausschreibungen aus europarechtlicher Sicht geboten und unumgänglich seien, wie es das BMWi behauptet, wurde dezidiert in Frage gestellt.

Auch in der abschließenden Podiumsdiskussion mit den Bundestagsabgeordneten Dr. Nina Scheer, Eva Bulling-Schröter, Oliver Krischer und Josef Göppel sowie dem Vizepräsidenten von EUROSOLAR und Landtagsabgeordneten Stephan Grüger wurde klare Kritik an den Ausschreibungsplänen geäußert und davor gewarnt, ihre Umsetzung voreilig zu akzeptieren. Denn deren Tauglichkeit konnte längst noch nicht unter Beweis gestellt werden. Vielmehr würde neben der Akteursvielfalt auch der weitere Ausbau leiden und somit in der Konsequenz auch die Notwendigkeit, den Strommarkt tatsächlich den Erfordernissen der Erneuerbaren Energien anzupassen.

Abschließend danken wir ganz herzlich unseren Partnern und Unterstützern, allen voran dem Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz. Ebenso bedanken wir uns herzlich bei unseren Referentinnen und Referenten sowie den engagierten Abgeordneten unserer Podiumsdiskussion und dem diskussionsfreudigen Publikum.

Einige Impressionen:

Programm

Programm des Symposiums „Praxis der Energiewende“ am 29.09.15

Veranstaltungsort

Vertretung des Freistaats Thüringen beim Bund
Mohrenstr. 64
10117 Berlin

Weitere Informationen zur Anreise mit der Bahn oder dem PKW finden Sie hier.

Bitte beachten Sie: Keine Parkmöglichkeiten in direkter Umgebung vorhanden!


 Veranstalter

 

Mit freundlicher Unterstützung von:
 

weitere ideele Unterstützer:


Kontakt

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
Tobias Jaletzky

EUROSOLAR e.V.
Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien
Kaiser-Friedrich-Straße 11
53113 Bonn
Tel. 0228 / 289 1448 und 362375
Fax 0228 / 361279 und 361213
E-mail: symposium[at]eurosolar.de


Solarzeitalter 2/2015

Solarzeitalter 2/2015

27. Jahrgang, Juni 2015

Irm Scheer-Pontenagel Editorial
Dieter AttigDie Energiewende in Deutschland kommt langsam – auf dem Stromdektor ist sie schon da
Stephan GrügerOhne EEG keine Energiewende – 15 Jahre Erneuerbare Energien Gesetz
Kurt Berlo und
Oliver Wagner
Widerstände und Chancen von Rekommunalisierungen

Interview: Peter Droege „Warum die G7 den falschen Klima-Fokus setzen“

Die G7-Staaten wollen null Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2100 erreichen. Peter Droege bringt das nicht zum Jubeln. Im Interview mit Yvonne von Hunnius fordert der Präsident des Europäischen Verbands Erneuerbarer Energien Eurosolar und Professor an der Universität Liechtenstein radikalere Ziele.


Das G7-Klimaergebnis von Elmau zielt darauf ab, bis 2100 den weltweiten Ausstoss von Treibhausgasen auf null zu senken. Ein Grund für Begeisterung?

Peter Droege: Nein. Dadurch vernebelt man die Situation. Mit dem Datum 2100 zu hantieren, bedeutet, die Dringlichkeit der Katastrophe zu ignorieren. 2100 liegt jenseits des Klimakipp-Punkts und ausserhalb der Lebenserwartung der meisten Menschen heute. Rein psychologisch muss man sich auf den menschlichen Aktionsradius beziehen und von Zielen in fünf bis zehn Jahren sprechen. Auch ein 2050-Ziel nehmen schon wenige ernst. Wenn wir nicht in den nächsten zehn bis 20 Jahren etwas signifikant anders machen, mag der Klimawandel schon viel zu weit fortgeschritten sein, um auf menschliche Aktionen zu reagieren.

Wo stehen wir denn Ihrer Einschätzung nach?

Anthropogene Emissionen, also von Energiebereitstellung und Bodenmanagement, müssten eigentlich heute schon auf unter die Null-Grenze zielen, die Nutzung nicht-erneuerbarer Energien müssen wir zu hundert Prozent reduzieren und insgesamt gesehen unter null sein. Denn wir liegen heute 40 Prozent über dem Pegel der THG-Konzentrationen in der Atmosphäre. Auch liegt das Risiko bereits über 50 Prozent, das gesetzte Zwei-Grad-Ziel zu überschiessen. Und dieses Ziel ist zu hoch, denn wir sehen bereits bei der jetzigen Erwärmung von 0,8 Grad eine Destabilisation der Biosphäre: Weltweit schmilzt Gletscher- und Polareis.

Ist den G7 nicht doch eine Art Durchbruch gelungen, weil sich so lange nichts bewegte?

G7-Entscheide haben an sich noch wenig praktische Bedeutung, zudem ist weltweit die Hoffnung in Klimakonferenzen stark geschrumpft. Zu recht: Seit zwei Jahrzehnten sahen wir ein Aufschieben und Blockieren seitens der Geschäftsinteressen des letzten Jahrhunderts. Von einem Durchbruch zu sprechen, erweckt den Eindruck, man müsse jetzt vorläufig nichts mehr tun. Stattdessen muss heute schon umgesetzt werden, was möglich ist.

Was ist realistisch?

Es ist möglich, bis 2050 null Emissionen im Energiesystem zu erreichen. Das wäre viel besser als die rechnerisch-theoretische Klimaneutralität, von der gerne gesprochen wird, sondern, dass konkret das gesamte System erneuerbar wäre. Deutschland hat bewiesen, wie Sonnen- Wind-, Wasser und Bioenergiekraft hochgefahren werden können, ohne Schaden für die Wirtschaft – im Gegenteil, mit Beschäftigungszuwachs und höherer Produktivität.

Ist die Energiestrategie in der Schweiz auf dem richtigen Weg?

Vom Grundgedanken her ist sie viel besser, als man es sich noch vor wenigen Jahren erhofft hätte. Doch der Umbau läuft zu langsam und wurde sehr spät begonnen; auch müssen klimatisch bedingte Herausforderungen in der Wasserkraft erkannt werden.

Wenn man auf Selbstverpflichtung schaut – wo sehen Sie gute Ansatzpunkte, um den Weg zu beschleunigen?

Liechtensteins Gemeinden sind bereits allesamt zertifizierte Energiestädte – diese inzwischen internationale Initiative ist fantastisch: allerdings ist dieser Verbund nur dann richtig sinnvoll, wenn auf völlige Unabhängigkeit von nicht-erneuerbaren Energien abgezielt wird. In Liechtenstein haben die Verantwortlichen gemerkt, dass mit dem Umbau keine Kosten verbunden sein müssen – er ermöglicht Einsparungen. Viele Gemeinden sind sehr aktiv und fortschrittlich und hätten gute Voraussetzungen, um zu hundert Prozent erneuerbar zu werden.

Klingt nach einem perfekten Modell für Europa …

Für eine durchschlagende Wirkung braucht es auch hier konkrete Klimaziele in naher Zukunft. So könnte Bedingung sein, dass sich die Gemeinden der Initiative zu hundert Prozent Erneuerbare Energien zum Ziel setzen und nachweisen müssen, dass dies in wenigen Jahrzehnten erreichbar ist. Zudem sollten die Gemeinden sich viel offener austauschen und zusammenarbeiten. Wir haben Mittel, die helfen, das Potenzial von Regionen einzuschätzen und den finanziellen Mehrwert eines Umbau aufzeigen. Für Liechtenstein und die Bodenseeregion haben wir solche Modelle bereits veröffentlicht. Sie müssen nur angewendet werden.

Das Interview führte Yvonne von Hunnius

Weitere Informationen:
„Erneuerbares Liechtenstein“ – Modell und Werkzeug zur Energieplanung im Fürstentum Liechtenstein
http://baernet.org/downloads/Erneuerbares_Liechtenstein_Summary.pdf

„Regenerative Region“ – ein Energie- und Klimaatlas für die Region Bodensee-Alpenrhein
http://www.oekom.de/nc/buecher/gesamtprogramm/buch/regenerative-region.html
 
Zur Person:
Peter Droege ist Professor am Institut für Architektur und Raumentwicklung an der Universität Liechtenstein sowie Präsident der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien „Eurosolar“. Für seine internationale Arbeit mit Fokus auf Infrastruktur- und Umweltfragen, die Herausforderungen der Energiewende und des Klimawandels wurde er mehrmals ausgezeichnet.


Veranstaltung: IRES-Symposium 2015

Am 3.Dezember fand in der Vertretung des Landes NRW in Berlin zum zweiten Mal das IRES Symposium zu Politischen Rahmenbedingungen und Finanzierungsfragen der Speicherung Erneuerbaren Energie statt. Etwa 100 Gäste aus Wissenschaft, Politik, Beratungsunternehmen und der interessierten Öffentlichkeit verfolgten die Vorträge der 10 Referenten und belebten die Debatte zur besseren Integration von Speichern. 

Zum Auftakt des Symposiums begrüßten Prof. Peter Droege, Lothar Schneider und Staatssekretär Peter Knitsch die Anwesenden und betonten die Bedeutung der Etablierung von Speichern für die Energiewende und die Vorreiterrolle des Landes NRW. Anschließend wurden in drei Themenblöcken Ausblicke, Geschäftsmodelle und Analysen vorgetragen und anschließend diskutiert. Umrahmt wurden die Präsentationen von einer Zusammenfassung und Impulsen von Prof. Dr. Dirk Uwe Sauer von der RWTH Aachen.

Dezentrale Speicherprojekte, beispielsweise zur Erhöhung des Eigenverbrauchs von PV-Anlagen, werden dank Förderung, sinkender Endverbraucherpreise und steigender Nachfrage immer attraktiver und wirtschaftlicher und leisten einen wichtigen Beitrag zu Entlastung der Verteilnetze. Der Markt für große Speicherprojekt von Energieversorgung wird aktuell ebenfalls belebt. Sie bieten den Versorgern und Netzbetreibern die Möglichkeit, Netzdienstleistungen, wie das Auffangen von Erzeugungsspitzen, Blackout-Schutz und das Gewährleisten der Netzstabilität zu kokurrenzfähigen Preisen zu erbringen. Nach wie vor werden Energiespeicher von der Gesetzgebung jedoch als Letztverbraucher behandelt. Ungeachtet der Tatsache, dass sie Netzdienstleistungen erbringen, müssen sie, ähnlich wie Verbraucher, Netzendgelte zahlen, die der Wirtschaftlichkeit schaden.

Für Stadtwerke und Netzbetreiber besteht durch die schnell sinkenden Preise für Batterien eine weitere Herausforderung darin, die Rentierlichkeit abzuschätzen, welche durch den Eintritt zukünftiger Marktteilnehmer geschmälert werden könnte. Ein breiter Konsens bestand darüber, dass für Speicher eine rechtliche Verankerung, die deren Funktionen als Netzdienstleister anerkennt und sie von Netzendgelten befreit, geschaffen werden muss. Außerdem war man sich einig, dass die KFW Speicherförderung wesentlich zu den Innovationen auf dem Feld beigetragen hat und fortgesetzt werden sollte.

Das IRES-Symposium findet seit 2014 als ergänzende Vorveranstaltung zur IRES-Konferenz im März 2016 statt. Auf der internationalen Konferenz, die gemeinsam mit der Fachmesse Energy Storage Europe stattfindet, trifft sich die wissenschaftliche Gemeinschaft und die Speicherindustrie um sich auszutauschen. Bei der IRES-Konferenz vom 15. – 17. März 2016 werden über 200 wissenschaftliche Beiträge aus über 30 Ländern den aktuellsten Überblick über den Forschungsstand der Energiespeicherung präsentieren.


Presseerklärung: EUROSOLAR legt Memorandum zum Weißbuch vor

Presseerklärung, Bonn, 25. August 2015

Die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien e.V. – EUROSOLAR – übt scharfe Kritik am Weißbuch des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie zum Strommarkt. „Dieses Weißbuch schafft keinen Strommarkt für die Energiewende, sondern erfindet einen Strommarkt ohne Energiewende“, unterstreicht Dr. Axel Berg, Vorsitzender der deutschen Sektion von EUROSOLAR. Die Debatte über das Weißbuch finde unter falschen Vorzeichen statt. So sei im vergangenen Jahr der Ausbau von Photovoltaik und Biogas sogar weit unter die Ziele der Bundesregierung eingebrochen, während der Zubau der Windkraft mit der Abschaffung des EEG durch Ausschreibungen ab 2016 halbiert werden solle, so Berg. Die große Aufgabe der Energiewende, bei der noch knapp 90% der fossil-atomaren Energie im Strom-, Wärme- und Verkehrssektor ersetzt werden muss, könne so nicht erfüllt werden.

„Anstatt den Strommarkt an die seit Einführung des EEG im Jahr 2000 beschleunigt laufende dezentrale Energiewende anzupassen, dreht die Bundesregierung mit der EEG-Deform 2014, dem Weißbuch 2015 und den Ausschreibungen 2016 das Rad zurück und schiebt die Erneuerbaren Energien in die Nische“, erklärt EUROSOLAR-Vizepräsident Dr. Fabio Longo, einer der Autoren des Memorandums. Laut Weißbuch sollen Kohlegroßkraftwerke zu Partnern der Erneuerbaren Energien werden und ausgerechnet der Ausbau der effizienten Kraft-Wärme-Kopplung zurückgefahren werden. Mit einer teuren Kapazitätsreserve und dem teuren Aufbau einer Gleichstrom-Super-Netzstruktur (HGÜ-Trassen), die von der Bundesregierung als Netzausbau bezeichnet wird, erfolge der weitere Zuschnitt des Strommarkts auf den langfristigen Betrieb von Kohlegroßkraftwerken. „Energiewende bedeutet aber auch geordneter Kohleausstieg, weshalb die Instrumente des Weißbuchs schon im Grundansatz verfehlt sind und unserem Konzept einer Neuen Energiemarktordnung widersprechen“, betont Longo.

EUROSOLAR-Vizepräsident Stephan Grüger, Mitautor des Memorandums, weist darauf hin, dass das Weißbuch lediglich eine Neugestaltung des Strommarkts vorbereite: „Für die Energiewende entscheidend ist aber die Neuordnung des gesamten Energiemarkts, weil nur durch die Koppelung des Strom- mit dem Wärme- und Kraftstoffmarkt die Energiewende kostengünstig funktioniert“. Das Weißbuch verschiebe diese entscheidende Maßnahme in eine ungewisse Zukunft“, so Grüger. Wenn Stromüberschüsse aus wind- und sonnenreichen Stunden zur Wärme- und Gaserzeugung eingesetzt würden, könne Erdöl in Heizungen (Power-to-Heat) sowie Erdgas und Kohle bei Flauten (Power-to-Gas) ersetzt werden.

„Das Weißbuch ist damit nicht mehr als ein Bruchstück einer im Grundansatz verfehlten Energiepolitik, die das Ziel der Energiewende vorgibt und in Wirklichkeit entgegengesetzt handelt“, erklären Berg, Longo und Grüger abschließend.

In der Zusammenfassung des Memorandums schreibt EUROSOLAR:
Eine sichere und kostengünstige Energieversorgung gibt es nur mit einer Neuen Energiemarktordnung, in der die dezentrale Energiewende wieder beschleunigt und die Energiemärkte zusammengeschaltet werden. Das Weißbuch ist ein Bruchstück einer verfehlten Energiepolitik, mit dem die Energiewende nicht erreicht werden kann:

1. Die Konvergenz der Energiemärkte – zwischen dem Strommarkt und den Märkten für Wärme, Kraftstoffe und Gas – als zentrale Voraussetzung für eine neue Marktordnung wird vom Weißbuch in die Zukunft verschoben.

2. Der durch die EEG-Deform extrem gebremste Ausbau der Erneuerbaren wird durch die Abschaffung des EEG mit Ausschreibungen weiter abgebremst. Das Weißbuch schweigt hierzu.

3. Das Weißbuch schweigt zur notwendigen Beschleunigung der Strom- und Wärmewende.

4. Der Netzausbau ist effektiv und kostengünstig, wenn er bestehende Strukturen verstärkt und Lücken im Verteil- und Übertragungsnetz bedarfsgerecht schließt. Netzausbaubedarf besteht vor allem dezentral im Verteilnetz und zwischen Stadt und Land sowie zwischen den Regionen im Drehstrom-Übertragungsnetz. Auf diese Herausforderung finden die wenigen netzbezogenen Maßnahmen des Weißbuchs keine Antwort. Die teure, unflexible und überflüssige Gleichstrom-Super-Netzstruktur, die Kohlegroßkraftwerke neben Erneuerbaren Energien in der Nische am Leben erhält, wird vom Weißbuch einfach vorausgesetzt.

5. Kern einer Neuen Energiemarktordnung ist der Flexibilitätsmarkt. Mit dem KWKG und der Flexibilitätsprämie im EEG stehen wesentliche Instrumente bereit. Das Weißbuch schwächt oder ignoriert diese Instrumente. Der Vorschlag des Weißbuchs für eine „Kapazitätsreserve“ ist ein verkappter „Kapazitätsmarkt“, mit dem Finanzmittel zur Besitzstandswahrung für Kohlegroßkraftwerke verschwendet und Innovationen für Speicher verspielt werden.

6. Speicher müssen in den Markt eingeführt werden, damit Deutschland in diesem wichtigen Zukunftsmarkt nicht von Asien und den USA abgehängt wird, und die Energiewende auch in den nächsten Jahrzehnten gelingen kann. Das Weißbuch fordert stattdessen einen ungleichen und damit absurden „Wettbewerb der Flexibilitätsoptionen“, der den Marktzugang von Speichern weiter bremsen wird und Kohlekraftwerke als Partner der Erneuerbaren aufwertet. Energiewende bedeutet aber auch geordneter Kohleausstieg!

7.Der Strommarkt für die Energiewende muss den Handel mit erneuerbaren Stromprodukten ermöglichen – durch einen Grünstrommarkt und die Mieter-Direktvermarktung. Stattdessen setzt das Weißbuch auf die sog. „freie Preisbildung“ an der Strombörse, an der abgeschriebene hochsubventionierte fossil-atomare Großkraftwerke teilnehmen und damit den Markt verzerren. Dieser börsenfixierte „Strommarkt 2.0“ wird sich als großes Hemmnis für die Energiewende herauskristallisieren.


Mit der Neuen Energiemarktordnung geht es um die entscheidende Herausforderung, den Transformationsprozess zu einer neuen Energiewirtschaft in unserem Land aus einer Vorreiterrolle heraus zu gestalten und zielorientiert voranzutreiben. Das Weißbuch verspielt diese Chance leichtfertig. Der börsenfixierte „Strommarkt 2.0“ wird ohne Energiewende stattfinden, wenn das Weißbuch in Kombination mit der Abschaffung des EEG durch Ausschreibungen Wirklichkeit wird.

Hier der Link zum Memorandum: Neue Energiemarktordnung statt Strommarktdesign für die Energiewende rückwärts

Die Debatte für eine Neue Energiemarktordnung findet auch bei Twitter statt: #NEMO #Energiemarktordnung #NeueEnergiemarktordnung


Pressemitteilung: Symposium „Die Praxis der Energiewende“ fordert eine Erneuerbare Energiepolitik

Pressemitteilung, Berlin, 29. September 2015

Am heutigen Dienstag, den 29. September 2015 findet in Berlin erneut das Symposium „Die Praxis der Energiewende“ in der Vertretung des Freistaats Thüringen beim Bund in Berlin statt. EUROSOLAR – Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien e.V., und das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz veranstalten das Symposium gemeinsam und begrüßen in Berlin kompetente Fachreferenten sowie 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

EUROSOLAR-Präsident Prof. Peter Droege stimmt die Anwesenden auf die Veranstaltung ein und betont in seinem Grußwort: „Energiepolitik, die eine vollständige Versorgung mit erneuerbaren Ressourcen erreichen kann, ist das höchste Gebot. Deutschlands Rolle in der Welt stellt eine Verpflichtung dar, die Energiewende entschieden fortzusetzen und sich in Brüssel, Washington, Beijing – und auch beim Klimagipfel in Paris für Energiemarktordnungen einzusetzen, die den schnellen Umstieg auf Erneuerbare Energien konsequent forcieren.“

Für das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz begrüßt Dr. habil. Martin Gude, Abteilungsleiter und zuständig für den Energiebereich die Gäste und betont die hohe Akzeptanz der Bürger für die Energiewende: „Die Energiewende wächst von unten. Der weitere Ausbau erneuerbarer Energien lebt von der Akzeptanz der Bürger vor Ort. Mit den Vorschlägen der Bundesregierung zur Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes laufen wir Gefahr, die Beteiligungs- und Ertragschancen der Bürger an  Energiewende-Projekten einzuschränken. Dann stottert der Motor der Energiewende.“

In seiner Kritik am Regierungskurs fordert EUROSOLAR-Vizepräsident Dr. Fabio Longo:  „Die Energiewende gelingt nur, wenn die Bremse beim Ausbau Erneuerbarer Energien wieder gelöst wird anstatt sie mit den europarechtlich nicht gebotenen Ausschreibungen fest anzuziehen. Zugleich müssen mit einer Reform des Energiemarkts die Erneuerbaren Energien ins Zentrum gerückt werden. Wir brauchen daher kein auf den Stromsektor fixiertes Marktdesign („Strommarkt 2.0“) mit Subventionen für abgeschriebene Braunkohlekraftwerke. Wir brauchen endlich Rahmenbedingungen, die den Energiemarkt als Ganzes in den Blick nehmen und Barrieren zwischen den Bereichen Strom, Gas, Wärme und Mobilität abbauen. Hierfür steht unser Konzept der Neuen Energiemarktordnung NEMO.“

Die Auswirkungen der aktuellen Ausschreibungsverfahren und des EEG 2014 sowie die Rolle der europäischen Energiepolitik werden auf dem Symposium ebenfalls Schwerpunkt sein. An der abschließenden Podiumsdiskussion sind mit den Bundestagsmitgliedern Dr. Nina Scheer, Josef Göppel, Oliver Krischer und Eva Bulling-Schröter alle Bundestagsfraktionen beteiligt.


Pressemitteilung: „Verleihung des Deutschen Solarpreises 2015“ in Schwelm

Pressemitteilung, Schwelm/Wuppertal, 17.10.2015

Deutscher Solarpreis in Schwelm verliehen – gleich zehn Preisträger wurden ausgezeichnet

Schwelm/Wuppertal. Im festlichen Rahmen wurde heute (17. Oktober) im Ibach-Haus in Schwelm der Deutsche Solarpreis 2015 verliehen. Der von EUROSOLAR e.V. initiierte Preis wurde in diesem Jahr an zehn Preisträger in neun Kategorien vergeben, die auf der – gemeinsam mit der EnergieAgentur.NRW präsentierten – Preisverleihung geehrt wurden. Die Jury würdigte damit die große Zahl herausragender Bewerbungen.

Der Präsident von EUROSOLAR e.V., Prof. Peter Droege betonte dazu: „Die diesjährigen Preisträger des Deutschen Solarpreises veranschaulichen, welche technischen und gesellschaftlichen Innovationen für einen erfolgreichen Transformationsprozess des Energiesystems nicht nur nötig, sondern bereits entwickelt und breit verfügbar sind.“

In seinem Grußwort bestätigte Lothar Schneider, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW: „Die Auszeichnungen dokumentieren nicht nur die Leistungsfähigkeit von Spitzenforschung und Wissenschaft in NRW. Dass mit der Bäckerei Schüren ein 100 Jahre altes Familienunternehmen unter den Preisträgern ist, deute ich auch als deutliches Zeichen dafür, dass Veränderungen im Sinne von Energiewende und Klimaschutz aus der Mitte der Gesellschaft entspringen.“

Der Vizepräsident des Wuppertal-Instituts Prof. Manfred Fischedick stellte in seiner Einführung heraus, dass die Komplexität des Transformationsprozesses nur durch die Verbindung intelligenter technologischer Ansätze mit geeigneten infrastrukturellen Rahmenbedingungen und sozialen Innovationen zu bewältigen sei. „Solchen Systeminnovationen kommt eine entscheidende Rolle im Umsetzungsprozess zu“, so Fischedick, „ich freue mich vor diesem Hintergrund sehr, dass die ausgezeichneten Projekte die Verbindung der verschiedenen Ebenen in hohem Maße verkörpern.“

Mit dem Deutschen Solarpreis werden seit 1994 jährlich wegweisende Akteure der Energiewende in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. So werden Innovationen und persönliches Engagement erfahrbar und zur aktiven Verbreitung der Nutzung regenerativer Energiequellen angeregt. Die Laudatio auf die Sieger hielt Ronald Feisel, Redaktionsleiter „Stichtag/ZeitZeichen“ WDR.

Den Deutschen Solarpreis 2015 erhalten:

  • In der Kategorie „Städte/Gemeinden, Landkreise und Stadtwerke“ der Landkreis Schmalkalden-Meiningen für die umfangreiche und alle verfügbaren Technologien berücksichtigende Orientierung auf Erneuerbare Energien und Energieeffizienz sowie die Stadtwerke Wolfhagen für das Ziel, 100% Erneuerbare als eines der ersten Stadtwerke Deutschlands selbst zu produzieren sowie das ausgeprägte und innovative Bürgerbeteiligungsmodell.
  • In der Kategorie „Architektur, Bauen und Stadtentwicklung“ die Leuphana Universität Lüneburg für das energetische Gesamtkonzept mit der Einbindung von Stadt und Studierenden.
  • In der Kategorie „Kommerzielle, industrielle oder landwirtschaftliche Betriebe/Unternehmen“ Ihr Bäcker Schüren aus Hilden für die umfassende Umstellung der Handwerksbäckerei und ihrer Infrastruktur auf Erneuerbare Energien und E-Mobilität.
  • In der Kategorie „Lokale oder regionale Vereine/Gemeinschaften“ MetropolSolar Rhein-Neckar e.V. für das Engagement als gemeinnütziger Verein für 100% Erneuerbare Energien in der Region zu kämpfen.
  • In der Kategorie „Medien“ Malte Kreutzfeldt für seine kritische und unabhängige Berichterstattung zur Energiewende.
  • In der Kategorie „Transport und Mobilität“  das SolarCar-Projekt der Hochschule Bochum für die langjährige Beteiligung an der Entwicklung solar betriebener Fahrzeuge, unter besonderer Würdigung der Studierenden und deren sportlichen Erfolge.
  • In der Kategorie „Bildung und Ausbildung“ das Solar-Institut Jülich für das große Engagement bei der jährlich stattfindenden „Summer School Renewable Energy“.
  • In der Kategorie „Eine-Welt-Zusammenarbeit“ die Europa-Universität Flensburg für das vorbildliche Engagement im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklungszusammenarbeit durch die erfolgreiche Etablierung des Studiengangs „Energy and Environmental Management in Developing Countries“ (EEM).
  • Und schließlich erhält Frau Prof. Dr. Martha Ch. Lux-Steiner den Deutschen Solarpreis 2015 in Form des „Sonderpreises für persönliches Engagement“ für ihr Lebenswerk als engagierte Wissenschaftlerin in der Energieforschung und Lehre.


Der Deutsche Solarpreis wurde vom mittlerweile verstorbenen Träger des Alternativen Nobelpreises, Dr. Hermann Scheer, ins Leben gerufen. Gemeinden, Unternehmen, Vereine oder Organisationen, Journalisten und Privatpersonen erhalten seit 1994 den Deutschen Solarpreis von EUROSOLAR e.V. für ihr Engagement rund um die Erneuerbaren Energien. Ausgezeichnet werden besondere und herausragende Projekte und Initiativen, die eine konsequente und dezentrale Energiewende verfolgen.


Pressekontakt:
Tobias Jaletzky, EUROSOLAR e.V.
Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien
Tel. 0228 / 289 14 48, Fax 0228 / 36 12 13, Mobil 0176 20596802
E-Mail: SP@eurosolar.de


Großes Presseecho zum Deutschen Solarpreis 2015

Kurzfassung: Am 17. Oktober hat im Ibach-Haus in Schwelm die Verleihung des Deutschen Solarpreises 2015 von EUROSOLAR e.V. in Zusammenarbeit mit der EnergieAgentur.NRW stattgefunden. Die Veranstaltung und die prämierten Projekte fanden in der Fach- und Tagespresse große positive Resonanz. Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung berichtete ausführlich über die Preisverleihung und betonte die Zielsetzung und Bedeutung des Preises anhand von Zitaten der Vorredner und der einzelnen Preisträger. In der Nordrhein-Westfälischen Regionalpresse wurde besonders das Innovationskapital des Bundeslandes, aus dem in diesem Jahr drei der zehn Preisträger kommen, gelobt. Ein Radiobeitrag aus dem MDR Thüringen betont, neben Lob an den Landkreis Schmalkalden-Meiningen, auch die Relevanz des Preises. Außerdem behandelten das Fachblatt PV-Magazin und das Internationale Forum für Regenerative Energien die Preisverleihung und informierten über die vorbildlichen Projekte, die demonstrieren, dass Erneuerbare Energien schon heute von engagierten Bürgern erfolgreich realisiert werden und zur nachhaltigen Lebensweise beitragen.

Jacqueline Stork verfasste für Der Westen einen ausführlichen Bericht zur Preisverleihung, in dem sie vor allem auf die Referenten verwies, die die Zielsetzung und Bedeutung des Deutschen Solarpreises unterstrichen. So betonte etwa Prof. Peter Droege, dass Innovationen für eine erfolgreiche Energiewende nicht nur nötig, sondern bereits entwickelt und breit verfügbar seien. Prof. Dr. Fischedick resümierte aus wissenschaftlicher Sicht über den enormen politischen Handlungsdruck und lobte das ausgeprägte Bewusstsein für den Klimaschutz unter den Preisträgern. Lothar Schneider von der Energieagentur NRW lobte die Leistungsfähigkeit von Spitzenforschung und Wissenschaft in NRW. Ähnliche Artikel erschienen auf den Seiten www.sonnenseite.com und www.umwelt-kompass.com.

http://www.derwesten.de/staedte/schwelm/vorbilder-und-vorreiter-in-sachen-klimaschutz-id11196890.html#plx1539456370https://umwelt-kompass.com/kompass/2015/10/18/deutscher-solarpreis-in-schwelm-verliehen-gleich-zehn-preistraeger-wurden-ausgezeichnet/http://www.mdr.de/thueringen/sued-thueringen/audio1302164_zc-6f7952ee_zs-67dc9619.htmlhttp://www.sonnenseite.com/de/politik/deutscher-solarpreis-2015-verliehen.htmlhttp://www.messekompakt.de/deutscher-solarpreis-in-schwelm-verliehen

Auch in der Fachpresse wurde über den Solarpreis berichtet. Das pv-magazine, top agrar, das Schweizer Portal ee-news sowie Sonne, Wind und Wärme verfassten Artikel über die Preisträger und Referenten. In der Fachzeitschrift stadt+werk für kommunale Energiewirtschaft wurde über den Landkreis Schmalkalden-Meiningen und die Stadtwerke Wolfhagen geschrieben.

 
http://www.pv-magazine.de/nachrichten/details/beitrag/deutscher-solarpreis-2015-verliehen_100020834/
http://www.sonnewindwaerme.de/panorama/deutscher-solarpreis-fuer-kommunen-unternehmen-forscher
http://www.stadt-und-werk.de/meldung_22426_Deutscher+Solarpreis+2015+verliehen.html
http://www.ee-news.ch/de/solar/article/32214/deutscher-solarpreis-zehn-preistrager-ausgezeichnet
http://www.topagrar.com/news/Energie-Energienews-Solarpreis-2015-verliehen-2533958.html

Weiteste Verbreitung fand die Nachricht der Deutschen Presse Agentur. Der DPA Landesdienst Nordrhein-Westfalen betonte in seinem Resümee, dass gleich drei Preisträger aus NRW kommen und beschrieb diese kurz, wie im Onlineauftritt der Welt, BildFocusKölner Rundschau und diversen Regionalzeitungen und Onlineportalen zu lesen ist.

http://www.t-online.de/regionales/id_75805946/deutsche-solarpreis-geht-dreimal-nach-nrw.html
http://www.bild.de/regional/ruhrgebiet/deutsche-solarpreis-geht-dreimal-nach-nrw-43051242.bild.html
http://www.welt.de/regionales/nrw/article147723040/Deutsche-Solarpreis-geht-dreimal-nach-NRW.html
http://www.focus.de/regional/nordrhein-westfalen/energie-deutsche-solarpreis-geht-dreimal-nach-nrw_id_5020295.html
http://www.rundschau-online.de/newsticker/deutsche-solarpreis-geht-dreimal-nach-nrw,15184906,32185282.html
http://www1.wdr.de/themen/infokompakt/nachrichten/nrwkompakt/solarpreis-unternehmen-100.html

Einen Tag vor dem Start der World Solar Challenge, der Weltmeisterschaft der solarbetrieben Fahrzeuge in Australien, wurde das Team der Hochschule Bochum für ihr SolarCar-Projekt ausgezeichnet. Die Hochschule baut seit 15 Jahren Solarfahrzeuge, hält einen Weltrekord für die längste solarautark gefahrene Strecke und ist das einzige Team das jemals für Deutschland angetreten ist. Den Deutschen Solarpreis für Transportsysteme nahm Prof. Dr. Friedbert Pautzke, Initiator des Projektes, entgegen. Der Auszeichnung für das Team widmeten Der Westen, Radio Ennepe Ruhr und Metropole Ruhr einen eigenen Artikel. In ihren Beiträgen zum Auftakt der Weltmeisterschaft erwähnten außerdem Radio Bochum, Solarify und oekonews.at den Deutschen Solarpreis.

http://www.derwesten.de/staedte/bochum/die-hochschule-bochum-bekommt-den-deutschen-solarpreis-id11162768.html
http://www.metropoleruhr.de/aktuelles-metropole-ruhr/article/deutscher-solarpreis-fuer-hochschule-bochum-2.html
http://www.radiobochum.de/bochum/lokalnachrichten/lokalnachrichten/article/-e139839871.html
http://www.oekonews.at/index.php?mdoc_id=1102139
http://www.solarify.eu/2015/10/18/839-mit-der-sonne-durch-australien/

Im Raum Aachen fühlte man sich durch die Auszeichnung des Solar-Instituts Jülich besonders geehrt. So berichteten die Aachener Zeitung und das Jülicht ausführlich über die Honorierung der Summer School Renewable Energy, die Studierenden die Möglichkeit bietet, das Themengebiet zweieinhalb Wochen projektbezogen und interdisziplinär zu erforschen. Der Sommerkurs fand dieses Jahr zum 30. Mal am Jülicher Institut der FH Aachen statt und zählt damit zu den Pionierveranstaltungen im Bereich der Erneuerbaren.

http://www.aachener-zeitung.de/lokales/juelich/solar-institut-juelich-erhaelt-deutschen-solarpreis-1.1204483
http://www.aachener-nachrichten.de/lokales/juelich/solar-institut-juelich-erhaelt-deutschen-solarpreis-1.1204483
http://www.das-juelicht.de/nachrichten/artikel/15105.php

Auf solarserver.de erschienen zwei Artikel zum Deutschen Solarpreis. Dort werden alle Preisträger erläutert. Dem Verein MetropolSolar designierte das Internetportal einen eigenen Artikel, in dem die Informations- und Kommunikationsarbeit zur Energiewende hervorgehoben wird. Auch abseits der Fachpresse war die, für ihre Umrüstung auf Erneuerbare Energien mit dem Solarpreis ausgezeichnete, Bäckerei Schüren aus Hilden im Fokus. In der vom DPA verbreiteten Pressemeldung sowie auf SolarServer.de und in der Rheinischen Post wird der Betrieb als Beispiel für die „Energiewende made in NRW“ angeführt.

http://www.solarserver.de/solar-magazin/nachrichten/aktuelles/2015/kw43/deutscher-solarpreis-2015-verliehen-zehn-preistraeger-ausgezeichnet.html
http://www.solarserver.de/solar-magazin/nachrichten/aktuelles/2015/kw42/metropolsolar-rhein-neckar-gewinnt-den-deutschen-solarpreis-2015-gemeinnuetziges-engagement-fuer-100-erneuerbare-energien.html
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/langenfeld/auszeichnung-baeckerei-schueren-bleibt-innovativ-aid-1.5459950

Ausschließlich in Print erschienen Beiträge in der Berliner Tageszeitung taz und in der Thüringer Zeitung Freies Wort. Dort wird über den Preis sowie über die einzelnen Preisträger berichtet. Der auf Seite zwei erschienene Artikel in der taz rühmt taz-Redakteur Malte Kreutzfeldt, der für seine kritische Berichterstattung über die Energiewende in der Kategorie Medien ausgezeichnet wurde. Im Freien Wort wird die Honorierung des Landkreises Schmalkalden-Meiningen behandelt.

Die Preisträgerin des Sonderpreises für persönliches Engagement Frau Prof. Martha Lux-Steiner erhielt eigene Artikel im Internationalen Forum für Regenerative Energien, Energyviews.de und im Informationsdienst Wissenschaft. Die Beiträge betonen ihr persönliches Engagement am Helmholtz-Zentrum und der Freien Universität Berlin. Nicht nur über ihre Forschung im Bereich der Dünnschicht-Solarmodule, sondern auch über ihre Vorbildfunktion in der Lehre wurde berichtet.

http://www.iwr.de/news.php?id=29894http://www.helmholtz-berlin.de/pubbin/news_seite?nid=14331;sprache=de;typoid=3228http://www.fu-berlin.de/presse/informationen/fup/2015/fup_15_307-eurosolar-martha-lux-steiner/index.htmlhttps://idw-online.de/de/news639324http://energyviews.de/9312/deutscher-solarpreis-fuer-martha-lux-steiner

Die Landeszeitung für die Lüneburger Heide berichtete schon vor der Preisverleihung über die Auszeichnung der Leuphana Universität Lüneburg. Die Universität hatte gemeinsam mit ihren Studenten und der Stadt ihren Campus so umgebaut, dass nun der Strom- und Wärmebedarf selbstständig vor Ort auf den Dächern und in einem eigenen Biomethan-Kraftwerk generiert werden kann. Auch über die Europa-Universität Flensburg wurde in der Zeitung berichtet. Das Flensburger Tagesblatt nannte den Preis eine hohe Auszeichnung für die Universität.

http://www.landeszeitung.de/blog/lokales/269770-leuphana-universitaet-lueneburg-erhaelt-solarpreis
http://www.shz.de/lokales/flensburger-tageblatt/uni-holt-deutschen-solarpreis-id10940216.html


Pressemitteilung: Mitgliederversammlung wählt Vorstand und verabschiedet Resolution

Pressemitteilung, Bonn, 10. November 2015

Die Mitgliederversammlung der deutschen EUROSOLAR-Sektion tagte am 07. November 2015 in Bonn und wählte den neuen Vorstand für die kommenden zwei Jahre. Dabei wurde Dr. Axel Berg, Jurist und MdB von 1998-2007, im Amt des Vorsitzenden des Vorstands bestätigt. Als Stellvertreter wurden Rosa Hemmers aus Bonn und Hermann Fellner aus Freudenberg ebenfalls einstimmig bestätigt.

Ebenso wurden die bisherigen Vorstandsmitglieder wiedergewählt:

Stephan Grüger, MdL
Thomas Günther
Dr. Fabio Longo
Prof. Dr. Wolfgang Methling
Gert Samuel
Dr.-Ing. Brigitte Schmidt

Drei neue Mitglieder werden ab sofort den Vorstand bereichern und die politische Arbeit von EUROSOLAR e.V. stärken. Die Landtagsabgeordnete und Sprecherin für Energie- und Klimapolitik von Bündnis90/Die Grünen in Nordrhein-Westfalen, Dipl.-Ing. Wibke Brems, die langjährige SPD-Bundes- und Landtagsabgeordnete und ehemahlige Umweltministerin und Staatsministerin des Landes Rheinland-Pfalz, Dr. Margit Conrad sowie der frühere Berliner Senator für Wirtschaft und aktueller Sprecher für Energie- und Verkehrspolitik der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Harald Wolf wurden einstimmig in den Vorstand gewählt. Der gesamte Vorstand umfasst damit 12 Mitglieder aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft und wird die Arbeit von EUROSOLAR in den kommenden zwei Jahren maßgeblich prägen.

In Hinblick auf die dramatischen Fehlentwicklungen der deutschen Energiepolitik, die von EUROSOLAR wiederholt kritisiert und mit konstruktiven Gegenentwürfen bedacht wurden, hat die Mitgliederversammlung einstimmig bei einer Enthaltung eine Resolution verabschiedet, in der die Bundesregierung eindringlich dazu aufgefordert wird, die dezentrale Erneuerbare Energiewende wieder zu stärken und die Demontage des EEG zu beenden.


Pressemitteilung ESP 2015 Bekanntgabe der Gewinner

Bonn, 11. November 2015

Verleihung des Europäischen Solarpreises 2015 in Prag

EUROSOLAR vergibt am 23. November im Palais Waldstein in Prag den Europäischen Solarpreis 2015. Genau wie die über 200 Preisträger der letzten 20 Jahre, verkörpern die diesjährigen Gewinner außerordentliches Engagement für die Nutzung Erneuerbarer Energien und für eine nachhaltige Lebensweise. Deren Leistung möchte EUROSOLAR mit dem Europäischen Solarpreis in die öffentliche Wahrnehmung rücken und damit das Bewusstsein über die Notwendigkeit und die Chancen der vollständigen Umstellung auf Erneuerbaren Energien schärfen.

Die Veranstaltung wird am 23. November um 9:30 Uhr im historischen Waldsteinpalais, dem Sitz des Senats der Tschechischen Republik, stattfinden. Herr Miloš Vystrčil und Frau Jitka Seitlová, Vorsitzender und stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für öffentliche Verwaltung, regionale Entwicklung und Umwelt im Senat des Parlaments der Tschechischen Republik, werden eine kurze Einführung in die Veranstaltung geben. Auf das Grußwort von Herrn Peter Droege, Präsident von EUROSOLAR e.V., folgt eine Vortragsreihe zu Erfahrungen und konkreten Forderungen an eine Erneuerbare europäische Energiepolitik (European Energy Future). Die länderspezifischen Sichtweisen werden durch Milan Smrž, Vorsitzender von EUROSOLAR Tschechien, Josep Puig, Vorsitzender von EUROSOLAR Spanien, Wolfgang Hein, Vorsitzender von EUROSOLAR Österreich, Harry Lehmann, Vorsitzender des Exekutivkomitees des WCRE, Eliana Cangelli, EUROSOLAR Italien und Peter Droege aufgezeigt und diskutiert.

Im Anschluss an die Vortragsreihe folgt die feierliche Verleihung des Tschechischen und des Europäischen Solarpreises. Ab 15:30 Uhr wird es eine abschließende Pressekonferenz geben.

Der Europäische Solarpreis 2015 wird an folgende Preisträger vergeben:

Städte/Gemeinden, Landkreise und Stadtwerke

Energieautonome Gemeinde Kněžice, Tschechische Republik
Großes Engagement und Vorbildfunktion für eine Erneuerbare und Nachhaltige Entwicklung in der Tschechischen Republik. www.knezice.com

SUNSTORE 3, Dronninglund Fjernvarme, Dänemark
Erstes vollständig solares Nahwärmekonzept mit Einbindung einer saisonalen Energiespeicherung in Dänemark. www.dronninglundfjernvarme.dk

Solare Architektur und Stadtentwicklung

Aktiv-Stadthaus, ABG Frankfurt Holding, Deutschland
Aktuell erstes und größtes innerstädtisches Mehrfamilien-Wohnhaus, welches den Effizienzhaus-Plus-Standard erreicht. www.abg-fh.com

238%-PEB-Bürogebäude, Cavigelli Ingenieure, Schweiz
Innovatives technologisches Gebäudekonzept mit einem Selbstversorgungsgrad von 238 Prozent. www.cavigelli.ch

Ghella Office, Alberto Raimondi, RicciSpaini Architetti Associati, Italien
Energetische Transformation eines denkmalgeschützten Bürogebäudes bei gleichzeitiger Erhaltung des ursprünglichen Designs. www.riccispaini.it

Industrielle, kommerzielle oder landwirtschaftliche Betriebe/Unternehmen

SOLARier – Gesellschaft für erneuerbare Energie, Österreich
Langjähriger Einsatz für die Nutzung umweltfreundlicher Energiesysteme an privaten Gebäuden in Österreich. www.solarier.net

Lokale oder regionale Vereine/Gemeinschaften

Pro Guben – Verein für Energie und Umwelt, Deutschland
Großes Engagement für die Nutzung Erneuerbarer Energien über Ländergrenzen hinweg und der Kampf gegen den Lausitzer Kohletagebau. www.proguben.de

Eigentümer oder Betreiber von Anlagen zur Nutzung Erneuerbarer Energien

131%-PEB-MFH-Sanierung, Hardegger Immobilien, Schweiz
Energetische Sanierung eines Mehrfamilienhauses mit exemplarischer Nutzung Erneuerbarer Energien und baulicher Einfügung in das historische Stadtbild.

Transportsysteme

ElectriCity, Stadt Götheburg, Schweden
Exemplarische Versorgung des öffentlichen Transports aus regenerativen Quellen im Rahmen einer kooperativen Zusammenarbeit aus Stadt und Forschung. www.goteborgelectricity.se

Solarbagger, Affentranger Bau, Schweiz
Weltweit erster 16-Tonnen-Solarbagger mit Elektroantrieb und Energieversorgung durch eine PV-Anlage auf dem Firmengebäude. www.affentrangerbauag.ch

Bildung und Ausbildung

Geothermische Anlage im Ägyptischen Museum von Turin, Proeco e Onleco, Italien
Erhaltung historischer Kunstschätze mithilfe eines Kühlsystems aus regenerativen Quellen. www.onleco.com

Sonderpreis für persönliches Engagement

Kent Skaanning, Dänemark
Pionier im Bereich Biogas und bekannter Fürsprecher der Erneuerbaren Energien in Dänemark.

Die Jury hat zudem die Stadt Paris in der Kategorie Medien für die symbolische Nutzung Erneuerbarer Energien auf dem Eiffelturm und die damit zusammenhängende Botschaft für COP21 ausgewählt. Darüber hinaus wurde Elon Musk in der Kategorie Eine-Welt-Zusammenarbeit nominiert, der den sogenannten „entwickelten Ländern“ veranschaulicht, dass sie immer noch an unterentwickelten Mustern – wie Benzin betriebene Fahrzeuge – festhalten. Die Teilnahme dieser beiden Nominierten in Prag ist noch nicht bestätigt.

Jury: Prof. Peter Droege (Vorsitzender), Dr. Axel Berg, Gallus Cadonau, Prof. Eliana Cangelli, Wolfgang Hein, Rosa Hemmers, Morten V. Petersen, Dr. Josep Puig, Irm Scheer-Pontenagel, Dr. Brigitte Schmidt, Prof. Werner Sobek

Die Würdigungen der Preisträger werden ab dem 23. November auf www.eurosolar.de/de in deutscher und auf www.eurosolar.de/en in englischer Sprache verfügbar sein.


Presseinformation: Europäischer Solarpreis 2015 im historischen Herzen von Prag verliehen

Prag, 23. November 2015

Prag/Tschechische Republik. Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung wurde heute (23. November) im Palais Waldstein in Prag der Europäische Solarpreis 2015 verliehen. EUROSOLAR e.V. würdigte in diesem Jahr zwölf Preisträger aus sieben Ländern. Gemeinsam mit der Verleihung des Tschechischen Solarpreises wurden die diesjährigen Preisträger im Senatsgebäude der Tschechischen Republik präsentiert und geehrt.

Die feierliche Zeremonie wurde durch Vorträge und Diskussionen eines international besetzten Podiums zum Thema „European Energy Future“ ergänzt. Dabei wurde deutlich, dass die Umstellung auf Erneuerbare Energien im zukünftigen europäischen Energiesystem eine zentrale Rolle spielen muss, um die Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern, soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten zu beseitigen und dem globalen Klimawandel entgegenzuwirken. Die länderspezifischen Erfahrungen und Forderungen der Podiumsredner machten zudem klar, dass eine erfolgreiche Umstellung auf regenerative Energien dezentral stattfinden muss. Dafür sollten die europäischen Rahmenbedingungen neu gefasst werden, um regionale und lokale Energiemärkte zu stärken.

Die inhaltlichen Beiträge bestätigen EUROSOLAR‘s „Global Call for a New Energy Market Order (NEMO)”. In diesem wird dazu aufgerufen, die europäische Gesetzgebung dahingehend zu ändern, dass die Energiewende von den Akteuren vor Ort nicht als Last, sondern als wirtschaftliche Chance angesehen wird.
Die diesjährigen ausgezeichneten Projekte veranschaulichen nichtsdestotrotz, dass die europäische Energiewende bereits aktiv und erfolgreich „von unten“ umgesetzt wird. „Die Anzahl und Qualität der Innovationen und Leistungen ist dieses Jahr besonders ermutigend. Europäische Gesetzgebung kann durch gezielte politische Weichenstellungen und wirtschaftliche Anreize die Entwicklung auf regionaler und lokaler Ebene nur weiter anstoßen“, unterstreicht Prof. Peter Droege, Präsident von EUROSOLAR e.V. „Die unterschiedlichen naturräumlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedingungen erfordern eine dezentrale Energiewende und entsprechende Marktfreiheiten – und eine Befreiung von den Ketten der obszönen fossil-nuklearen Subventionen.“

Die Realsierung einer dezentralen Energiewende stellt sich gerade in EU-Mitgliedsstaaten, die noch stark von fossiler und atomarer Energieerzeugung abhängig sind, als besonders schwere Aufgabe dar. „Die Leistungen des gemeinnützigen Vereins Pro Guben und der Gemeinde Kněžice müssen daher besonders gewürdigt werden“ betonte Milan Smrž, Vorsitzender von EUROSOLAR Tschechien. „Aufgrund der länderspezifischen Gesetzgebungen sowie der großen Abhängigkeit Polens und der Tschechischen Republik von der konventionellen Energiewirtschaft, nehmen diese Preisträger eine besondere Stellung und Vorbildfunktion in ihren Ländern ein“.

Der Europäische Solarpreis 2015 wurde an folgende Preisträger in acht Kategorien verliehen:

Städte/Gemeinden, Landkreise und Stadtwerke
Energieautonome Gemeinde Kněžice, Tschechische Republik
Großes Engagement und Vorbildfunktion für eine Erneuerbare und Nachhaltige Entwicklung in der Tschechischen Republik. www.obec-knezice.cz

SUNSTORE 3, Dronninglund Fjernvarme, Dänemark
Erstes vollständig solares Nahwärmekonzept mit Einbindung einer saisonalen Energiespeicherung in Dänemark. www.dronninglundfjernvarme.dk

Solare Architektur und Stadtentwicklung
Aktiv-Stadthaus, ABG Frankfurt Holding, Deutschland
Aktuell erstes und größtes innerstädtisches Mehrfamilien-Wohnhaus, welches den Effizienzhaus-Plus-Standard erreicht. www.abg-fh.com

238%-PEB-Bürogebäude, Cavigelli Ingenieure, Schweiz
Innovatives technologisches Gebäudekonzept mit einem Selbstversorgungsgrad von 238 Prozent. www.cavigelli.ch

Ghella Office, RicciSpaini Architetti Associati, Alberto Raimondi, Italien
Energetische Transformation eines denkmalgeschützten Bürogebäudes bei gleichzeitiger Erhaltung des ursprünglichen Designs. www.riccispaini.it

Industrielle, kommerzielle oder landwirtschaftliche Betriebe/Unternehmen
SOLARier – Gesellschaft für erneuerbare Energie, Österreich
Langjähriger Einsatz für die Nutzung umweltfreundlicher Energiesysteme an privaten Gebäuden in Österreich. www.solarier.net

Lokale oder regionale Vereine/Gemeinschaften
Pro Guben – Verein für Energie und Umwelt, Deutschland
Großes Engagement für die Nutzung Erneuerbarer Energien über Ländergrenzen hinweg und der Kampf gegen den Lausitzer Kohletagebau. www.proguben.de

Eigentümer oder Betreiber von Anlagen zur Nutzung Erneuerbarer Energien
131%-PEB-MFH-Sanierung, Hardegger Immobilien, Schweiz
Energetische Sanierung eines Mehrfamilienhauses mit exemplarischer Nutzung Erneuerbarer Energien und baulicher Einfügung in das historische Stadtbild.

Transportsysteme
ElectriCity, Stadt Götheburg, Schweden
Exemplarische Versorgung des öffentlichen Transports aus regenerativen Quellen im Rahmen einer kooperativen Zusammenarbeit aus Stadt, Industrie und Forschung. www.goteborgelectricity.se

Solarbagger, Affentranger Bau, Schweiz
Weltweit erster 16-Tonnen-Solarbagger mit Elektroantrieb und Energieversorgung durch eine PV-Anlage auf dem Firmengebäude. www.affentrangerbauag.ch

Bildung und Ausbildung
Geothermische Anlage im Ägyptischen Museum von Turin, PROECO e Onleco, Italien
Erhaltung historischer Kunstschätze mithilfe eines Kühlsystems aus regenerativen Quellen. www.onleco.com

Sonderpreis für persönliches Engagement
Kent Skaanning, Dänemark
Pionier im Bereich Biogas und bekannter Fürsprecher der Erneuerbaren Energien in Dänemark.


EUROSOLAR e.V. vergibt den Europäischen Solarpreis seit 1994 für außerordentliches Engagement im Bereich Erneuerbarer Energien und nachhaltiger Lebensweisen. Die Leistungen der diesjährigen Preisträger rückt EUROSOLAR mit dem Europäischen Solarpreis in die öffentliche Wahrnehmung und schärft damit das Bewusstsein über die Notwendigkeit und die enormen Chancen der vollständigen Umstellung auf Erneuerbaren Energien.

Der Europäische Solarpreis wurde vom mittlerweile verstorbenen Träger des Alternativen Nobelpreises, Dr. Hermann Scheer, ins Leben gerufen. Gemeinden, Unternehmen, Vereine oder Organisationen, Journalisten und Privatpersonen werden von EUROSOLAR e.V. für ihr Engagement rund um die Erneuerbaren Energien gewürdigt. Ausgezeichnet werden besondere und herausragende Projekte und Initiativen, die eine konsequente und dezentrale Energiewende verfolgen.


Pressemeldung: IRES-Symposium rückt Bedeutung von Speichern für erfolgreiche Energiewende in den Mittelpunkt

Berlin/Bonn. In der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund fand heute (03. Dezember 2015) das IRES Symposium „Politische Rahmendbedingungen und Finanzierungsfragen der Speicherung Erneuerbarer Energien“ statt. EUROSOLAR, die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien e.V. und die EnergieAgentur.NRW rückten mit der Veranstaltung die Bedeutsamkeit von Energiespeichern für eine erfolgreiche Energiewende in den Mittelpunkt.

EUROSOLAR-Präsident Prof. Peter Droege betonte in seinem Grußwort: „Für eine unabhängige und sichere Versorgung mit Erneuerbaren Energien braucht Deutschland Speichersysteme. Die dezentrale Energiewende kann nur erfolgreich sein, wenn die Marktbedingungen für deren Einführung geschaffen werden. Unsere IRES-Konferenzen zeigen, dass schon heute herausragende Speichermöglichkeiten bestehen, mit vorzüglichen wirtschaftlichen Perspektiven.“

Lothar Schneider, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW, fügte die Bedeutung der weiteren Entwicklung hinzu: „So werden Speichertechnologien für die breite Anwendung vorbereitet und stehen in einigen Jahren, wenn sie dringend benötigt werden, kostengünstig und technisch ausgereift zur Verfügung. Daher ist die Initiierung von weiteren Forschungs- und Entwicklungsprojekten zur Ausgestaltung und Erprobung marktfähiger Produkte ebenso wichtig, wie eine entsprechende rechtliche Grundlage zu deren Einsatz. Die Schaffung eines marktorientierten und technologieneutralen Regulierungsrahmens für innovative Energielösungen muss in diesem Zusammenhang im Fokus der kommenden Jahre stehen.“

Das Speichersymposium fand bereits zum zweiten Mal in der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen statt. Staatssekretär Knitsch aus dem Umweltministerium betonte die wichtige Rolle dieses Bundeslandes: „Nordrhein-Westfalen ist das Energieland Nr. 1 in Deutschland. Im Rahmen der Energiewende wollen wir eine Vorbildrolle einnehmen und das Energiesystem der Zukunft mitgestalten. Mit seiner dichten Industrie- und Forschungslandschaft bietet NRW die idealen Voraussetzungen u.a. für die Weiterentwicklung von Speichern. Ein gesundes Investitionsklima und fruchtbare politische Rahmenbedingungen sind notwendig, um diese Technologien in NRW langfristig zu stärken.“

Die Bekanntgabe, dass die Bundesregierung auch im kommenden Jahr die Förderung für Speicherprogramme weiterführen wird, stand auch beim IRES-Symposium im Fokus. So betonte Herr Prof. Dr. Dirk Uwe Sauer, Universitätsprofessor am ISEA Institut der RWTH Aachen und Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der IRES-Konferenzreihe, während seines Impulsvortrags den aktuellen Stand und das Ausbaupotenzial von Speichertechnologien: „In Deutschland sind inzwischen über 25.000 PV-Hausspeichersysteme installiert und am 26.11.2015 hat Bundeswirtschaftsminister Gabriel verkündet, dass das Förderprogramm des Bundes und der KfW fortgesetzt werden wird. Damit ist ein gute Grundlage dafür gegeben, dass auch aus Gesamtsystemsicht förderliche Speichersysteme entwickelt und installiert werden.“

In drei Blöcken wurden in Form von Übersichtsvorträgen die Themen „Wissenschaft und Forschung“, „Wirtschaftlichkeit und Wachstum“ sowie „Rahmenbedingungen in Deutschland“ präsentiert und diskutiert.

Prof. Dr. Sauer fasste abschließend die Ergebnisse des Tages zusammen: „Aktuell und viel schneller als erwartet sehen wir den Durchbruch von Batteriespeicheranlagen im subventionsfreien Markt der Primärregelleistung und damit werden Batteriespeicher dazu beitragen, dass konventionelle Kraftwerke nicht mehr nur deswegen laufen müssen, um Systemstabilität zu garantieren.“

EUROSOLAR e.V. und der Weltrat für Erneuerbare Energien (WCRE) organisierte das Symposium zum zweiten Mal in Kooperation mit der EnergieAgentur.NRW als Ergänzung zur IRES-Konferenzreihe. Die 10. Internationale Konferenz zur Speicherung Erneuerbarer Energien (IRES 2016) wird vom 15. bis zum 17.  März gemeinsam mit der Energy Storage Europe auf dem Gelände der Messe Düsseldorf stattfinden. Weitere Informationen zur Konferenz sowie die Möglichkeit der Anmeldung finden Sie auf www.eurosolar.org.

Pressekontakt:
Lina Hedwig für EUROSOLAR e.V.
Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien
Tel. +49-228-2891446, Fax +49-228-361213,
E-Mail: presse@eurosolar.de

Dr. Joachim Frielingsdorf für die EnergieAgentur.NRW
Pressesprecher, Leiter Kommunikation
Tel.: 0202 / 24552-19, Fax: 0202 / 2455250 , Mobil 0172 2616577
E-Mail: frielingsdorf@energieagentur.nrw.de


IRES Symposium 2015 Nachbericht

Am 3.Dezember fand in der Vertretung des Landes NRW in Berlin zum zweiten Mal das IRES Symposium zu Politischen Rahmenbedingungen und Finanzierungsfragen der Speicherung Erneuerbaren Energie statt. Etwa 100 Gäste aus Wissenschaft, Politik, Beratungsunternehmen und der interessierten Öffentlichkeit verfolgten die Vorträge der 10 Referenten und belebten die Debatte zur besseren Integration von Speichern.

Zum Auftakt des Symposiums begrüßten Prof. Peter Droege, Lothar Schneider und Staatssekretär Peter Knitsch die Anwesenden und betonten die Bedeutung der Etablierung von Speichern für die Energiewende und die Vorreiterrolle des Landes NRW. Anschließend wurden in drei Themenblöcken Ausblicke, Geschäftsmodelle und Analysen vorgetragen und anschließend diskutiert. Umrahmt wurden die Präsentationen von einer Zusammenfassung und Impulsen von Prof. Dr. Dirk Uwe Sauer von der RWTH Aachen.

Dezentrale Speicherprojekte, beispielsweise zur Erhöhung des Eigenverbrauchs von PV-Anlagen, werden dank Förderung, sinkender Endverbraucherpreise und steigender Nachfrage immer attraktiver und wirtschaftlicher und leisten einen wichtigen Beitrag zu Entlastung der Verteilnetze. Der Markt für große Speicherprojekt von Energieversorgung wird aktuell ebenfalls belebt. Sie bieten den Versorgern und Netzbetreibern die Möglichkeit, Netzdienstleistungen, wie das Auffangen von Erzeugungsspitzen, Blackout-Schutz und das Gewährleisten der Netzstabilität zu kokurrenzfähigen Preisen zu erbringen. Nach wie vor werden Energiespeicher von der Gesetzgebung jedoch als Letztverbraucher behandelt. Ungeachtet der Tatsache, dass sie Netzdienstleistungen erbringen, müssen sie, ähnlich wie Verbraucher, Netzendgelte zahlen, die der Wirtschaftlichkeit schaden.

Für Stadtwerke und Netzbetreiber besteht durch die schnell sinkenden Preise für Batterien eine weitere Herausforderung darin, die Rentierlichkeit abzuschätzen, welche durch den Eintritt zukünftiger Marktteilnehmer geschmälert werden könnte. Ein breiter Konsens bestand darüber, dass für Speicher eine rechtliche Verankerung, die deren Funktionen als Netzdienstleister anerkennt und sie von Netzendgelten befreit, geschaffen werden muss. Außerdem war man sich einig, dass die KFW Speicherförderung wesentlich zu den Innovationen auf dem Feld beigetragen hat und fortgesetzt werden sollte.

Das IRES Symposium findet seit 2014 als ergänzende Vorveranstaltung zur IRES-Konferenz im März 2016 statt. Auf der internationalen Konferenz, die gemeinsam mit der Fachmesse Energy Storage Europe stattfindet, trifft sich die wissenschaftliche Gemeinschaft und die Speicherindustrie um sich auszutauschen. Bei der IRES-Konferenz vom 15. – 17. März 2016 werden über 200 wissenschaftliche Beiträge aus über 30 Ländern den aktuellsten Überblick über den Forschungsstand der Energiespeicherung geben.


Solarzeitalter 3/2015

Solarzeitalter 3/2015

27. Jahrgang, September 2015

Irm Scheer-Pontenagel Editorial
EUROSOLARNeue Energiemarktordnung statt Strommarktdesign für die Energiewende rückwärts 
Elmar AltvaterIm alten Kapitalismus mit neuen Energien gegen den Klimawandel?
EUROSOLAR & WCRETime to end decades of fruitless negotiations and act on keeping our planet habitable
Franz AltMehr Licht als Schatten für die Erneuerbaren

Pressemitteilung: Das Erneuerbare Zeitalter hat längst begonnen

Pressemitteilung, Bonn, 18. Dezember 2015

In Paris ein spätes Erwachen: das Erneuerbare Zeitalter hat längst begonnen

Am 12. Dezember 2015 haben sich die Klimaverhandlungsparteien in Paris darauf geeinigt, dass die Erderwärmung auf maximal 1,5 bis 2 Grad Celsius begrenzt werden soll. Dieses wurde mit einer derartigen Zuversicht präsentiert, dass man beinahe vergessen könnte, dass die Erdatmosphäre keinen Thermostat hat. Niemand kann versichern, schon gar nicht anhand eines Beschlusses, dass dieses Ziel eingehalten wird: schon liegen die CO²-Konzentration von 400 Teile pro Million (ppm) signifikant höher, als die 280 ppm als Voraussetzung einer Klimastabilität.

Methanemissionen, die durch Permafrostschmelzen und Moorlandzerstörung freigesetzt werden, verstärken noch die Abgasflut aus Kohle, Gas und Öl. Das Ziel einer Erwärmungsbegrenzung von 1,5 Grad Celsius ist ohne tatsächliches und sofortiges Zurückfahren der Emissionen nicht erreichbar. Die aktuellen Zusagen der Klimaparteien können demgegenüber jedoch auch 2, 4 oder gar 5 Grad zulassen.

Soweit der kritische Paris-Befund. Auf der  positiven Seite: dies war die erste COP, in der den Erneuerbaren Energien (EE)  ein klares und starkes Mandat gegeben wurde. So wurde den Initiativen, 100%-EE-Bewegungen und Programmen der Entwicklungsländer zur Nutzung Erneuerbarer Energien endlich ebenso Respekt gezollt wie den Inselstaaten, die bisher nur marginal gehört wurden. Viel Signifikantes wurde sonst allerdings nicht beschlossen – wenn man dies positiv betrachten will, war es ein historischer Konsens beinahe aller Nationen, und ein impliziter Konsens um den Ausbau Erneuerbarer Energien einzuleiten. Weltweite und schon heute massive Investitionen haben gerade erst begonnen und können sich nun nur noch verstärken. Tausende von Gemeinden, Banken, Firmen, Stiftungen und Millionen Menschen haben dies erkannt. Die installierte Kapazität der Photovoltaik allein hat sich in in den letzten 10 Jahren verfünfzigfacht. Das Signal an die Länder der Welt, aber auch an Berlin und an alle anderen nationalen Entscheidungsträger: der sofortige, uneingeschränkte Umstieg auf Erneuerbare Energien darf nicht weiter hinausgezögert werden – die Vertragsparteien dürfen die Bewegung zum 100%-EE-Ziel nicht länger bremsen. (*)

Das ´Wunder von Paris´ ist damit im besten Fall die Einsicht, dass die Zeit der Klimaverhandlungen vorbei und die Zeit der nationalen Handlungen gefordert ist. Das Pariser Abkommen ist nur als Leistung der internationalen Diplomatie, des Prozessmanagement und des Nachhaltigkeitsmarketing zu feiern. Sonst alles beim Alten zu lassen, würde bedeuten, es als  Scheinabkommen zu akzeptieren. Es würde zulassen, dass die nominell vereinbarten Ziele mit tatsächlichen Maßnahmen verwechselt werden.

Fossile Energien werden durch die Verträge in keiner Weise konkret limitiert. (**) Ihr Einfluss ist besonders offensichtlich in Deutschland, wo die Regierung das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) deformiert und damit die Energiewende gedrosselt hat. Der Ausbau der Solar- und Windenergie soll nun durch ein planwirtschaftlich anmutendes Vergabesystem massiv ausgebremst werden. Die Bioenergie und Zehntausende von Arbeitsplätzen in der Solarwirtschaft wurden bereits geopfert.

Der Umstieg auf Erneuerbare Energien ist ein lokaler und regionaler Prozess der Innovation, der durch nationale Gesetzgebung zu ermöglichen ist, aber im Wesentlichen dezentral stattfinden muss. Grundlage hierfür ist eine Neue Energiemarktordnung, welche die Konvergenz der Energiemärkte herbeiführt und die strukturelle ökonomische Benachteiligung der Erneuerbaren beendet. Die klare Nachricht und das Eingeständnis aus Paris ist: kein Weltklimabkommen kann die notwendige länderspezifische und regionale Umsetzung der Energiewende ersetzen. Unsere Aufgabe bleibt daher die Forderung nach einer weltweiten Energieversorgung mit 100% Erneuerbare Energie, diese ist heute wichtiger und dringender als je zuvor.

Professor Peter Droege
President, EUROSOLAR & General Chairman, WCRE

*) Der einizge Hinweis auf das zentrale Thema Energie findet nur in einer Stelle statt, wo auf Erneuerbare Energien Bezug genommen wird – im Zusammenhang mit der ´Notwendigkeit des universellem Zugangs zu nachhaltiger Energieversorgung in Entwicklungsländern durch erneuerbare Energien, insbesondere in Afrika.´ Die Bedeutung der Förderung Erneuerbarer Energien durch das von Hermann Scheer (EUROSOLAR, SPD), Hans-Josef Fell (Grüne), Hermann Fellner (CSU) im Jahre 2000 durchgesetzte deutsche Erneuerbare Energien Gesetz (EEG), das ähnlichen Gesetzen in sehr vielen anderen Ländern Vorbild war und zum Durchbruch der Erneuerbaren geführt haben, wird jedoch in den Vertragsdokumenten nicht genannt.

**) Im Gegenteil ermöglicht der Pariser Klimavertrag ein Fortbestehen der fossilen Wirtschaft bis zum Ende des Jahrhunderts, ja sogar einen weiteren Ausbau fossiler Kraftwerke. Fest eingeplant in manchen teilnehmenden Staaten – wenn auch nicht im abschliessenden Dokument verankert – sind dabei dystopische Hochrisikotechnologien wie Carbon Capture and Storage (CCS). Ebenfalls vielerorts fest eingeplant – auch gar noch in vielen ´wissenschaftlichen´ Köpfen – ist ein massiver Ausbau der Atomenergie samt Unfallgefahren und den grundsätzlich nicht verantwortbar lösbaren Atommüllproblemen. Sogar die Irrwege der Kernfusionsanhänger werden weiter mit anwachsenden Budgets belohnt. Hier haben offensichtlich die multinationalen Atom-, Kohle- und Ölkonzerne ihren Einfluss auf Regierungen geltend gemacht.


Solarzeitalter 4/2015

Solarzeitalter 4/2015

27. Jahrgang, September 2015