Der Deutsche Solarpreis wurde von Dr. Hermann Scheer (†), Träger des Alternativen Nobelpreises, ins Leben gerufen. Herausragende Akteurinnen und Akteure der Energiewende erhalten seit 1994 den Preis von EUROSOLAR e.V. für ihr Engagement rund um Erneuerbare Energien. Ausgezeichnet werden besondere Projekte und Initiativen, die eine konsequente und dezentrale Energiewende verfolgen und dabei eine Vorreiterrolle einnehmen.
Bewerben können sich Städte/Gemeinden, Architekt:innen, kommunale und privatwirtschaftliche Unternehmen, Vereine, Organisationen und Genossenschaften, Journalist:innen und natürlich Bürger:innen, die die Energiewende aktiv durch ihr Engagement oder durch Projekte unterstützen. Alle Projekte müssen bereits realisiert oder soweit fortgeschritten sein, dass bereits erste Ergebnisse vorliegen. Es werden keine Produkte, Erfindungen oder Bücher/Studien ausgezeichnet.
Bewerbungen müssen eine vorangestellte Kurzbeschreibung des Projekts/der Öffentlichkeitsarbeit enthalten. Diese Kurzbeschreibung muss mindestens 800 Zeichen und maximal 1500 Zeichen lang sein. Die wichtigsten, preiswürdigen Aspekte sollten in der Kurzbeschreibung hervorgehoben werden.
Zu Ihrer Bewerbung sollten Sie ca. 5 Seiten ergänzendes Material, zusammengefasst in einer PDF-Datei, bereitstellen. Spezielle Anforderungen an das ergänzende Material entnehmen Sie bitte den Beschreibungen der einzelnen Kategorien. Bewerbungen mit genauen, detaillierten Beschreibungen und mit Angabe aller für das Projekt wichtigen Informationen haben bessere Chancen ausgezeichnet zu werden.
Wichtig bei der Bewertung durch die Jury sind folgende Aspekte:
- Innovationsgrad
Inwieweit unterscheidet sich das Projekt in Hinsicht auf Kreativität und Originalität von bereits bestehenden Standardlösungen?
- Vorbildcharakter
Wie leicht kann die Idee übertragen und von anderen angewendet werden? Regt sie zur Nachahmung an?
- Engagement
Inwieweit mussten Hindernisse und Widerstände bei der Realisierung überwunden werden? Wie viel Einsatz und Willenskraft stecken dahinter?
- Öffentlichkeitswirksamkeit
Lässt sich das Projekt medial gut darstellen und lassen sich damit viele Leute erreichen?
- Qualität der Bewerbungsunterlagen
Sind die Unterlagen schlüssig und plausibel? Wurde Bezug zu den Bewertungskriterien genommen?
Kategorien
Die Ausschreibung des Deutschen Solarpreises kann in den folgenden Kategorien erfolgen (die Vergabe erfolgt nicht zwingend in allen Kategorien):”
a) Städte/Gemeinden, Landkreise, Stadtwerke
Gemeinden, Städte, Kommunen, Landkreise und kommunale Stadtwerke, die in ihrem Verwaltungsgebiet über Projekte zur Nutzung Erneuerbarer Energien verfügen. Der Solarpreis wird für überzeugende und ganzheitliche Maßnahmen/ Strategien im Bereich der erneuerbaren Stadtplanung bzw. Energieversorgung verliehen. Gebietskörperschaften sollten die konkreten Einsparungen, die mit der Maßnahme erzielt werden konnten, in ihrer Bewerbung nennen.
b) Solare Architektur und Stadtentwicklung
Architektur- u. Planungsbüros, Wohnungsbaugesellschaften, Städte und sonstige Einrichtungen, die innovative Konzepte zur Nutzung Erneuerbarer Energien an einzelnen Gebäuden oder energetische Nutzungskonzepte für ganze Stadtviertel entwerfen. Der bauliche Aspekt steht hier im Vordergrund. Es werden hierbei auch Aspekte der ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft beurteilt und Gebäude ohne ökologische Bau- und Dämmstoffe nicht ausgezeichnet. Bewerbungen, die in dieser Kategorie eingereicht werden, müssen (wenn möglich) folgende Angaben enthalten:
- Energieeffzienzgrad/Energieeffizienzklasse des Gebäudes
- Energieverbrauch/-bedarf des Gebäudes (kWh/m²a)
- Welche Regelungstechnik genutzt wird
- Angaben zum Tragwerk
- Methode zur Dämmung (Dämmstärke, Dämmstoff, WLZ)
- Art der genutzten Dämmstoffe
- Art der Wärmeerzeugung/Heizsystem (präzise Angabe des Systems, technische Daten wie Stromaufnahme, Heizleistung, Verteilsystem etc.)
- Art der Stromproduktion / technische Daten der (Photovoltaik-)Anlage
- Energie- und Emissionseinsparungen, die durch das Projekt entstanden sind
c) Industrielle, Gewerbliche oder landwirtschaftliche Betriebe/Unternehmen sowie Genossenschaften
Industrieunternehmen, Firmen, Genossenschaften und landwirtschaftliche Betriebe, die durch Ihre Geschäftsmodelle zur Marktintegration Erneuerbarer Energien beitragen oder ihren eigenen Energiebedarf durch innovative regenerative Nutzungskonzepte decken.
Bei Agri-PV: Bitte angeben, wie viel PV installiert wurde, wie viel landwirtschaftliche Fläche doppelt (PV und Agrarwirtschaft) genutzt wird und gesteigerte Erträge aufgrund der Doppelnutzung nennen (wenn möglich).
d) Lokale oder regionale Vereine/Gemeinschaften
Vereine und Gemeinschaften mit lokalem bzw. regionalem Bezug, die die bürgernahe und partizipative Nutzung und Verbreitung Erneuerbarer Energien in der Region fördern.
e) Medien
Journalisten, Publizisten, Agenturen und Filmemacher, die Erneuerbare Energien durch mediale Kanäle wie Fernsehen, Radio, Online- oder Printmedien in den Fokus rücken.
f) Mobilität und Transportsysteme
Fahrzeuge und Transportsysteme, die mit alternativen und klimaschonenden Antrieben ausgestattet sind, sowie nachhaltige und ganzheitliche Mobilitätskonzepte im Bereich des ÖPNV und Individualverkehr (z.B. Carsharing-Konzepte, E-Ladeinfrastrukturen).
Einsparungspotenziale oder konkrete Energie- / Emissionseinsparungen nennen.
g) Bildung und Ausbildung
Institutionen, Initiativen und Personen, die Aus- und Weiterbildung im Bereich Erneuerbare Energien anbieten und Menschen in dieser Hinsicht aufklären.
h) Eine-Welt-Zusammenarbeit
Projekte, Initiativen und Organisationen aus dem Bereich der Entwicklungszusammenarbeit, die nachhaltige und ganzheitliche Beiträge mithilfe Erneuerbarer Energien leisten.
i) Sonderpreis für persönliches Engagement
Langjähriges, kontinuierliches und außergewöhnliches persönliches Engagement im Bereich Erneuerbarer Energien. Dabei kommt es insbesondere auf den positiven und nachhaltigen Einfluss des persönlichen Engagements an. In dieser Kategorie werden besonders gerne Vorschläge entgegengenommen.