Israels Sicherheitskabinett entschied letzte Woche die Stromversorgung auf zwei Stunden am Tag zu verkürzen. Dies hat zur Folge, dass den Nachbarschaften und Krankenhäusern Elektrizität, Kühltechnik, Wasserangebot und die Infrastruktur zur Verarbeitung und Abbau von Abfallstoffen fehlt. Dadurch fließen jeden Tag zusätzlich Millionen Liter ungeklärtes Abwasser ins Mittelmeer. Seit 2012 beträgt der Abfallstrom 24.000.000 Liter und vergiftet den Ozean.
Dies ist ein Aufruf für das sofortige Ende der Energieblockade! Stattdessen muss eine regionale „Solar for Gaza“ (S4G)-Kampagne unterstützt werden! Der Weg zu einem friedenssichernden Zustand muss mit Ressourcen der Erneuerbaren Energien in Gaza, Netzkapazitäten und Energiespeichern ermöglicht werden. Nur so können nachhaltige Lösungen erzielt sowie Wohlstand für die ungemein resilienten und produktiven Bewohner Gazas durch zukunftsversprechende Beschäftigungen gesichert werden.
Der Zugang zu Technologien zur Umwandlung von Sonnenstrahlen in Elektrizität, zur Sicherung der Wasserversorgung durch nachhaltige Wassersysteme, zur Bodenverbesserung und Maßnahmen zur Reduzierung der Umweltverschmutzung sind wesentliche Elemente eines Handlungsprogramms, nötig, um den Gazastreifen vom weltgrößten Internierungslager in ein gesundes Siedlungsgebiet zu verwandeln, das zusammen mit den seinen Nachbarregionen einer .
Israel hat, neben der sekundären Rolle der palästinensischen Autonomiebehörde, der Hamas und Ägyptens, die primäre Verantwortung für die in Gaza lebenden Menschen. Die Importbeschränkungen für Solarsysteme und andere erneuerbare Technologien müssen enden. Stattdessen muss ein Programm für einen umfassend auf Erneuerbaren Energien beruhenden Entwicklungsplan für den Gazastreifen entwickelt und umgesetzt werden, um Gesundheit und Wohlbefinden zu sichern und die Palästinenser mit ihrer großen und optimistischen Einsatzbereitschaft und Einfallskraft voll zu beteiligen..
Vielversprechende Initiativen sind bereits angelaufen: Die grenzüberschreitenden Pläne von „EcoPeeace“ oder das Solar-Programm „EmpowerGaza“ zu Versorgung von Krankenhäusern. Aber diese Projekte sind noch viel zu gering angesichts fehlender systematischer politischer und finanzieller Förderung. In Anbetracht des rasanten und zerstörerischen Klimawandels müssen wir uns zusammenschließen, um gemeinsam gegen die schädlichen veralten Energiesysteme zu kämpfen, um das sonst unvermeidbare Klimachaos zu verhindern.
Prof. Peter Droege